Der Fallmeister : eine kurze Geschichte vom Töten : Roman

Ransmayr, Christoph, 2021
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-10-002288-2
Verfasser Ransmayr, Christoph Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Krieg, Österreich, Abenteuerroman, Wasser, Umwelt, Europa, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Reise, Zukunft, Gegenwartsliteratur, Vater und Sohn, Ressourcen, anspruchsvolle Literatur, Neuerscheinungen 2021, Fallmeister, Töten, Vater Sohn Konflikt
Verlag S. Fischer
Ort Frankfurt am Main
Jahr 2021
Umfang 219 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage Originalausgabe
Sprache deutsch
Verfasserangabe Christoph Ransmayr
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Der Fallmeister : Eine kurze Geschichte vom Töten Ransmayr, Der Fallmeister / von Christoph Ransmayr


Nach den Bestsellern »Atlas eines ängstlichen Mannes« und »Cox oder Der Lauf der Zeit« erzählt Christoph Ransmayr eine kurze Geschichte vom Töten.

Im tosenden Wildwasser stürzt ein Langboot die gefürchteten Kaskaden des Weißen Flusses hinab. Fünf Menschen ertrinken. Der Schleusenwärter, in den Uferdörfern als »Fallmeister « geachtet, ein Herr über Leben und Tod, hätte dieses Unglück verhindern müssen. Als der Fallmeister verschwindet, glaubt sein Sohn nicht mehr an einen Unfall: Ist dieser zornige, von der Vergangenheit besessene Mann zum Mörder geworden? Die Suche nach der Wahrheit führt auch den Sohn zurück in vergessene Tage und zu seiner geliebten Schwester. Wie sein Vater ist auch er mit den Gewalten des Wassers vertraut: Er arbeitet als Hydrotechniker an den großen Strömen dieser Erde, um die Wasserkriege geführt werden. Auf der Suche nach der Wahrheit durchquert er ein Europa, das in größenwahnsinnige Kleinstaaten zerfallen ist. Virtuos und packend erzählt Christoph Ransmayr von einer bedrohten Welt, von menschlicher Schuld und Vergebung.

Pressestimmen
Einmal mehr ist es Christoph Ransmayr gelungen, nur mit Worten eine Welt entstehen zu lassen. -- Welf Grombacher - Südkurier Published On: 2021-08-20

kraftvoll und voller Poesie -- André Weikard - Junge Welt Published On: 2021-07-13

Kaum ein Schriftsteller schaut derzeit schärfer auf die Vorgänge in der Welt - Rhein-Neckar-Zeitung Published On: 2021-07-08

Ransmayr wäre [...] nicht Ransmayr, wenn seine Erzählkunst nicht auch die dunkelste Welt heller erscheinen ließe, zumindest ein wenig. -- Claudia Panster - Handelsblatt Published On: 2021-06-26

So mitreißend, dass man die gut 200 Seiten des Buches am liebsten in einem Satz lesen möchte. -- Stephan Boos - Donaukurier Published On: 2021-05-08

So beginnt diese Geschichte einer Familie, die mit dem Wasser verbunden ist. In messerscharfe Prosa gehüllt, wird sie zum perfekten Roman. -- Thomas Hummitzsch - Galore Published On: 2021-04-12

die kunstvoll erzeugte kafkaeske Grundstimmung und die betörende Sinnlichkeit der Sprache weist auch dieses Werk als eine Ransmayrtypische „Spielform des Erzählens“ aus -- Thomas Plaul - SR2 Published On: 2021-03-31

Wortgewaltiger Roman von Christoph Ransmayr - Gala Published On: 2021-03-31

ein Leseerlebnis, das nachhallt -- Harald Suerland - Westfälische Nachrichten Published On: 2021-03-31

Christoph Ransmayr stellt in diesem alptraumhaften Roman die ganz große Frage: Wie fallen Menschen in die Barbarei zurück? -- Carsten Schrader - kulturnews Published On: 2021-03-30

Diese Poesie Ransmayrs ist bei all ihrer zeitlosen Schönheit und ihrem samt fataler Geschwisterliebe geradezu antiken Drama also erstmals auch das: ein aktuelles Alarmsignal. -- Wolfgang Schütz - Augsburger Allgemeine Published On: 2021-03-28

