Die Einladung : Roman

Cline, Emma, 2023
3 Sterne
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-27757-1
Verfasser Cline, Emma Wikipedia
Beteiligte Personen Baark, Monika [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Körper, Missbrauch, Freundschaft, Macht, Drogen, Meer, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Armut, Reichtum, Jahrhundert, Hochstapler, Schwimmen, Ostküste, Klasse, Hamptons, Klassengesellschaft, Millenial, Daddy, Escort, Grifter, Patricia Highsmith, Scammer, The Girls
Verlag Hanser, Carl
Ort München
Jahr 2023
Umfang 320 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 2. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Emma Cline
Annotation Eine abgründige Geschichte von Abhängigkeit und Macht, von Manipulation und Grenzüberschreitung. Nach „The Girls“ der neue Roman von Emma Cline

Der Sommer in den Hamptons neigt sich zum Ende, und Alex ist nicht mehr willkommen. Denn egal, wie nahe sie der Welt der Reichen und Schönen gekommen ist: Sie ist immer nur zu Gast – und keine Einladung gilt für immer. Ein Fehltritt bei einem Dinner, und schon setzt Simon, der ältere Mann, dem Alex Gesellschaft geleistet hat, sie vor die Tür. Und so geistert sie durch Gärten und über Dünen, während die Sonne vom Himmel brennt. Darin geübt, sich den Wünschen und Erwartungen anderer anzupassen, lässt Alex sich von einer Zufallsbekanntschaft zur nächsten driften und hinterlässt dabei eine Spur der Zerstörung, die nur ein Ziel kennt: Simons Gartenparty am Ende der Woche. Nach dem gefeierten Debüt „The Girls" der langersehnte neue Roman von Emma Cline.

Pressestimmen
„Emma Clines zweiter Roman ist genauso großartig wie ihr gefeiertes Debüt.“ Maja Beckers, Die Zeit, 16.11.23

„Den Hindernislauf einer prekären Existenz beschreibt Emma Cline in ihrem Roman mit scharfem Blick für die mehr oder weniger diskreten Ausgrenzungssignale einer bis ins Innerste gnadenlos ausgekühlten Klassengesellschaft. … Ein meisterliches, facettenreiches Sittenbild aus dem Leben unserer Zeit." Eberhard Falcke, SWR2 lesenswert, 05.10.23

„Ein wirklich sehr starkes Buch und gerade ihre Kunst der Skizze, der Andeutung und dann eben ihrer erzählerischen Zurückhaltung, das ist schon wirklich klasse wenn jemand … in diesem Alter das schon alles kann.“ Paul Ingendaay, FAZ Bücher-Podcast, 31.08.23

„Ein großartiger Hochstapler-Roman ... Emma Cline ist eine große Minimalistin, eine Meisterin des show, don’t tell. Keine Erklärungen, keine Moral, keine Täter oder Opfer… Man spürt die Panik dieser Figur, man will ihr in den Arm fallen, man wird mit ihr müde und paranoid. Und wird dann als Nervenbündel aus einem Showdown entlassen, vor dem man sich 300 Seiten lang, zu Recht, gefürchtet hat.“ Ronald Düker, DIE ZEIT, 27.07.23

„Ein herausragendes poetisches Beispiel narzisstischer Spiegelsucht, ein literarischer Tiefenpsychothriller, dessen Bilder die Netzhaut reizen, als hätte man viel zu lang in die gleißende Sommersonne von Long Island geschaut.“ Jan Drees, DLF Büchermarkt, 15.08.23

„Die amerikanische Erfolgsautorin erzählt mit routiniert psychologischem Gespür von einer getriebenen jungen Frau, die mit allen Mitteln Zugang zu einer Welt sucht, die sie nur als Gast sehen will… Eine abgründige Geschichte über Abhängigkeit, Gewalt und Manipulation, bei der man bis zur letzten Wendung nicht das Gefühl loswird, dass es noch einmal ganz anders kommen könnte.“ Carola Torti, Der Freitag, 10.08.23

„Emma Cline gehört zu den aufregendsten jungen literarischen Stimmen Amerikas... Sie ist eine Meisterin in der Beschreibung emotionaler Indifferenz. In jeder Zeile misstraut ihr Roman sentimentalen Gewissheiten und hat sich dafür eine monströs wahre Figur erfunden… Ist ‚Die Einladung‘ ein böses Buch? Es ist vor allem ein sehr, sehr gutes Buch.“ Paul Jandl, NZZ. 07.08.23

„Ein Roman, der soziale Ungerechtigkeit meisterhaft vorführt … Cline beweist auch in ‚Die Einladung‘ wieder großes Gespür für die Grenze zwischen Drinnen und Draußen, für soziale wie patriarchale Machtverhältnisse.“ Christiane Lutz, Süddeutsche Zeitung, 25.07.23

„Ganz egal, ob man Emma Clines neuen Roman nun als eine ungewöhnliche Hochstaplergeschichte, als ein Bild der feinen Ostküsten-Gesellschaft hundert Jahre nach Scott Fitzgerald, oder als die Geschichte einer Frau, die in einer ausschließlich materialistischen Gesellschaft selbst nur eine Ware ist, lesen möchte: ‚Die Einladung‘ ist nicht zuletzt wegen Clines kompakten, kühlen und lakonisch humorvollen Stils ein Pageturner, der in einem Badetag verschlungen werden kann.“ Benjamin Stolz, ORF, 03.08.23

