Children of blood and bone - Goldener Zorn

Adeyemi, Tomi, 2018
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-8414-4029-7
Verfasser Adeyemi, Tomi Wikipedia
Beteiligte Personen Fischer, Andrea Wikipedia
Systematik DR.J - All Age, Young Adult, Dystopien, Fantasy
Schlagworte Afrika, Magie, Fantasy, Nigeria, Film, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Prinzessin, Geister, Bestseller, Westafrika, Dystopie, Mythologie, All Age, young adult, Black Panther, Zélie, Quest, Hunger Games, Zorn, Fox 2000, Orisha, Suzanne Collins, Die Tribute von Panem, Buch Deutsch, Gottheit
Verlag FISCHER FJB
Ort Frankfurt am Main
Jahr 2018
Umfang 622 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Tomi Adeyemi ; aus dem Amerikanischen von Andrea Fischer
Annotation Sie töteten meine Mutter.
Sie raubten uns die Magie.
Sie zwangen uns in den Staub.
Jetzt erheben wir uns.

Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.

Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …

Der internationale Bestseller! Große Kinoverfilmung bereits in Arbeit bei Fox 2000 (»Twilight«, »Das Schicksal ist ein mieser Verräter«)


Quelle: 1000 und 1 Buch, Christina Pfeiffer-Ulm
Medial wurde um die nigerianischen Wurzeln der Autorin ordentlich Wind gemacht – vor allem, weil sie im Nachwort dieses Debüts und in diversen Interviews deutlich machte, dass das Buch in einer Zeit entstanden sei, „als in den Nachrichten Tag für Tag zu sehen war, wie wehrlose schwarze Männer, Frauen und Kinder von der Polizei erschossen wurden. […] Allein, wenn ich an diesem Buch schrieb, hatte ich das Gefühl, etwas dagegen tun zu können.“ Die Messlatte liegt also hoch – ein Fantasyepos mit gesellschaftspolitischem Subtext?

Verortet ist die Geschichte in einer sekundären Welt, die der westafrikanischen Kultur und Mythologie nachempfunden ist. Die Figuren in diesem Königreich Orisha sind dunkelhäutig, allen voran die temperamentvolle Zelie, die der untersten Gesellschaftsschicht angehört. Nicht nur, weil sie weißes Haar hat wie alle sogenannten Divinés, sondern, weil in ihr Magie schlummert, die vom König gemeinsam mit allen magisch Begabten ausgerottet wurde. Die Divinés sind die letzten Überreste dieser magischen Welt und erfahren Hass und Ausgrenzung. Soweit zum Thema Verfolgung von Minderheiten. An Zelies Seite stellt die Autorin weitere Figuren: Ihren mutigen Bruder Tzain, Prinzessin Amari und deren Bruder Inan – Kinder jenes Königs, der auch die Mutter von Zelie aus Angst vor Magie niedermetzeln ließ. Macht vier junge Menschen, die in Strukturen hineingeboren wurden, gegen die sie sich naturgemäß auflehnen werden.

Als Zelie und Amari einander durch Zufall begegnen (es wird nicht der letzte dieses Plots sein), fällt ihnen ein Artefakt in die Hände, das die totgeglaubte Magie wieder erwecken kann. Das reizvolle Duo aus Kriegerin und Prinzessin macht sich also auf die Reise, verfolgt von Inan, der nicht nur in des Königs Auftrag kämpft, die beiden aufzuhalten, sondern auch mit einer weißen Haarsträhne, die auf sein magisches Erbe verweist. Die daraus resultierende Verfolgungsjagd erlaubt reizvolle Konstellationen der zentralen Figuren; Gegner und Verbündete werden immer wieder neu gewürfelt und Liebesbeziehungen angebandelt. Erzählt wird multiperspektivisch: Die Stimmen von Zelie, Amari und Inan unterscheiden sich zwar kaum, geben aber einen facettenreichen Blick auf die ereignisreiche Handlung. Die Rettung der Magie ist dabei ein schlichter erzählerischer MacGuffin, aber auch ein guter Anlass, um die diese Welt und ihre Kulturen zu erkunden. Dort gibt es tierische Gefährten – „Löwenessen“ etwa – und überall riecht es nach Kochbananen und Jollofreis.