Christoph Ransmayr ist ein außerordentlicher Schriftsteller, und auch sein neuer Roman beeindruckt durch die Beschreibungskunst und die suggestive visionäre Kraft. -- Wolfgang Schneider - SWR2 Published On: 2021-03-28

Ransmayrs Roman ist ein wütendes, pathetisches Manifest gegen den Wahnsinn der Welt. -- Ingeborg Waldinger - Wiener Zeitung Published On: 2021-03-27

betörende Schilderungen der Natur und eindrückliche Reisebilder, in einer Sprache, die präzise und glasklar und bis ins Magische hinein berückend daherkommt. -- Susanne Schader - Die Presse Published On: 2021-03-27

auch in seinem neuen Buch hat Ransmayr auf höchst bemerkenswerte Weise Zukunft und Vergangenheit, Gegenwart und Mythos, Fiktion und Wirklichkeit miteinander verwoben. -- Kai Scharffenberger - Freizeitmagazin Leo der Rheinpfalz Published On: 2021-03-25

sein Horizont öffnet sich mehr auf die Gestade einer visionären Einbildungskraft als auf den dystopischen Realismus einer von Klimawandel und Nationalismus angetriebenen Zivilisationskritik. -- Stefan Kister - Stuttgarter Zeitung Published On: 2021-03-25

Die Elementargewalten virtuos entfesselt -- Hartmut Wilkes - Kölnische Rundschau Published On: 2021-03-24

elegant, ohne moralisches Zeigefingerwackeln, erzählerisch bunt zwischen Reiseabenteuer- und Detektivgeschichte, zwischen Liebeserwachen und Tragödie. -- Simone Dattenberger - Münchner Merkur Published On: 2021-03-24

Abenteuerlich und poetisch [...]. Eine Geschichte von enormer Wortwucht und der Sprachmagie eines großen Reisenden und Weltenerzählers. -- Cornelia Zetzsche - Bayern 5 Published On: 2021-03-24

atmosphärisch und bildmächtig [...]. Ein mächtig mäandernder Strom durch das brennende Europa. -- Magdalena Weyrer - ORF Published On: 2021-03-24

eine faszinierende Darstellung des Wassers in all seinen Erscheinungsformen -- Tilman Spreckelsen - Frankfurter Allgemeine Zeitung Published On: 2021-03-23

eindrucksvoll diese dichtgeknüpfte Wassermotivik -- Wolfgang Schneider - Deutschlandfunk Kultur Published On: 2021-03-23

Christoph Ransmayr legt mit diesem Buch einen Roman vor, wie es gegenwärtig nur einen Roman geben kann. -- Katja Gasser - ORF Kulturmontag Published On: 2021-03-22

Musikalisch seine Sprache, unverbraucht und von einer Brillanz, dass man Passagen wieder und wieder lesen möchte. -- Ulrich Steinmetzger - Westdeutsche Allgemeine Zeitung Published On: 2021-03-22

Jeder Satz sitzt, jedes Wort haftet, jede Formulierung glänzt -- Bernd Melichar - Kleine Zeitung Published On: 2021-03-21

Ich habe dieses Buch betreten wie einen Zauberwald -- Denis Scheck - Südwestrundfunk/lesenswert Published On: 2021-03-12
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Christoph Ransmayr wurde 1954 in Wels/Oberösterreich geboren und lebt nach Jahren in Irland und auf Reisen wieder in Wien. Neben seinen Romanen »Die Schrecken des Eises und der Finsternis«, »Die letzte Welt«, »Morbus Kitahara«, »Der fliegende Berg«, »Cox oder Der Lauf der Zeit« und dem »Atlas eines ängstlichen Mannes« erscheinen Spielformen des Erzählens, darunter »Damen & Herren unter Wasser«, »Geständnisse eines Touristen«, »Der Wolfsjäger« und »Arznei gegen die Sterblichkeit«. Zum Werk Christoph Ransmayrs erschien der Band »Bericht am Feuer«. Für seine Bücher, die in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurden, erhielt er zahlreiche literarische Auszeichnungen, unter anderem die nach Friedrich Hölderlin, Franz Kafka und Bert Brecht benannten Literaturpreise, den Kleist-Preis, den Premio Mondello und, gemeinsam mit Salman Rushdie, den Prix Aristeion der Europäischen Union, den Prix du meilleur livre étranger und den Prix Jean Monnet de Littérature Européenne. Im Frühjahr 2021 erschien Christoph Ransmayrs Roman »Der Fallmeister. Eine kurze Geschichte vom Töten«.