„Emma Cline ist eine raffinierte Geschichten-Erzählerin. Man bangt mit ihrer Heldin: Hoffentlich wird sie nicht erwischt, hoffentlich kommt sie da raus.” Claudia Ingenhoven, NDR Kultur, 02.08.23

„Ein gewaltiges Sommerbuch, das einen mitreißt wie die Strömung des Meeres vor Long Island.“ Bettina Steiner, Die Presse, 27.07.23

„Also bricht sie ein, verschafft sich Zutritt, Alex, die Hauptfigur dieses erbarmungslosen Romans – er gibt den amerikanischen Krisen der Gegenwart ein Gesicht, die ungefähre Größe und Form einer jungen Frau.“ Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 23.7.23

„Wie gut Emma Cline schreiben kann … Man freut sich über die Lässigkeit des Stils, die in diesem Roman literarisch triumphiert. Sie lässt sich mit keinem Geld der Welt kaufen. So wenig wie funktionierende Beziehungen.“ Dirk Knipphals, taz, 22.7.

„Mit der zwischen Scharfsicht und Selbsttäuschung pendelnden Alex hat die 34-jährige Autorin ihren wohl bislang faszinierendsten Charakter geschaffen… Man verfolgt Alex' Odyssee mit atemloser Spannung ... Und dann ist da ja auch noch die traumähnliche Atmosphäre, durch die dieser Roman besticht, und nicht zuletzt Emma Clines gewohnt geschliffener Stil.“ Oliver Pfohlmann, WDR 3, 21.07.23

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Ingrid Kainzner
Eine junge Hochstaplerin versucht, in der amerikanischen Upper-Class Fuß zu fassen, was nach einem kurzen Intermezzo grandios scheitert. (DR)

Die 22-jährige Alex schlägt sich durchs Leben, indem sie oberflächliche Beziehungen mit reichen Männern eingeht. Sie hat keine Hemmungen ihre Gönner zu bestehlen und zieht weiter, wenn es brenzlig wird. Dies ist wieder einmal der Fall, als einer von ihnen nicht locker lässt und sie bedroht. So flieht sie aus New York und versucht in den Hamptons, den exklusiven Strandbezirken auf Long Island, unterzutauchen bzw. ein neues Opfer zu finden. Als sie Simon kennenlernt, scheinen ihre Probleme zunächst gelöst. Er nimmt sie auf schicke Partys mit, verwöhnt sie mit Schmuck und Designerkleidern und ermöglicht ihr, den Sommer ganz nach Lust und Laune zu verbringen. Wenn es nach ihr ginge, könnte das immer so weitergehen. Doch dann macht sie sich selbst einen Strich durch die Rechnung. Zuerst verursacht sie einen Schaden an Simons Luxusschlitten und hofft, dass er unbemerkt bleibt. Kurz darauf besucht sie mit Simon eine Party, auf der sie so heftig mit dem Ehemann der Gastgeberin flirtet, dass sie mit ihm in den Pool fällt. Simon regt das nicht besonders auf, er gibt ihr gelassen den Laufpass.

Alex ist verzweifelt. Sie traut sich nicht nach New York zurück, dort hat sie zu viele offene Rechnungen und niemanden, bei dem sie unterschlüpfen könnte. Sie hofft, dass Simon sie wieder aufnimmt und spätestens bei seiner großen Gartenparty in sechs Tagen alles wieder vergessen sein wird. Es gilt also lediglich die Tage bis dahin zu überbrücken. Mit einer großen Tasche, in der ihre Habseligkeiten verstaut sind, wandert sie durch die Dünenlandschaft der Hamptons, hängt sich an Zufallsbekanntschaften, schummelt sich in eine Gruppe junger Leute ein, bis sie schließlich den erst 17-jährigen Jack kennenlernt, der große psychische Probleme hat. Mit ihm schlittert sie ganz offensichtlich auf eine Katastrophe zu, welche die Autorin allerdings ausspart.

»Die Einladung« ist die exakte Analyse einer Gesellschaft, in der die sozialen Interaktionen von Menschen unterschiedlicher Milieus einem unerbittlichen Muster folgen. Die Illusion, dass Liebe Machtverhä c02 ltnisse außer Kraft setzen könnte, lässt Emma Cline grandios zerschellen. Sie schildert weder die Angehörigen der Upper Class noch jene, die wie Alex versuchen, mit Jugend und Attraktivität in diese Kreise aufzusteigen, als sympathische Zeitgenossen. Das macht ihren Roman freilich nicht zu einer erbaulichen, dafür aber großartigen und spannenden Lektüre, die man nicht aus der Hand legen kann.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
21895 DR.E, Cli

Leserbewertungen

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  • 3 Sterne Nicht eingeladen und trotzdem Gast in der High Society der Hamptons, nicht dazugehörig, Grenzen überschreitend
    Bewertung abgegeben von Leser 41 am 18.12.2023