Der Besuch

Damm, Antje, 2016
Antolin Klasse: 1 Zum Antolin Quiz
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-89565-295-0
Verfasser Damm, Antje Wikipedia
Systematik JD.E - Bilderbuchgeschichten, erzählerische Bilderbücher
Schlagworte Bilderbuch, Erzählerische Bilderbücher, Junge, Zurückgezogenheit, Ältere Frau, Ablenkung
Verlag Moritz Verlag
Ort Frankfurt, M.
Jahr 2016
Umfang 36 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 3. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Antje 4a8 Damm
Illustrationsang überw. Ill.
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Der Besuch : Bilderbuch Bébé Cadum / von Antje Damm


Die menschenscheue Elise trifft auf Emil, einen neugierigen, kleinen Jungen. Diese Begegnung bringt Farbe in ihr Leben.

Elise ist eine ängstliche, menschenscheue Frau. Sogar vor Bäumen fürchtet sie sich. Als eines Tages ein Papierfl ieger durch ihr Zimmerfenster segelt, kann sie nachts vor Aufregung kein Auge zutun. Am nächsten Morgen klopft Emil, ein Junge mit Baseballkappe, an ihrer Tür. Er sucht seinen Flieger und aufs Klo muss er auch. Mit einem Mal entsteht eine völlig neue Situation für Elise und auf wundersame Weise verändert sich ihr Leben.
Antje Damm hat für ihr fein durchkomponiertes Buch eine neue Technik verwendet: Sie baut Räume aus Kartonelementen nach, stellt ausgeschnittene Figuren hinein, koloriert und beleuchtet die Szenerien unterschiedlich und fotografiert sie anschließend. Das Ergebnis überzeugt auf ganzer Linie!


Quelle: 1000 und 1 Buch, Marie-Therese Schins
Annotation: Wunderbares Bilderbuch über einen kleinen Jungen, der buchstäblich etwas Farbe in das Leben einer einsamen, alten Frau bringt.

Rezension: Elise ist alt, einsam und ängstlich. Sie fürchtet sich ständig und hat vergessen, wie es früher mal war. In der Zeit davor. In ihrem grauen Häuschen versucht sie den übersichtlichen Alltag in kleinen Schritten zu gestalten und zu strukturieren! Aber wehe es passiert etwas Unvorhergesehenes: Ein unbekanntes Flugobjekt zum Beispiel, das beim Fenster hereinfliegt. Was ist das bloß? Aus Furcht verbrennt sie es im Ofen. Am nächsten Morgen klopft es nach einer schlaflosen Nacht an ihrer Tür. Sie möchte nicht aufmachen. Aber irgendwann bleibt ihr nichts anderes übrig. Ein Junge steht da und möchte seinen Flieger wieder haben: Emil. Und er muss ganz doll. Seinen Flieger? Die scheue Elise lässt sich vorsichtig auf den neugierigen, unvoreingenommenen Jungen ein. Ein Wunder: sie ist nicht mehr allein! Sie liest Emil vor, spielt mit ihm und macht ein Butterbrot. Mit einem Mal wird Elises trauriges, düsteres Leben von Buchseite zur Buchseite farbiger und bunter.

Antje Damm greift ein ewiges, unbequemes Tabu mit großer Leichtigkeit auf: Warum werden alte Menschen so einsam? Warum leben sie nur noch in ihrer eigenen, kleinen Welt? Muss das so sein? Nein, muss es nicht. Beispielhaft lässt sie die beiden Protagonisten agieren und aufeinander zugehen. Der Text ist perfekt, da ist nichts zu viel oder zu wenig. In dreidimensionalen, wunderschön gestalteten Bildern tauchen wir ganz ein in die kleine, feine Geschichte, in der Liebe, Vertrauen, Zuwendung, Hoffnung und wiedergefundene Freude am Leben Raum finden. Aus Kartons bastelte Antje Damm (sie ist gelernte Architektin!) eine Wohnstube, stellte die beiden Figuren hinein, und fotografierte sie immer wieder, während sie das Modell immer farbiger, fröhlicher bemalte. Was für ein großartiges, überzeugendes Buch über Alter und Einsamkeit, anregend, generationenüber- und herzergreifend. „Der Besuch“ hat Vorbildcharakter, ohne aufdringlich zu sein.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Reinhard Ehgartner
Elise, Emil, ein Papierflieger und die Farben des Lebens - ein bezauberndes Bilderbuch. (ab 4) (JD)

Düster und eng ist sie geworden, die Welt, in die sich Elise im Lauf der Jahre zurückgezogen hat. Die Ängste, die sie Tag und Nacht bedrängen, haben sich als tristes Graubraun über die Farben ihres Lebens gelegt. Nur in den Fenstern, ihrer letzten Verbindung zur Außenwelt, schimmert noch ein Hauch von lichtem Gelb. Und genau durch so ein Fenster bricht eines Tages das Unerwartete in Elises Leben herein.

