Das große Rennen

Janisch, Heinz, 2018
Antolin Klasse: 2 Zum Antolin Quiz
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7026-5921-9
Verfasser Janisch, Heinz Wikipedia
Beteiligte Personen Haderer, Gerhard [Ill.] Wikipedia
Systematik JD.E - Bilderbuchgeschichten, erzählerische Bilderbücher
Schlagworte Bilderbuch, Humor, Bilderbücher, Wettbewerb, Karikatur, gewinnen, Wettrennen, Pferderennen, Kamele
Verlag Jungbrunnen
Ort Wien
Jahr 2018
Umfang 33 ungezählte Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Sprache deutsch
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Das große Rennen / von Heinz Janisch


Die Spannung steigt das berühmteste Pferdewettrennen der Welt steht unmittelbar bevor. Die letzten Wetten werden abgeschlossen, die Tribünen füllen sich. Aber etwas ist anders als in den Jahren zuvor, auf der Rennbahn herrscht Unruhe. Plötzlich werden statt der Pferde ungewöhnliche Rennläufer an den Start geführt: Kamele! Und die haben knapp vor der Ziellinie, als das Rennen am spannendsten ist, eine Überraschung für das Publikum parat.

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Wolfgang Moser
Wer zur guten Gesellschaft gehören will, muss sich in eleganter Kleidung beim großen Pferderennen zeigen und viel Geld auf seinen Favoriten wetten. Doch sechs Kamele und ein Kind glauben nicht, dass immer nur einer gewinnen muss. (ab 6) (JD)

Scharen von Damen mit bunten Hüten und im festlichen Sommerkleid, Herren in Frack und mit Zylinder warten gespannt auf den Start des berühmtesten Pferderennens der Welt. Endlich öffnen sich die Stalltüren - kein Rennpferd ist zu sehen! Die bunt gekleideten Jockeys nehmen heute zwischen den Höckern von Kamelen Platz! Ob Pferd oder Kamel scheint für das wettversessene Publikum keine Rolle zu spielen. Doch knapp vor der Ziellinie überraschen die kauzigen Kamele ihre Reiter und ihr Publikum, das entgeistert von den Wettscheinen aufblickt und schließlich in befreiendes Lachen ausbricht.

Zu den knappen, treffsicheren Worten von Heinz Janisch gestaltete der österreichische Karikaturist Gerhard Haderer großflächige, farbenfrohe und wimmelbildartige Cartoons. Die Illustrationen sind ganz in der Erwachsenenwelt verhaftet. Nur ein Kind - das Einzige unter hunderten Erwachsenen - erweckt am Ende der Geschichte mit einer einfachen Botschaft das noble Publikum aus seinem krampfartig gekünstelten Verhalten. Denn die Kamele tun nicht das, was von Rennpferden erwartet wird. Sie befreien sich aus der vorgegebenen Rolle von Wettobjekten und drehen mit ihrem Verhalten die übliche Blickrichtung um. Das Publikum starrt nicht mehr gewinngierig auf die Rennbahn, sondern zeigt sich in seiner Verrücktheit den lachenden Kamelen und allen, die sich von ihrem weisen Humor anstecken lassen wollen.

Ein Bilderbuch von tiefem Witz und jener heiteren Leichtigkeit, die die Erwachsenen eher brauchen als die Kinder.


Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Martina Koler
Sechs zielstrebig blickende Reiter warten auf dem Titelbild auf ihren Einsatz. Reiterstiefel, Schildmütze, Rute lassen uns erahnen, um welches Große Rennen - so der Titel - es gehen wird: das "Race of the Champions". Gleich sind wir als Beobachter mittendrin im Geschehen. Unser Blick schweift über die Tribüne, über die prachtvoll behüteten Damen und Herren, um nach dem Weiterblättern in die entsetzten Gesichter derer zu blicken, die bereits mehr wissen als wir. Der österreichische Karikaturist Gerhard Haderer zeichnet hier das Bild einer Gesellschaft, die von Begeisterung, Geld, Neid, Hochmut, Gier und auch Dummheit geprägt ist. Es geht nur ums schneller Sein, ums Gewinnen, um den uneingeschränkten Sieg. Gleich wie bei den Zuschauern auf den Tribunen rund um die Rennbahn werden auch unsere eigenen Erwartungen nicht erfüllt. Diesmal nämlich kommen keine Pferde zum Einsatz, sondern … Kamele. Von überall her wurden sie gebracht, um beim Großen Rennen mitzumachen. Und schon geht es los: Die Reiter nehmen - zum Teil etwas umständlich - Platz auf den Kamelrücken, geben ihr Bestes, spornen ihre Läufer an. Kamele und Reiter werden den Ansprüchen des Publikums gerecht, flitzen um die Kurve, holen sich gegenseitig ein, die Spannung im Publikum steigt … Bis dann plötzlich alle Kamele abrupt stehen bleiben, die Reiter von ihren Rücken geschleudert werden. Gegenseitig starren sie sich an, nur kurz vor der Ziellinie: Kamele und Reiter. Und dann plötzlich beginnen die Tiere hämisch zu lachen, verdrehen ihre Mäuler, Tränen rinnen aus den Augen, die Show gehört nun ihnen. Auf der Tribüne war es still geworden. Erstaunen und Entsetzen in den Gesichtern der Zuschauer, entgeisterte Blicke auf die Wettscheine. Da erhebt ein kleines Kind die Stimme: "Alle haben gewonnen!" Langsam verändern sich die Grimassen des Publikums, einige beginnen zu lachen, zeigen gleich den Kamelen ihre Zähne, übertrieben, laut - man kann es fast hören - stimmen mehr und mehr in das Gelächter ein, werfen ihre Hüte in die Luft, umarmen sich und schreien ein befreites "Bravo!". Die Kamele kehren zufrieden und glücklich in ihre Ställe zurück, sie haben ihre Mission erfüllt. Die letzte Buchseite gewährt uns noch einen Blick auf die sechs Reiter, die wir bereits vom Titelbild kennen: Starr stehen sie da, regungslos, verständnislos. Was wohl durch ihre Köpfe geht? Janischs Text bleibt bescheiden und ruhig, aber sehr aussagereich hinter den farbigen, ausdrucksstarken und gesellschaftskritischen Karikaturen Haderers zurück. In dieser Kombination ein Buch, das Erwachsenen und Kindern viel zu sagen hat, das zum genauen Hinsehen anregt, zum Nachdenken und Hinterfragen. Ein Buch, das ganz klar die Botschaft vermittelt, dass es im Leben nicht darum geht, der Schnellste, Beste, Größte zu sein.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
12761 JD.E, Jan

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