Ein Buch für Hanna : Roman

Pressler, Mirjam, 2011
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Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
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Medienart Buch
ISBN 978-3-407-81079-3
Verfasser Pressler, Mirjam Wikipedia
Systematik DR.J - All Age, Young Adult, Dystopien, Fantasy
Schlagworte Deutschland, Jüdin, Flucht, Jugendbuch, Weibliche Jugend, Dänemark, Geschichte 1939-1943, Juden, Geschichte 1943-1945, Konzentrationslager Theresienstadt
Verlag Beltz & Gelberg
Ort Weinheim
Jahr 2011
Umfang 348 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Ein Buch für Hanna : Roman / von Mirjam Pressler


Hanna ist erst 14, als sie Nazi-Deutschland verlassen muss: Damit beginnt eine Odyssee, die sie zuerst nach Dänemark führt, von wo sie, zusammen mit einer Gruppe von dänischen Juden, in das KZ Theresienstadt deportiert wird. Hanna hatte das Glück zu überleben. Ergreifend, poetisch und auf so intensive Weise wie es selten in der Literatur ist, erzählt Mirjam Pressler eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Die 14-jährige Hanna Salomon hasst den Spitznamen »Püppchen«, er macht sie so klein, wie sie sich selbst oft fühlt. Als sie im Sommer 1939 Deutschland zusammen mit anderen Mädchen verlässt, heißt es: »Ihr seid die Glücklichen, die Auserwählten!« Das Ziel ist Palästina, mit Zwischenstation Dänemark. Dort, auf dem Land, bei der alten Bente, gibt es zwar keine Palmen und das Meer ist nicht so blau wie in Andersens Märchen, aber man ist sicher vor den Nazis. Was ein Irrtum ist. Zusammen mit den Mädchen Mira, Bella, Rosa, Rachel und Sarah wird Hanna nach Theresienstadt deportiert. Eine Notgemeinschaft. Aufgeben gilt nicht, hat Mira immer gesagt, das Leben geht weiter. Hanna hat mehr Glück als andere und überlebt das Lager. Erst neun Jahre später, 1948, gelingt es ihr, nach Palästina auszuwandern, wo sie endlich ein Zuhause findet.

»Ich stelle die Frage: Wie kann ein Mädchen, das statt Förderung nur Verluste erlebt und beinahe ausgelöscht wird, später als junge Frau so erstaunlich kraftvoll, warmherzig und glückfähig sein, wie hat sie es geschafft, unter solchen Umständen 'a mentsch' zu werden? Eine allgemeingültige Antwort gibt es nicht, mein Buch kann nur Hinweise geben, die dem Leser ermöglichen, jenem Geheimnis selbst nachzuspüren.«
Mirjam Pressler

»Poetischer als Mirjam Pressler kann man kaum begründen, warum Geschichten erzählt werden müssen.« Literarische Welt

Quelle: 1000 und 1 Buch, Daniela A. Frickel
Annotation: Die dramatische Geschichte von Hanna, die ihre gesamte Jugend von 1939-1945 zunächst auf der Flucht vor den Nazis und dann in einem Konzentrationslager verbringen muss, an dieser persönlichen Grenzerfahrung aber wächst.

Rezension: Fakten oder Fiktionen - in der Kinder- und Jugendliteratur zeigt sich ein großes Interesse, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten. Neben authentischen Zeugnissen wie dem "Tagebuch der Anne Frank" finden sich darunter auch zahlreiche fiktive Geschichten wie der Klassiker "Damals war es Friedrich" (1961) von Hans Peter Richter. - Es liegt nahe, dass sich Mirjam Pressler als Anne Frank-Expertin ebenfalls einer solchen Herausforderung stellt.

Hanna, die vierzehnjährige Titelheldin ihres neuen Romans, lebt mit ihrer Mutter in Leipzig und bereitet sich in einer Jugendgruppe auf das noch unkonkrete Ziel der Einwanderung in Palästina vor. Dort erfährt sie, dass sie zusammen mit einigen Mädchen in ein Camp nach Dänemark umsiedeln soll, um vor der Bedrohung durch die Nazis Schutz zu finden. So beginnt im Jahr 1939 Hannas Odyssee, die zunächst noch Kennzeichen einer Sommerfrische trägt. Doch als das Camp endet, werden die jüdischen Mädchen von dänischen Familien aufgenommen. Kaum haben sie sich eingelebt, werden sie zu ihrer Sicherheit weiterverschickt. Hanna lernt auf dieser Irrfahrt Vieles: eine fremde Sprache, schwimmen und radfahren sowie die überlebenswichtige Bedeutung von Freundschaft und Arbeit. Als sie Anfang 1943 schließlich doch in einen Abtransport nach Theresienstadt gerät, lernt sie bitterere Lektionen: Durst, Hunger, Krankheit und Tod. Doch Liebe, Literatur und nicht zuletzt das Erstarken ihrer Persönlichkeit halten sie dort am Leben.

