Papas Arme sind ein Boot

Lunde, Stein Erik, 2010
Antolin Klasse: 2 Zum Antolin Quiz
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
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Medienart Buch
ISBN 978-3-8369-5313-9
Verfasser Lunde, Stein Erik Wikipedia
Beteiligte Personen Dörries, Maike [Übers.] Wikipedia
Beteiligte Personen Torseter, Øyvind Wikipedia
Systematik JD.T - Themen- und problemorientierte Bilderbücher
Schlagworte Bilderbuch, Tod, Mutter, Vater, Sohn, Trost
Verlag Gerstenberg
Ort Hildesheim
Jahr 2010
Umfang 32 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Aufl.
Sprache deutsch
Illustrationsang überw. Ill.
Annotation Es ist stiller, als es je zuvor gewesen ist ... Denn eine fehlt die Mutter des Ich-Erzählers. Wie gut, dass es da noch Papa gibt! Seine Arme sind ein Boot, das den kleinen Jungen vor der Dunkelheit beschützt: »Wird schon werden«, sagt Papa, »ganz sicher!« In poetischen Worten und mit großer Wärme erzählt Stein Erik Lunde die Geschichte von dem kleinen Jungen, seinem Papa und einem großen Verlust. Der Künstler Øyvind Torseter hat die Geschichte in Bilder gefasst, die den Betrachter durch ihre ungewöhnliche Technik - er arbeitet mit fotografierten Papierbauten, die er zusätzlich am Computer bearbeitet - wie in ein Bühnenbild hineinziehen. Ein Trost- und Mutmachbuch der ganz besonderen Art.


Quelle: 1000 und 1 Buch, Marlene Zöhrer
Annotation: Ein stilles und eindringliches Buch über den Verlust eines geliebten Menschen, dessen Kraft und Stärke im Unausgesprochenen liegt.

Rezension: Eine schneebedeckte Gegend, eine alte Birke mit einer roten Schaukel daran, ein kleines dreispänniges Haus, in dessen beleuchtetem Fenster auf der rechten Seite eine einsame Silhouette zu erkennen ist. Mehr zeigt das erste Bild des Bilderbuchs nicht. Es fängt ein, wovon der Text auf der gegenüberliegenden Seite spricht: Stille. Doch diese Stille ist keine angenehme Ruhe - das wird den LeserInnen spätesten beim Umblättern klar. Sie ist vielmehr Ausdruck eines unerträglichen Zustands: "Ich kann nicht schlafen. Es ist stiller, als es je zuvor hier gewesen ist." Die dunkle Stille drängt vom rechten Bildrand bedrohlich herein, nur eine kleine Kommode und ein vergessenes Kopfkissen leuchten weiß in das dunkelgraue Nichts des leeren Zimmers. Der Ich-Erzähler, ein kleiner Junge, liegt zusammengekauert auf seinem weißen Bett, das von den dunklen Schatten umgeben ist. Bedrückend und einsam wirkt die Szenerie, die sich aus abfotografierten Papierelementen zusammensetzt. Lange bleibt unausgesprochen, was die Stille und Einsamkeit in die Welt des Jungen und seines liebevoll bemühten Vater getragen hat. Es ist der Tod der Mutter, den Vater und Sohn in der hier beschriebenen Winternacht zu begreifen suchen. Die Erlebnisse der Nacht - die Sorge um die roten Vögel, die Angst vor dem Fuchs und das Sternenmeer, in das sich eine einzelne Sternschnuppe verirrt - spiegeln die Gefühls- und Gedankenwelt des Jungen. Schmerz und Trauer liegen unausgesprochen zwischen den Zeilen des Textes. Und gerade darin liegt die Stärke dieses beeindruckenden Bilderbuches, das ebenso einfühlsam und mitfühlend wie tröstend ist. Sowohl Lunde als auch Torseter blicken von außen auf das Geschehen, ihr Blick ist glaubhaft und kommt ohne Bevormundung oder gut gemeinte Ratschläge aus. Sie lassen Raum für Trauer und Gedanken, schaffen Platz für Trost und Mut. Denn ebenso wie der Text - ""Wird schon werden", sagt Papa. "Sicher?" "Ganz sicher."" - der vorletzten Doppelseite zeugen die Farben, die mit einem Mal im Bild zu sehen sind, von Hoffnung und davon, dass nach der finsteren Nacht ein neuer Tag auf den kleinen Jungen wartet.


Quelle: STUBE
Papa hört kein Radio. Er lauscht dem Knistern des Feuers. Nebenan kann das Kind nicht einschlafen. Eine große, anfangs noch undefinierbare Traurigkeit liegt über der vom kindlichen Ich erzählten Geschichte. Vater und Kind trauern um die Mutter, so erfährt man später aus ihren Di-

alogen. In einer zunehmend innigen Nähe finden sie Trost. Wort- und Bildebene addieren sich hier zu einer dichten Atmosphäre: Kurze, lyrische Sätze geben den aus zartem Papier geschnittenen und in den Bildraum gebauten, dreidimensionalen Szenerien Platz zur Entfaltung. Schwarz, Grau und Weiß dominieren, doch im zum Ende hin immer stärker eingesetzten Rot liegt eine wär-

mende Zuversicht und die Hoffnung darauf, dass es irgendwann leichter fallen wird, abends einzuschlafen. Geborgen in Papas Armen.

*STUBE*
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
12805 JD.T, Lun

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