Hana

Dones, Elvira, 2017
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-906811-04-8
Verfasser Dones, Elvira Wikipedia
Beteiligte Personen Giacomelli, Adrian [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945
Verlag INK Press
Ort Zürich
Jahr 2017
Umfang 250 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage Erste Auflage
Reihe Tadoma
Reihenvermerk Band 1
Sprache deutsch
Fußnote Verfilmung: Vergine Giurata - Sworn Virgin
Annotation Mit 19 Jahren schwört Hana im Norden Albaniens ewige Jungfräulichkeit. Dabei folgt sie, weil sie eine durch ihren Onkel vorgesehene Ehe nicht eingehen will, dem alten albanischen Brauch "Kanun". Umgeben von den Tieren, dem Wald, den Bergen und ihrem kranken Onkel wird sie zu Mark Doda. Nach dem Tod des Onkels - vierzehn Jahre später - fliegt Hana / Mark zu ihrer Cousine Lila nach Amerika. Das ist die einzige Möglichkeit, sich vom Gelübde loszusagen. Wie aber wird ein Raki trinkender, Kette rauchender Mark aus dem Norden Albaniens wieder zu Hana?


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Cornelia Gstöttinger
Hana überlegt, ihr Leben als Schwurjungfrau in den Bergen Albaniens aufzugeben. (DR)

Hinter diesem schlicht aufgemachten Taschenbuch mit dem unscheinbaren Cover verbirgt sich die Geschichte über einen Landstrich und eine Tradition im Norden Albaniens, die bei uns wenig bekannt sind: Als ihr Onkel an Krebs erkrankt, wird die 19-jährige Studentin Hana zur Schwurjungfrau, um die Rolle des Familienoberhaupts einnehmen und die lebenswichtigen Medikamente in der Stadt besorgen zu können. Aus Gründen der Ehre und Moral wäre das für eine junge, unverheiratete Frau anders nicht möglich gewesen. So wagt Hana, die als einziges Mädchen des Dorfes in Tiranas Universität eingeschrieben war und ihre Zukunft in Büchern und nicht in der Existenz als Mutter sah, diesen radikalen Schnitt in ihrer Biografie: Sie schwört, niemals zu heiraten, und lebt fortan in dem ärmlichen 280-Seelen-Dorf als Mann, trägt weite Anzüge, verrichtet die Arbeit auf dem Feld. Es ist ein einsames Leben, in dem ihr die Lyrik zum Trostspender wird. Erst der Kontakt zu ihrer nach Amerika ausgewanderten Cousine lässt Hana ihre Situation überdenken.

In "Hana" geht es um Selbstfindung und Identität, um das Entdecken der eigenen Sexualität und das Selbstverständnis als Mann/Frau. Hanas Existenz als Zwitterwesen, ihr Identitätskonflikt wird gleich eingangs durch den Widerspruch zwischen Personalpronomen und Anrede manifest und stiftet Verwirrung. Die Dialoge wirken teils hölzern und umständlich - das entspricht aber ganz dem Charakter der zurückgezogen lebenden Protagonistin, die sich im Umgang mit anderen schwertut.

Die Schriftstellerin und Drehbuchautorin Elvira Dones gibt in diesem Roman, dem ein Dokumentarfilm vorausging, Einblick in die nordalbanische Bergwelt, die mit ihrem noch aus der Zeit vor dem Mittelalter stammenden Verhaltenskodex archaisch anmutet. Eine interessante soziale Studie!
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
11385 DR.E, Don

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