Literaturpreise:

Anton-Wildgans Preis der österreichischen Industrie (1989), Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1992), Franz-Kafka-Preis (1995), Franz-Nabl-Preis der Stadt Graz (1996), Aristeion-Preis der Europäischen Union (1996, gemeinsam mit Salman Rushdie), Solothurner Literaturpreis (1997), Premio Letterario Internazionale Mondello (1997), Landeskulturpreis für Literatur des Bundeslandes Oberösterreich (1997), Friedrich Hölderlin Preis der Stadt Bad Homburg (1998), Nestroy-Preis (Bestes Stück - Autorenpreis) für »Die Unsichtbare« 1527 (2001), Bertolt-Brecht-Literaturpreis der Stadt Augsburg (2004), Heinrich-Böll-Preis (2007), Premio Itas (2009), Premio La voce dei lettori (2009), Premio Gambrinus (2010), Ernst-Toller-Preis (2013), Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau (2013), Franz-Josef-Altenburg-Preis (2014), Donauland Sachbuchpreis (2014), Fontane-Preis für Literatur (2014), Prix Jean Monnet de Littératures Européennes (2015), Prix du Meilleur livre étranger (2015), Marieluise-Fleißer-Preis (2017), Würth-Preis für Europäische Literatur (2018), Kleist-Preis (2018), Nominierung für den Man Booker International Prize (2018), Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten (2018), Ludwig-Börne-Preis (2020).


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Renate Langer
Schuld und Vergebung im Angesicht einer zerstörten Natur. (DR)

"Ein Apokalyptiker, der das Leben preist", so charakterisierte einst Marcel Reich-Ranicki den in Oberösterreich geborenen Schriftsteller Christoph Ransmayr. Mit seinem neuesten Roman bestätigt der Autor dieses Diktum. Er entwirft eine dystopische Welt im 22. Jahrhundert. Durch den Klimawandel ist viel Land zur Wüste ausgedörrt, während die Küstengegenden überflutet sind. Sauberes Wasser ist dennoch so knapp, dass deswegen Kriege geführt werden wie früher um Erdöl. Europa ist in einander bekämpfende Kleinstaaten zerfallen. Ein aggressiver Nationalismus, der alles Fremde ablehnt, ist die herrschende Ideologie. Vor diesem Hintergrund erzählt Ransmayr vom Auseinanderbrechen einer Familie. Der Ich-Erzähler ist als Wasserbauingenieur "systemrelevant". Seine privilegierte Position hilft ihm aber wenig, als er sich immer tiefer in emotionale Wirren verstrickt: Wie geht es seiner Mutter, die im Zuge einer Säuberung auf ihre adriatische Heimatinsel deportiert worden ist? Ist sein verschollener Vater, der Fallmeister vom Weißen Fluß, ein Mörder? Und was wird aus der inzestuösen Beziehung des Protagonisten zu seiner Schwester, seit diese mit einem anderen Mann zusammenlebt?

Das befremdliche und zugleich faszinierende Lektüreerlebnis, das dieser Roman auslöst, ist typisch für Ransmayrs Werke. In gediegener, altmeisterlich anmutender Sprache wird Entsetzliches geschildert. Die pessimistische Zukunftsvision ist freilich nichts als die konsequente Fortsetzung gegenwärtiger Entwicklungstendenzen. Auch auf die Coronakrise wird angespielt. Was den Autor aber vor allem zum Schreiben treibt, ist die Frage nach der Bestie im Menschen. Wie viel Barbarei lauert unter der dünnen Tünche der Zivilisation? Dabei geht es oft nicht einmal ums Überleben, sondern nur um rücksichtslose Gier. Der Roman blickt zwar in Abgründe, doch in all der Düsternis leuchten Liebe, Vergebung und Versöhnung umso heller und kostbarer. Eine über den engsten Kreis hinausgehende Handlungsperspektive tut sich nicht auf, doch dem Erzähler scheint der Rückzug ins Private einen Ausweg aus dem Teufelskreis von Naturzerstörung, Gewalt und Katastrophen zu ermöglichen.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
18192 DR.E, Ran

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