Ganz normale Helden : Roman

McCarten, Anthony, 2012
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-257-06794-1
Verfasser McCarten, Anthony Wikipedia
Beteiligte Personen Allié, Manfred Wikipedia
Beteiligte Personen Allié, Manfred [Übers.] Wikipedia
Beteiligte Personen Kempf-Allié, Gabriele Wikipedia
Beteiligte Personen Kempf-Allié, Gabriele [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Verlag Diogenes-Verl.
Ort Zürich
Jahr 2012
Umfang 453 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Anthony McCarten. Manfred Allié ; Gabriele Kempf-Allié
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Sabine Krutter;
Fortsetzung von "Superhero" - die Familie des verstorbenen Donald Delpe flüchtet in eine Scheinwelt. (DR)
Das also ist übrig geblieben von der Familie des "Superhero" (erschienen 2007 und verfilmt unter dem Titel "Am Ende eines viel zu kurzen Tages"): ganz normale Helden. Drei Personen, die nach dem Tod des leukämiekranken Donald - eben "Superhero" - um ihr eigenes Überleben und ihren Fortbestand als Familie kämpfen. Da ist der 18-jährige Jeff, der seinem toten Bruder noch immer SMS schickt und eines Tages nicht mehr nach Hause zurückkehrt. Seine Mutter Renata, die in einem Internet-Chatroom mit "Gott" kommuniziert. Sein Vater Jim, der sich im Internet auf die Suche nach seinem nunmehr einzigen Sohn macht und ihn tatsächlich findet - als Star im Onlinespiel "Life of Lore" (LoL), begleitet von einem Mentor namens Luther. Der verzweifelte Vater schleicht sich nun seinerseits mit einem anderen Ich in Jeffs neue Welt ein und kämpft sich Level für Level in die Nähe seines Sohnes hoch. Dabei erfährt er Unglaubliches - auch über sich selbst
Der neuseeländische Autor McCarten überzeugt auch in diesem virtuell-virtuosen Roman durch seine bis zur Namensgebung wohlüberlegte Fabulierfreude. Das Buch kommt ganz harmlos unterhaltsam daher, liest sich überaus flüssig und birgt auf einer beklemmenden "anderen" Ebene viel Stoff zum Nachdenken. Breite Empfehlung - und nicht nur deshalb, weil Neuseeland als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2012 vertreten sein wird.

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Margot Schwienbacher;
Anthony McCarten legt eine Fortsetzung vor zu seinem Roman "Superhero", der 2007 erschienen ist. Darin erzählte er die Geschichte des Teenagers Donald Delpe, der sich neben verrücktspielenden Hormonen, Videogames, Musik und Drogen mit einem wirklich ernsten Problem herumschlagen musste: mit seiner Leukämie-Erkrankung. Der Fortsetzungsroman setzt nach Donalds Tod ein. Wir erleben, wie seine Familie mit diesem Verlust fertig wird - oder nicht. In dieser Hinsicht vermittelt uns der Roman einen eher pessimistischen Eindruck, zunächst jedenfalls. Denn die Hinterbliebenen - Vater Jim, Mutter Renata und Donalds älterer Bruder Jeff - haben sich aufgrund ihrer Trauer ziemlich auseinander gelebt. Und alle finden sie Trost im Internet. Renata beichtet auf einer Website und chattet mit jemandem, der sich GOTT nennt. Jeff befasst sich Tag und Nacht mit dem Online-Spiel LIFE OF LORE und verdient bereits Geld damit. Vater Jim möchte eigentlich mit seiner Familie aufs Land in ein renoviertes Cottage ziehen; aber als Jeff spurlos verschwindet, erobert auch sein Vater das Internet. Jim ist fest entschlossen, seinen Sohn in der Welt des Online-Spiels aufzuspüren - und dabei findet er mehr heraus, als ihm lieb ist. Nicht nur über Jeff, sondern auch über sich selbst. McCarten mischt genug Humor und Spannung in den tragischen Plot, damit eine bunte Geschichte daraus wird. Kann man auch abends im Bett lesen, man bleibt wach dabei.

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Quelle: Pool Feuilleton;
Kann eine Familie virtuell repariert werden, wenn sie in der Realität zerfallen ist? - Ganze Generationen von Eltern sitzen mittlerweile vor dem Problem, dass ihre Kids im Netz abgehauen sind und im eigenen Zimmer verschollen bleiben.
Anthony McCarten geht der Frage nach, ob ein Spiel im Netz die Wirklichkeit ersetzen kann und ob es zwischen diesen Welten tragfähige Brücken gibt. Die entscheidende Zeit im Netz ist die Gegenwart, weshalb der Roman Zeit-verkehrt aufgebaut ist. Ende-Mitte-Anfang heißt logischerweise die Reihenfolge, der sich Helden im Internet-Spiel zu stellen haben.
Die Familie Delpe lebt in London durchaus auf Erfolgskurs, Vater Jim ist erfolgreicher Anwalt, Mutter Renata verwirklicht sich, indem sie mit Gott chattet, aber der jüngere Sohn ist an Krebs verstorben und der ältere ins Internet geflüchtet. Da die Eltern miteinander nicht mehr zurecht kommen, versuchen sie, über den Sohn zu kommunizieren, dieser muss auf alle Fälle für die sogenannte Realität gerettet werden.
Vater Jim steigt in der Folge in den virtuellen Spielbetrieb ein und lässt sich von seltsamen Guides in die Welt des Maus-gesteuerten Schwertes einführen, gleichzeitig verstärkt die Mutter den Kontakt zu Gott. Bald einmal ist klar, dass der abgetauchte Sohn im Internet steckt, einem Reich das zwischen Erde und Jenseits ausgelegt ist. Während es im Realbetrieb der Familie bergab geht, taucht der Anwalt in die Virtualität ein und entwickelt sich dabei zu einem durchaus respektierten Kämpfer in der Schwert-Welt. Nach außen hin hat er sich ein Haus am Land gekauft und einen passenden Hund erworben, den er "Stinker" nennt. Vom Sohn kommen aus dem Netz immer dramatischere Spielanleitungen und Lebenszeichen.
Die Situation implodiert, als Figuren aus dem Netz in die Realität eingreifen, der befürchtete Super-Gau der virtuellen Szene ist nicht mehr aufzuhalten. Die scheinbar edlen Helden der diversen Welten erweisen sich als ziemlich normal, indem sie fast archaisch auf eigene Trieb- und Glücksgefühle vertrauen.
Anthony McCarten gibt in seinem Roman so nebenbei durchaus logische Einführungen in die Cyber-Kultur und erklärt auch der älteren Generation, wie es sich mit der Spielwelt umgehen lässt. Das eigene Kind im Internet zu suchen, ist vielleicht eine interessante Komponente, überzeugend fällt die Lösung jedoch nicht aus. Und was hat nun Neuseeland in diesem Neuseeland-Roman verloren? Einmal schaut jemand nach, wie das Wetter in Wellington ist, um den Partner in Echtzeit zu überführen, falls er nicht in Neuseeland wäre. - So also erscheint Neuseeland auf der Frankfurter Buchmesse, sehr fern und kaum erkennbar als Fußnote des Internets
Helmuth Schönauer
Bemerkung Katalogisat abgeglichen mit: Deutsche Nationalbibliothek Katalogisat abgeglichen mit: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
6668 DR.E, McC

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