Vom Ende einer Geschichte : Roman

Barnes, Julian, 2012
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-462-04433-1
Verfasser Barnes, Julian Wikipedia
Beteiligte Personen Krueger, Gertraude [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Belletristische Darstellung, Freundschaft, Fiktionale Darstellung, Mann, Jugenderinnerung
Verlag Kiepenheuer & Witsch
Ort Köln
Jahr 2012
Umfang 181 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 9. Aufl.
Sprache deutsch
Fußnote Man Booker Prize 2011
Annotation Man Booker Prize 2011 für »Vom Ende einer Geschichte«
Wie sicher ist Erinnerung, wie unveränderlich die eigene Vergangenheit? Tony Webster muss lernen, dass Geschehnisse, die lange zurückliegen und von denen er glaubte, sie nie mehr hinterfragen zu müssen, plötzlich in einem ganz neuen Licht erscheinen.
Als Finn Adrian in die Klasse von Tony Webster kommt, schließen die beiden Jungen schnell Freundschaft. Sex und Bücher sind die Hauptthemen, mit denen sie sich befassen, und Tony hat das Gefühl, dass Adrian in allem etwas klüger ist als er. Auch später, nach der Schulzeit, bleiben die beiden in Kontakt. Bis die Freundschaft ein jähes Ende findet.Vierzig Jahre später, Tony hat eine Ehe, eine gütliche Trennung und eine Berufskarriere hinter sich, ist er mit sich im Reinen. Doch der Brief eines Anwalts, verbunden mit einer Erbschaft, erweckte plötzlich Zweifel an den vermeintlich sicheren Tatsachen der eigenen Biographie. Je mehr Tony erfährt, desto unsicherer scheint das Erlebte und desto unabsehbarer die Konsequenzen für seine Zukunft.Ein Text mit unglaublichen Wendungen, der den Leser auf eine atemlose Achterbahnfahrt der Spekulationen mitnimmt.
»Wie Barnes allmählich die Selbstzensur in den Erinnerungen seines pensionierten Protagonisten Tony Webster bloßlegt, beweist seine ganze Meisterschaft.« (Süddeutsche Zeitung)


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Fritz Popp
Lebensgeschichte als Lücken- und Fehlertext. (DR)

Das Ende der Selbsttäuschung ist nicht der Anfang der Beruhigung. Das muss auch Tony Webster, der Ich-Erzähler des kurzen Romanes, erkennen. Viele Jahre hat er ein offensichtlich ruhiges und unauffälliges Leben geführt. Aber jetzt, bereits in Pension, geschieden, doch noch in freundschaftlicher Beziehung mit seiner Ex-Frau, muss er sich seiner Vergangenheit stellen und erkennen, dass Selbstbild, Erinnerung und Lebensgeschichte nicht ganz so klar sind, wie er dachte. Der Roman geht dabei weit zurück in die Schulzeit Websters und beschreibt frühe Erfahrungen von Freundschaft. Der junge Webster gehört in diesen Tagen zu einer Gruppe von ziemlich coolen Jungs, denen der Selbstmord eines Mitschülers weniger Anlass zur Trauer als zur Spekulation und zum Philosophieren bietet. Adrian, ein neuer Schüler, stößt zur Clique und wird aufgrund seiner radikalen Denkweise zum verstörenden und faszinierenden Mitglied. In der Studentenzeit allerdings verlässt Websters Freundin Veronica ihn wegen Adrian und Webster schreibt ihm darauf einen verletzenden Brief. Kurze Zeit später begeht Adrian Selbstmord. Diesen alten Geschichten muss sich Webster nun stellen und erkennt, dass seine Version der Vergangenheit beileibe nicht die wahre ist. - Faszinierende Geschichte(n), brillant erzählt, voller Esprit und nachdenkenswerter Erkenntnisse. Literarischen LeserInnen dringend empfohlen.


Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Markus Fritz
Der Roman beginnt als Jugendgeschichte. Der Ich-Erzähler, Tony Webster, und Adrian Finn, ein hochbegabter Schüler freunden sich während der Schulzeit an. Vier Freunde treffen sich in der Schule in England Anfang der 50er Jahre: bücherhungrig, sexhungrig, leistungsorientiert und anarchistisch, so werden sie beschrieben. Nach der Schule trennen sich die Wege, Tony geht auf die Uni, verliebt sich in Veronica. Nach dem Ende der Beziehung und nach dem Ende des Geschichtestudiums geht er für ein halbes Jahr in die USA. Adrian verliebt sich in Veronica und bringt sich um. Tony arbeitet als Kulturbeamter in London, heiratet Margaret und bekommt Kinder. Die Ehe wird geschieden, seitdem lebt er allein. Teil 2 spielt 40 Jahre später. Tony bekommt von einer Anwältin einen Brief: Veronicas verstorbene Mutter hat ihm 500 Pfund und das Tagebuch von Adrian vermacht, das allerdings im Besitz von Veronica ist. Tony versucht Kontakt mit Veronica aufzunehmen. Sie überreicht ihm einen Brief, einen bösen und gehässigen Brief, den Tony den beiden damals geschickt hat. Dieser Brief war Auslöser für viele Dinge. Barnes hat einen klug konstruierten Roman vorgelegt: Im ersten Teil wird das Personal entfaltet, im zweiten Teil werden die Erfahrungen des Protagonisten aus dem ersten Teil fast auf den Kopf gestellt und erscheinen in einem völlig neuem Licht. Hervorheben möchte ich die tiefschürfenden philosophischen Reflexionen über Zeit, Erinnerungen und Geschichte. Barnes schreibt in einer sehr schönen, gewählten Sprache. Für den Roman hat er 2011 den Booker-Preis erhalten.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
12934 DR.E, Bar

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