Von dieser Welt : Roman

Baldwin, James, 2018
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
ISBN 978-3-423-28153-9
Verfasser Baldwin, James Wikipedia
Beteiligte Personen Mandelkow, Miriam [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.B - Biographische Romane, romanhafte Biographien
Schlagworte Religion, New York, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Homosexualität, Rassismus, Pubertät, Rassendiskriminierung, Emotionaler Missbrauch, Stiefvater, Religiöser Fanatismus, Neuübersetzung, Heranwachsen, Autobiografischer Roman, Bastard, Froschauge, Gewalt in der Familie, Harlem, I Am Not Your Negro, Illegitimität, Pfingstbewegung, Selbsthaß
Verlag DTV
Ort München
Jahr 2018
Umfang 317 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage Neuübersetzung, 2. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe James Baldwin ; aus dem amerikanischen Englisch von Miriam Mandelkow ; mit einem Vorwort von Verena Lueken
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Von dieser Welt : Roman Go tell it on the mountain Baldwin,Von dieser Welt / von James Baldwin




Ein Buch, das die Welt veränderte








John Grimes ist ein schwarzer, empfindsamer Junge aus Harlem, sexuell unschlüssig, seine einzige Waffe zur Selbstverteidigung ist sein Verstand. Aber was nützt es, von den weißen Lehrern gefördert zu werden, wenn der eigene Vater einem tagtäglich predigt, man sei hässlich und wertlos, solange man sich nicht von der Kirche retten lässt. John sehnt sich danach, selbst über sein Schicksal zu entscheiden, nicht sein Vater, den er trotz allem liebt, nicht ein Gott, den er trotz allem sucht. Als am Tag von Johns vierzehntem Geburtstag sein Bruder Roy von Messerstichen schwer verletzt nach Hause kommt, wagt John einen mutigen Schritt, der nicht nur sein eigenes Leben verändern wird.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Ingrid Kainzner
Selbstfindung eines schwarzen Jungen, der sich nicht nur in einer den Schwarzen feindlich gesinnten Umwelt, sondern auch gegen einen sadistischen Stiefvater behaupten muss. (DR)

Harlem, New York um 1930: Hier wächst John Grimes, ein aufgeweckter, sensibler Bub, in bitterer Armut auf. Seine Familie ist tief religiös, der Stiefvater Gabriel Prediger einer Pfingstbewegung. An Johns vierzehntem Geburtstag bricht vieles, was bisher unter der Oberfläche gebrodelt hatte, auf. Sein Halbbruder Roy kommt von Messerstichen schwer verletzt nach Hause. In der Folge entbrennt zwischen seinen Eltern ein heftiger Streit, der in einem Gewaltexzess endet. John ist von ambivalenten Gefühlen hin und her gerissen. Er fürchtet und verabscheut seinen Stiefvater, ist aber auch stark von ihm geprägt. Seine erwachende Sexualität, das Aufbegehren gegen die väterliche Tyrannei und die Sehnsucht nach Freiheit und Selbstentfaltung kollidieren mit dessen patriarchaler Autorität. Was ihn aufrecht hält sind die Liebe seiner Mutter, die Freundschaft mit einem etwas älteren Jungen der Kirchengemeinde und die Unterstützung seiner resoluten Tante. Ein ekstatisches Erweckungserlebnis, das ihn bei einem Gottesdienst vor der Gemeinde als Prediger offenbart, gibt ihm die Zuversicht, sich gegen alle Widrigkeiten behaupten zu können.

In seinem autobiografischen Roman schildert Baldwin das Aufwachsen eines Kindes, das nichts anderes kennt als den täglichen Überlebenskampf, die Verachtung der Weißen und die reale Gefahr, ohne Grund zusammengeschlagen zu werden. Für seinen Protagonisten (wie seinerzeit für den Autor) wird dieses ohnehin schon prekäre Leben durch einen sadistischen Stiefvater noch schwieriger. In Rückblenden wird das Schicksal von Johns Eltern lebendig. Als Kinder von Müttern, die noch als Sklavinnen geboren wurden, suchen sie selbst eine bessere Zukunft im Norden. Doch auch dort stoßen sie auf eine ihnen feindlich gesinnte weiße Bevölkerung. Die erlittenen Traumata sind eine Bürde, an denen noch ihre eigenen Kinder schwer tragen werden. Trost und Halt wird in einer inbrünstig gelebten Religiosität gesucht, an deren strengen Forderungen aber auch der fanatische Gabriel scheitert, als er eine außereheliche Beziehung eingeht und das Mädchen, als es schwanger wird, seinem Schicksal überlässt.

James Baldwin (1924-1987) gelang es aufgrund seiner außergewöhnlichen Begabung zu dem führenden schwarzen Autor der USA zu werden. Rassendiskriminierung, Sex, Gewalt, Liebe und Religion sind die Themen sowohl seiner Romane und Erzählungen als auch seiner scharfsinnigen und stilistisch brillanten Essays. Nach seinem Tod geriet sein Werk zwar nicht in Vergessenheit, doch man hielt die darin behandelten Probleme für überholt. Nicht zuletzt durch den Rechtsruck, der in den USA unter Trump einen kräftigen Aufwind bekommen hat, beschäftigen sich zeitgenössische schwarze Autoren wieder verstärkt mit dem Thema Rassismus. Auch das Werk James Baldwins wird wieder neu entdeckt. Im deutschsprachigen Raum macht dtv den Auftakt mit dem vorliegenden Roman und wird in Folge das gesamte Werk in neuer Übersetzung herausbringen. "Von dieser Welt" ist so eindringlich und fesselnd geschrieben, dass man als Leser, als Leserin, aufgewühlt und zutiefst berührt ist. Ein Stück Weltliteratur, das jede Bibliothek bereichert.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
14428 DR.B, Bal

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben