Eine Blattlaus wandert aus

Lembcke, Marjaleena, 2011
Antolin Klasse: 3 Zum Antolin Quiz
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
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Medienart Buch
ISBN 978-3-939944-72-0
Verfasser Lembcke, Marjaleena Wikipedia
Beteiligte Personen Beckmann, Anette Wikipedia
Beteiligte Personen Harjes, Stefanie [Ill.] Wikipedia
Systematik JD.E - Bilderbuchgeschichten, erzählerische Bilderbücher
Schlagworte Bilderbuch, Fernweh
Verlag Tulipan-Verl.
Ort Berlin
Jahr 2011
Umfang [29] S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Aufl.
Sprache deutsch
Illustrationsang zahlr. Ill.
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Eine Blattlaus wandert aus / von Marjaleena Lembcke


Camilla Rosa Kapriziosa hat es satt. Um sie herum wimmelt es von anderen Blattläusen. Wie soll sie sich da entfalten? Sie beschließt, nach Amerika auszuwandern. Ob Camilla Rosa dort ihr Glück finden wird? Ein Bilderbuch, das von Fernweh, großen Träumen und dem kleinen Glück erzählt. Mit fantastischen Bildern von Stefanie Harjes, die zum Immer-wieder-Anschauen einladen.


Quelle: 1000 und 1 Buch, Christina Ulm
Annotation: Eine divenhafte Blattlaus sehnt sich nach Entfaltung, reist dafür mittels Blumenstrauß in die neue Welt - und schließlich bekehrt wieder zurück.

Rezension: Erzählen die Medien von reisenden Insekten, dann meinen sie meistens schädliche Miniermotten oder aggressive Eichenprozessionsspinner, die die heimische Ökologie durcheinanderbringen. Widmen sich diesem Thema allerdings zwei Bilderbuchkünstlerinnen, dann erzählen sie lieber von einer exzentrischen Blattläusin, die höchstens selbst durcheinander ist. Camilla Rosa Kapriziosa sieht selbst mit sechs Gliedmaßen, langen Fühlern und gedrungenem Körper wie der Vogue entsprungen aus, liest Sartre und sehnt sich nach Entfaltung - per Reise. Die anderen Blattläuse, plump, insektenhaft (natürlich!) und damit gänzlich anders illustriert, schauen skeptisch bis höhnisch. Ihre Mimik kann man aber nicht immer erkennen, denn Stefanie Harjes spielt mit den Größenverhältnissen, zoomt hinein ins Blattwerk, hinaus auf die Wiese und erleichtert die Suche nach den Krabbeltieren mit gestempelten Hinweispfeilen: da!. Dementsprechend finden sich bei ihrem bewährten Untergrundrecycling (neben Kafkas Konterfei!) diesmal Papiersorten, die auf Größe und Entfernung anspielen. Landkarten, Schnittmuster oder Briefmarken verweisen auf die kleine Welt, die große Welt - und die neue Welt: Die Blattader wird schließlich zum Hudson River und Frau Kapriziosa reist gemäß ihrem Namen und ganz Diva im Blumenstrauß einer Opernsängerin über den Atlantik - und dort alsbald auf eine Müllhalde. Amerika als Hoffnungsträger wird der Blattlaus verständlicherweise schnell zu viel und so tauscht sie am Ende bekehrt und bescheiden kalifornischen Mohn gegen heimischen Klee. Dass sie dabei nochmals über ein internationales Blumengeschenk migriert, macht dieses reiselustige und blütenprächtige Gemeinschaftswerk umso schöner.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Heidi Lexe
Eine kapriziöse Blattlaus in den kunstvollen Materialmix faszinierender Bildwelten gestellt. (ab 5) (JD)

Wenn eine(r) eine Reise tut, dann lässt sich sein Weg gut und gerne kartografisch nachvollziehen: Mit rotem Pfeil und offensivem "da!" wird also bereits im Vorsatzpapier markiert, welche Schnittpunkte hier gekreuzt werden. Ins Bild wachsende Blumen deuten dabei an, dass die gewählten Transportmittel recht ungewöhnlich sind - handelt es sich hier doch um die Weltenbummlerei einer Blattlaus. Einer recht exaltierten Blattlaus wohl gemerkt, die ihren Namen Camilla Rosa Kapriziosa nicht ohne Grund trägt und sich auf den Blättern ihrer Pflanze reichlich bedrängt fühlt von all den anderen Blattläusen: In divenhafter Verzweiflung schlägt sie sich an die Stirn, als sie sich bei ihrer Lektüre von Sartre einmal mehr gestört fühlt. Auszuwandern erscheint dabei als wunderbare Idee - doch auch wenn man als Blattlaus im Rosenstrauch einer Opernsängerin den Atlantik überquert, kann einen im neuen Land das Schicksal einer Exilantin ereilen. Sollen stinkige Haufen und von aggressiven Käfern besetzte Mohnblumenfelder wirklich das neue Zuhause sein?

In ihren üppigen, großflächigen und farbintensiven Illustrationen erzielt Stefanie Harjes Bildwirkung nicht nur durch das spezifische Miteinander von Motiven und Materialien, sondern durch den Einsatz des Bildzooms, mit dessen Hilfe sie die Blattlaus einerseits als nicht sichtbares Pünktchen (markiert durch das bereits angesprochene "da") in der Welt aussetzt und andererseits in faszinierenden Bildvariationen an sie heranzoomt. Sehr zu empfehlen ab 5 Jahren.


Quelle: STUBE
Wie jeder weiß, kommen Blattläuse immer in größeren Mengen vor. Kaum hat man die Viecher von einer Pflanze vertrieben, tauchen sie bei der nächsten wieder auf. Dass es unter ihnen eine gibt, die nach Entfaltung schreit, Ruhe und Stille will, irritiert auch ihre spöttischen Artgenossen. "Geh doch nach Amerika", rufen sie ihr zu und das macht Camilla Rosa Kapriziosa auch - via Blumenstrauß einer Opernsängerin. Nicht als Heldin kehrt sie zurück, sondern weit weniger kapriziös als zuvor. In Stefanie Harjes' Illustrationen wird die Gliederfüßerin als attraktive Frauenfigur gestaltet; mit langen Beinen, die in Lederstiefeln stecken, einem schmalen Gesicht mit hellem Teint, langen Wimpern und roten Lippen. Text und Bilder verfolgen den Werdegang von Camilla mit wohlwollender Schadenfreude.

*STUBE*
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
11599 JD.E, Lem

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