Es ist ein kleiner Papierflieger, der anfangs noch störend und irritierend empfunden wird, bis ihm ein kleiner Junge folgt und Elise mit einfachen Fragen und selbstverständlichen Wünschen in den Alltag und damit in die Gegenwart mit all ihren bunten Farben zurückholt.

Antje Damm inszeniert ihre Geschichte aus einer sich nur leicht verschiebenden Theaterperspektive. Der Guckkastenwelt entspricht die Figurenzeichnung im Stile von Ausschnittbögen. So einfach sich der Plot und das Bildkonzept anhören, so faszinierend greifen hier Form und Inhalt ineinander.

Zugleich lädt diese zeitlose Geschichte mit ihrer klaren Symbolsprache und ihrer Puppentheaterästhetik die Kinder zum Selber- und Weiterspielen ein. Für Öffentliche Bibliotheken bietet dieses Bilderbuch eine Fülle an kreativen Umsetzungsmöglichkeiten für lebendige Kinderveranstaltungen. - Ein ganz besonderes Buch. Einfach. Genial.


Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Martina Koler
Einfach phantastisch, was dieses besondere Bilderbuch in Wort und Bild auszudrücken vermag. Bereits auf den ersten Blick erkennt man die Stimmung der ängstlichen Elise, einer alleinstehenden Frau, die vor lauter Angst ihr Haus nicht verlässt. Sie leidet an unterschiedlichsten Phobien und da fliegt doch gerade ihr beim Putzen ein seltsames Ding ins Zimmer, das - obwohl sie es sofort im Ofen verbrennt - sie in der Nacht nicht mehr schlafen lässt. Dies alles ist bereits auf den ersten Seiten des Buches so treffend, anschaulich und dreidimensional in Szene gesetzt, dass man vor Staunen Augen und Mund offen hält. Elise lebt in einer eigens für sie aus Karton und Papier konstruierten und gezeichneten Mini-Wohnung. Auch sie selbst eine Papierfigur, ausgeschnitten aus weißem Papier und mit schwarzem Stift gezeichnet. Farbe erhalten die Bilder erst, als ein kleiner Junge an Elises Tür klopft, obwohl Bitte nicht stören! darauf steht. Jetzt wird es zunehmend bunt und lebendig in dem sonst so farblosen Haus. Emil erweckt durch seine Fragen und Bitten Elise zu Leben, und dies gipfelt in der wunderbaren Idee, sich von Elise eines der vielen vorhandenen Bücher vorlesen zu lassen. Da werden selbst Elises Wangen rot, Schürze und Pantoffeln nehmen Farbe an und ihr Haus leuchtet bald in den schrillsten Tönen. Selbst als Emil sich verabschiedet, bleibt Hoffnung auf ein Wiedersehen, denn nun wusste Elise, was sie zu tun hatte.


Quelle: STUBE
Elise ist ängstlich. Sie hat "Angst vor Spinnen, Angst vor Menschen und sogar Angst vor Bäumen." Deshalb bleibt sie immer zuhause, vor einer grauen, papiergebastelten Kulisse. Eines Tages flattert ein Papierflieger ins Haus, blau und frech zischt er vor Elise auf den Boden. Am nächsten Tag geschieht etwas noch Unglaublicheres: Jemand klopft. Rot und gelb leuchtet die Kleidung des Jungen, der seinen blauen Flieger sucht. Von dem Moment an, als Elise ihre Angst überwindet und den Jungen hereinbittet, ziehen Farben in das Haus. Am meisten fasziniert ihn das Bücherregal, er möchte vorgelesen bekommen. Und Elise nimmt die Großmutterrolle an. Am Nachsatz sieht man erneut ihr Haus, lichtdurchflutet und bunt. Sie hat ihre Angst überwunden und wird dafür mit einem Freund und neuer Lebensfreude belohnt – eine alte Moral, die selten so detailverliebt und farbenprächtig umgesetzt wurde wie bei Antje Damm.

*STUBE*
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
17947 JD.E, Dam

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