Doch, Ausstattung und die Atmosphäre sind gelungen und verweisen deutlich auf die Geschichte der Bevölkerung Afrikas. Darüber hinaus ist der Roman aber letztlich nur eine neue Variante einer alten Geschichte: Junge Menschen bezwingen das Böse ihrer Welt und bewältigen nebenbei noch ihre eigenen Probleme. Ganz gleich, ob ihnen hier eine dunkle Hautfarbe und krauses Haar gegeben wird – der behauptete gesellschaftspolitische Stempel macht diese Variante nicht wertvoller, aber auch nicht schlechter als all die anderen durchaus fesselnden Jugend-Fantasy-Reihen-Auftakte zuvor.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Anita Ruckerbauer
Der Auftakt zu einer Trilogie, die - wie der Titel schon vorwegnimmt - an Blut, Knochen und Grausamkeiten nicht spart. (ab 16) (DR)

Als Zélie noch ein Kind war, ließ der machtgierige König von Orïsha alle erwachsenen Majis töten, darunter auch ihre Mutter. Denn die Majis verfügten über mächtige Magie, die der König als gefährliche Bedrohung empfand. Seither werden die schwarzhäutigen, weißhaarigen Majis als Meden bezeichnet und ständig Opfer von Schikanen und Gräueltaten.

Die Tochter des Königs, Amari, kann mit der grausamen Gewaltherrschaft ihres Vaters nicht länger leben. Sie stiehlt eine magische Schriftrolle und flieht aus dem Schloss.

In einem Dorf trifft sie auf Zélie, die ihr nach anfänglichem Misstrauen weiterhilft. Die Schriftrolle weckt Zélies magische Kräfte. Zélie könnte die Magie zurück nach Orïsha bringen und so macht sie sich mit ihrem Bruder Tzain und Amari auf den Weg. Sie haben nicht viel Zeit, denn Amaris Bruder Inan, der verzweifelt um die Anerkennung seines Vaters ringt, ist ihnen dicht auf den Fersen. Doch dann muss Inan erkennen, dass auch in ihm Magie entfacht wurde, allmählich kommen auch ihm Zweifel am Tun seines Vaters.

Als reine Fantasygeschichte weist der Roman doch einige Schwächen auf. Fast alle Protagonisten agieren vor allem impulsiv, logisches Handeln sucht man meist vergebens. Es wird gemordet und gefoltert bis zum Abwinken, Dörfer werden verbrannt. Immer wiederkehrende Themen sind Schuldzuweisungen und Gewissensbisse der HeldInnen, oft an Geschehen, die ohnehin außerhalb ihres Einflusses liegen. Manchmal hat man den Eindruck, dass die Autorin selber nicht so richtig weiß, wie die Geschichte weitergehen soll: Die Heldin hat nur mehr wenig Zeit, ein bestimmtes Ritual durchzuführen. Deshalb düst sie in dem Land ohne Technik in einem Highspeed-Motorboot auf eine Insel, wenige Kapitel vorher war von Galeeren mit Ruderern die Rede. Ach ja, die obligate Liebesgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen. Das ewige Hin und Her dabei (kann man ihm/ihr wirklich trauen?) ist mit der Zeit, zumindest für mich, eher nervig als spannend.

Um den Erstlingsroman der jungen Amerikanerin mit nigerianischen Wurzeln entstand in den USA ein regelrechter Hype - Platz 1 in den New York Times, die Verfilmung ist fix. Das Setting ist zugegebenermaßen ungewöhnlich, die Geschichte spielt in einem von Afrika inspirierten Land, die Personen sind Schwarze, die Götter stammen aus der afrikanischen Mythologie, die Beschwörungsformeln sind auf Yoruba zu lesen, Santería und Candomblé (eine afro-brasilianische Religion, die auch in Amerika zu finden ist) kommen ebenfalls vor.

Die Autorin hatte aber keineswegs die in Afrika immer wieder aufflammenden Bürgerkriege im Sinn. In ihrem Nachwort weist sie auf die zahlreichen Schwarzen hin, die bei willkürlichen Polizeieinsätzen ums Leben kamen. Vielleicht ist die Euphorie in den USA durch die Botschaft erklärbar, dass endlich etwas gegen die Polizeiwillkür unternommen werden muss.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
14980 DR.J, Ade

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