Schermanns Augen : Roman

Mensching, Steffen, 2019
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-8353-3338-3
Verfasser Mensching, Steffen Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Deutschland, Geschichte, Berlin, Österreich, Stalin, Europa, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Erzählende Literatur, Zweiter Weltkrieg, Wien, Oskar Kokoschka, Prosa, Jahrhundert, Belletristik, Moskau, Gesellschaft, Kultur, Kommunismus, 20er Jahre, Gulag, Graphologie, Rafael Schermann, Maria Osten, Karl Kraus, Stanislawski, Eisenstein, Adolf Loos, Magnus Hirschfeld, Elsa Lasker-Schüler, Herwarth Walden, Ehrenstein, Döblin, Kotlas, Workuta
Verlag Wallstein Verlag
Ort Göttingen
Jahr 2019
Umfang 820 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 3. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Steffen Mensching
Fußnote Erich-Fried-Preis 2019
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Schermanns Augen : Roman / von Steffen Mensching


Ein Gulag-Roman mit deutschen und österreichischen Protagonisten. Eine Rückschau ins Wien der zwanziger Jahre. Ein Roman, der ins Zentrum des 20. Jahrhunderts führt.

Eben noch war Rafael Schermann in der Wiener Caféhaus-Szene ein bunter Hund, bekannt mit Gott und der Welt von Adolf Loos, Oskar Kokoschka, Magnus Hirschfeld bis zu Else Lasker-Schüler, Herwarth Walden, Ehrenstein, Döblin, Bruckner, Eisenstein, Stanislawski, Piscator Selbst der scharfzüngige Karl Kraus erhoffte sich von Schermanns graphologischer Begabung beim Deuten von Briefhandschriften entscheidende Hilfe in seinem Liebeswerben um Sidonie Nádherný
Und jetzt landet dieser schillernde Mann völlig abgerissen und todkrank als Gefangener am Ende der Welt, hundertfünfzig Kilometer östlich von Kotlas an der Bahntrasse nach Workuta im Lager Artek. Sofort zieht einer, der aus Handschriften Vorhersagen ableiten kann, außerordentliches Interesse auf sich, ob nun das des Lagerkommandanten (selbst
der kann nicht sicher sein, ob er morgen Chef eines größeren Lagers sein oder man ihn erschießen wird) oder das seiner Mitgefangenen, »achthundert Männer, zweihundert Frauen. Eine echte sowjetische Großfamilie jeder weiß alles vom anderen und wünscht ihm die Krätze an den Hals.« Und dann behauptet Schermann noch, kein Russisch zu können, und beansprucht einen Übersetzer. Steffen Mensching stellt ihm den jungen deutschen Kommunisten Otto Haferkorn an die Seite. Das ungleiche Paar, mal Herr und Knecht, mal Don Quijote und Sancho Pansa, kämpft ums Überleben unter brutalen, absurden Verhältnissen im mörderischen Räderwerk des zwanzigsten Jahrhunderts.
Zwölf Jahre hat Steffen Mensching an seinem opus magnum gearbeitet, es ist ein großer Wurf geworden.

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Kurt Haber
Ein Graphologe mit hellseherischen Fähigkeiten im Gulag. (DR)

Der Krakauer Graphologe und Hellseher Rafael Schermann wird von Oskar Kokoschka und Adolf Loos genauso angefragt wie von Karl Kraus und anderen Berühmtheiten der 20er und 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts, da er nur anhand weniger Schriftzeichen in die Zukunft der einzelnen Personen blicken konnte.

Trotz dieser Fähigkeiten landet diese schillernde Person heruntergekommen und schwer krank als Gefangener der Sowjets im Arbeitslager Artek. Dort zieht er als einer, der aus Handschriften Voraussagen treffen kann, das Interesse auf sich. Sowohl der Kommandant des Lagers als auch dessen Insassen möchten durch Schermann erfahren, wie sich ihr Leben entwickeln wird. Da Schermann vorgibt, kein Russisch zu können, wird ihm der junge Deutsche Otto Haferkorn als Dolmetscher zugeteilt.

Der Autor, einst Mitglied der Clowns-Truppe "Karls Enkel" und heute Intendant am Theater Rudolfstadt, hat für diesen Roman zwölf Jahre in Bibliotheken und Archiven recherchiert. Mensching erzählt mit akribischer Genauigkeit aus der Perspektive der Lagerinsassen über die Zustände, Ängste und Hoffnungen von Menschen, die nicht wissen, ob sie den nächsten Tag noch erleben werden.

Dieses Buch lässt die LeserInnen - trotz des Seitenumfangs - einen spannenden Blick in die Zwischenkriegszeit und auf die Zustände im sowjetischen Gulag Anfang der 40er Jahre werfen, wobei die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit verschwimmen.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
15393 DR.E, Men

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