Opfer : lasst uns hier raus!

Wung-Sung, Jesper, 2016
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-25092-5
Verfasser Wung-Sung, Jesper Wikipedia
Beteiligte Personen Buchinger, Friederike [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.J - All Age, Young Adult, Dystopien, Fantasy
Schlagworte Jugend, Freundschaft, Jugendbuch, Schule, Jugendbücher ab 12 Jahre, Identitätsfindung, Dänemark, Freiheit, Interkulturelles Verstehen
Verlag Carl Hanser Verlag
Ort München
Jahr 2016
Umfang 141 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Annotation Eine Schule unter Quarantäne: Ein Kampf um Freundschaft, Freiheit und das blanke Überleben in Tradition von Janne Tellers „Nichts“

Alles fängt ganz harmlos an. Der Direktor bittet die Schüler, nach Schulschluss noch kurz auf dem Gelände zu bleiben: Wegen einer Epidemie müsse man Vorkehrungen treffen. Aber dann wird ein Zaun um die Schule errichtet. Urplötzlich darf niemand mehr das Gelände verlassen. Und über allem schwebt eine Drohne. Als ein Helikopter Essen abwirft und ein Matratzenlager entsteht, scheint für viele ein großes Abenteuer zu beginnen. Doch je länger das Eingesperrtsein dauert und je mehr Lehrer und Schüler erkranken, desto stärker breiten sich Panik und Verzweiflung aus. Aus der kleinen Quarantäne-Gemeinschaft wird ein eigener Kosmos, in dem alle um Freundschaft, Freiheit und das blanke Überleben kämpfen.


Quelle: 1000 und 1 Buch, Ines Galling
Stell dir einen Schultag vor. Alles ganz normal. Doch dann wird die Schule abgeriegelt. Du hast keine Ahnung, was los ist, was das Ganze soll, wie lange du nicht nach Hause kannst, du hoffst einfach, dass es bald vorbei ist. Als aber dann ein Zaun hochgezogen wird, Hubschrauber und Drohnen kreisen, merkst du, dass hier irgendwas ganz und gar nicht stimmt. Der Kontakt zur Außenwelt reißt ab, es gibt weder Informationen noch Nahrung und als eine merkwürdige Krankheit ausbricht und mehr und mehr deiner Mitschüler und Lehrer sterben, bekommst du richtige Angst. Was passiert? Was sollst du tun?

„Opfer. Lasst uns hier raus“ entwirft ein beängstigendes Szenario. Unsicherheit, Isolation, Ressourcenknappheit, Chaos, Krankheit und Tod stellen die Schulgemeinschaft auf die Probe – und sehr schnell wird deutlich, wie dünn der Firnis der Zivilisation ist: Sind die Schüler zunächst bestrebt, Ordnung und Struktur zu schaffen, entstehen bald – wie in William Goldings „Lord of the flies“ – zwei rivalisierende Lager. In der einen Gruppe regieren Führerkult, das Recht des Stärkeren und animalische Instinkte, in der anderen wird versucht, Solidarität, Nächstenliebe und Altruismus aufrechtzuerhalten. Doch auch wenn der Roman bewusst viele Leerstellen lässt, macht er eines ganz klar: Du hast die Wahl, auf welche Seite du dich stellst.

Ohne Sensationslust, knapp und präzise erzählt Jesper Wung-Sung davon, wie viel Mut und Kraft dazu gehören, Humanität zu bewahren und zu verteidigen. Jesper Wung-Sung, der in Dänemark zu den renommiertesten Jugendbuchautoren zählt, knüpft mit seiner dystopischen (oder realisischen?!) Versuchsanordnung an kanonische Texte der dänischen Moderne an und stellt sich zudem in eine Reihe mit Janne Teller oder Louis Jensen: Wie sie wählt er eine reduzierte Form, die ins Parabelhafte tendiert, um so existenzielle, soziale und politische Fragen aufzuwerfen, die den Leser unmittelbar zur Bestimmung seiner eigenen Position auffordern.

Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Martin Pichler
Eine Schule in Dänemark wird unter Quarantäne gestellt. Eine rätselhafte Epidemie greift nämlich um sich und fordert Menschenleben: Auf einen toten Schüler kommen zwei tote Lehrer. Von einer mit Schusswaffe bewehrten Drohne bewacht, gefangen im abgezäunten Schulgelände, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den sterbenden oder verstorbenen Opfern der Krankheit leben die Kinder auf sich allein gestellt. Schnell bilden sich zwei Lager heraus und mit der wachsenden Rivalität zwischen den beiden Fraktionen gleitet der Gefangenenalltag auch immer mehr ins Irrationale ab.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des 16-jährigen Benjamin, der mit seinem distanziert sezierenden Blick zeigt, wie unbarmherzig das grausame Schicksal seinen Lauf nimmt. Radikal und nicht unbedingt für die Kinderlektüre geeignet ist das Buch deshalb, weil es keine Erklärungen und keinen Trost bietet.

Quelle: STUBE
"Eins, zwei, drei […]." Ständig wird durchgezählt. Der Tod steht stets im Vordergrund.

Auch Benjamin zählt: Männer in schwarzen Anzügen, die plötzlich in der Schule

auftauchen; er zählt die Kranken und er zählt die Toten, die auf dem Sportplatz beerdigt

werden. Benjamins Schule wurde unter Quarantäne gestellt. Die Gründe dafür werden nicht geklärt. Viel wichtiger ist das zentrale Thema: die Fassungslosigkeit über das Erstarren der eigenen Emotionen. Jesper Wung-Sung spielt mit dem Verhältnis aus Text und leerem Raum, um diese Stimmung hervorzuheben. Eines der letzten Kapitel besteht lediglich aus einem lapidaren: "Jemand sagt etwas." So lässt er viel Raum, um die Handlung selbst zu verarbeiten. Im Spiel mit dem "Was wäre, wenn?" wird im Ausloten einer fiktiven Krisensituation Reflexion möglich.

*STUBE*
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
13812 DR.J, Wun

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