Durch die detailreiche Beschreibung von Flucht und Leben und das scharf ausgearbeitete Profil der ProtagonistInnen entstehen plastische Szenerien, die die besondere Mimesis dieser Fiktion ausmachen: das Erzählte ist nicht wahr, aber doch am vorderen Rande des Möglichen. Bedarf es aber überhaupt weiterer Beiträge zu diesem Thema? Eine Antwort darauf gibt Pressler selbst: "Wir brauchen viele Bücher, viele, viele, verschiedene Bücher. Viele kleine Gucklöcher in der Wand, die zwischen uns und der oft so unverständlichen Welt steht."

Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Ruth Schmidhammer
Hanna B ist im Jahre 2006 gestorben, daher schreibt die Autorin auch das Buch nicht über, sondern für Hanna. Vieles entspricht Hannas Biografie, aber einige Details im Roman wurden ergänzt, entsprechend historischer Ereignisse.

Das jüdische Stadtkind Hanna lernt für ein späteres Leben in Palästina landwirtschaftliches Arbeiten - eine Initiative einer der zionistischen Gruppen in Deutschland. Gemeinsam mit acht anderen Mädchen wird Hanna nach Dänemark gebracht, da die Ausreise nach Palästina nicht möglich ist und die Situation für jüdische Bürger im nationalsozialistischen Deutschland immer gefährlicher wird.

Zuerst lebt Hanna in Kopenhagen bei einer wohlhabenden Familie, dann werden die Kinder auf die Insel Fünen gebracht. Bei beiden Familien hat Hanna sich wohl gefühlt, aber trotz des Abkommens mit Dänemark zum Schutz aller Dänen, werden die dänischen Juden deportiert und so landen Hanna und ihre Freundinnen 1943 im KZ Theresienstadt.

Im Anhang liefert Mirjam Pressler eine Zeittafel und ein Glossar mit Erklärungen zu jiddischen Ausdrücken, bzw. Persönlichkeiten und Festen mit.

Wie schon in früheren Bücher, vor allem denen über Anne Frank und Malka Mai, gelingt Mirjam Pressler auch hier ein objektiver, fast distanzierter Schreibstil, der aber den Leser die Geschichte miterleben- und fühlen lässt, fesselt und auffordert, wichtige Fragen zu stellen.

Dieses Buch sollte in keiner (Schul)Bibliothek fehlen von vielen LehrerInnen gelesen und vorgestellt werden.

Auch schon für jüngere MittelschülerInnen geeignet.


Quelle: STUBE
Am Beginn des Textes heißt die Protagonistin Hannelore und bereitet sich gemeinsam mit anderen zionistischen Jugendlichen auf die Ausreise nach Palästina vor. Als sie erfährt, dass sie zunächst nach Dänemark soll, um dort in Sicherheit vor den Nazis zu sein, verbindet sie mit diesem Land vor allem Andersens Märchen - die ihr bei den schrecklichen Erfahrungen der nächsten Jahre Halt geben, und zu einem Leitmotiv des Romans werden. Nach einigen glücklichen Jahren werden Hanna und ihre Freundinnen nach Theresienstadt deportiert. Pressler durchbricht die personale Erzählform an einigen wenigen Stellen durch innere Monologe von Personen, die Hanna nahe stehen, besonders beklemmend dann, wenn vom unendlichen Schmerz und der Todesnähe erzählt wird, denen die Mädchen ständig ausgesetzt sind. Hanna überlebt, der letzte innere Monolog ist schließlich aus ihrer Sicht - mit der Erinnerung an die unnachgiebigen Worte ihrer verstorbenen Freundin Mira: "Los, Hanna, du schaffst das. Aufgeben gilt nicht."

*Kathrin Wexberg / STUBE*
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
13476 DR.J, Pre

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