Dreißig Tage : Roman

Verbeke, Annelies, 2018
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7017-1697-5
Verfasser Verbeke, Annelies Wikipedia
Beteiligte Personen Gressmann, Andreas [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur, Familiengeheimnisse, Träume, Alltagssorgen, Biederkeit, Charme
Verlag Residenz Verlag
Ort Salzburg
Jahr 2018
Umfang 339 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage [1. Auflage]
Sprache deutsch
Fußnote Ferdinand-Borderwijk-Preis 2015, Opzij Literaturpreis 2016
Annotation Der Gegensatz könnte größer nicht sein zwischen dem offenherzigen, senegalesischen Musiker Alphonse und dem verregneten, flämischen Flachland mit seiner zugeknöpften Biederkeit und seinen Weltkriegsgräbern. Und doch zieht Alphonse mit seiner Brüsseler Freundin Kat genau hierher, um am Dorf ein neues Leben zu beginnen. Er verdingt sich als Heimwerker, und während er stets gut gelaunt Hecken schneidet, Dachböden ausräumt und Wände streicht, erzählen ihm die Nachbarn von Träumen und Affären, Familiengeheimnissen und Alltagssorgen. Alphonse arbeitet, hört zu und wird bald unentbehrlich. Und während wir Leser uns in Alphonses Charme und Menschenfreundlichkeit verlieben, braut sich bei den Einheimischen eine unvermutete Feindseligkeit zusammen…


Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Markus Fritz
Der Roman umfasst 30 Kapitel, er beginnt mit der Zahl 30 und endet mit der Zahl 1. Alphonse ist Musiker und stammt aus dem Senegal. Er ist mit seiner Frau Kat in ein kleines flämisches Dorf gezogen. Kat arbeitet zu Hause als Übersetzerin. Zu Beginn des Romans ist Kat auf einer Yogawoche. Kat hat eine Krebsoperation hinter sich. Alphonse macht Gelegenheitsarbeiten, er räumt Keller und Dachböden aus, streicht Wände, kümmert sich um den Garten. Er ist sehr beliebt, er arbeitet gut und vor allem kann er gut zuhören: bei seinen Arbeiten hört er viele Geschichten. Alphonse ein gutes Verhältnis zu seinem Nachbarn Willem, dessen Frau gestorben ist. Er hilft einem Dönerverkäufer, der sich den Finger abgetrennt hat und bringt ihn ins Krankenhaus und wieder nach Hause. Alphonse ist glücklich in seinem kleinen Haus, wo er in der Freizeit Bass spielt, er hat ein Zuhause gefunden. Er ist ein Beispiel für gelungene Integration.

Aber man spürt schon auf den ersten Seiten das latente Misstrauen der Bevölkerung. Kann man den Schwarzen mit der 12-jährigen Tochter allein lassen? Dann kommt sein alter Musikerkollege Amadou mit seiner Freundin auf Besuch. Vor 20 Jahren sind sie mit einer Band durch Afrika getourt. Er konfrontiert ihn mit seiner Vergangenheit. Amadou kann nicht verstehen, dass Alphonse sich in diesem Nest verkrochen hat, er, der früher immer nur in Städten gelebt hat. Er war ein Musiker, der in der Nacht gelebt hat. Doch Alphonse fühlt sich wohl, er arbeitet gerne für die Menschen, die etwas Konkretes von ihm erwarten. Alphonse hilft auch in einem Flüchtlingslager, das dann angezündet wird. Man merkt schon zu Beginn, dass die Geschichte nicht gut ausgeht. Am Ende wird er selber Opfer eines rassistischen Anschlags.

Die Autorin schildert mit sehr viel Einfühlungsvermögen den latenten Rassismus und die Diskriminierung aus der Perspektive eines Betroffenen, der es zunächst nicht wahrhaben will und der sich möglichst gut anpassen will. Er bleibt aber immer ein Fremder. Der Autorin ist ein unspektakulärer Roman gelungen, der aber wichtige und brennende Fragen aufwirft. Sie bietet auch keine einfachen Antworten und Lösungen. Verbeke erzählt die berührende Geschichte von Alphonse in einer unaufgeregten lakonischen Sprache. Für alle Bibliotheken geeignet.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
14313 DR.E, Ver

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