Sag nicht, wir hätten gar nichts : Roman

Thien, Madeleine, 2017
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-630-87520-0
Verfasser Thien, Madeleine Wikipedia
Beteiligte Personen Grube, Anette [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Liebe, Kunst, Kanada, China, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur, Sperling, Freiheit, Generationenroman, Revolutionen, Platz des Himmlischen Friedens, Klassische Musik
Verlag Luchterhand
Ort München
Jahr 2017
Umfang 653 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Sprache deutsch
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Sag nicht, wir hätten gar nichts : Roman Do Not Say We Have Nothing / von Madeleine Thien


Ein preisgekrönter Roman über China von den 1940ern bis heute, über zwei eng verbundene Musikerfamilien und ihr Schicksal. Die herzzerreißenden Lebensgeschichten der Musiker, ihrer Freunde, Familien und Geliebten, die in den Strudel der Politik geraten, in das Auf und Ab von Revolution, Gewalt und Unterdrückung, führen zu der universellsten und zugleich privatesten aller Fragen: Wie kann der Mensch sich selbst treu bleiben, lieben und kreativ sein, wenn er sich verstellen und verstecken muss, weil er um sein Leben fürchtet? Erzählerin dieses vielschichtigen Epos ist Marie, die mit ihrer Mutter in Kanada lebt und nicht versteht, warum ihr Vater nach China zurückgekehrt ist. Als sie zehn Jahre alt war, haben sie einen Gast bei sich aufgenommen, die junge Ai-ming, die nach dem Massaker am Platz des Himmlischen Friedens aus Peking geflohen ist. Marie ahnte bald, dass sie eine gemeinsame Geschichte haben, und nun versucht sie, Licht ins Dunkel der Vergangenheit zu bringen.

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Doris Göldner
Familiensaga um drei Generationen aus zwei chinesischen Musikerfamilien. (DR)

"In nur einem Jahr verließ uns mein Vater zweimal" - so beginnt die zehnjährige Marie die Geschichte ihrer Familie und die des Lehrers Sperling. Ihr Vater Kai ist nach Hongkong gereist und hat dort Selbstmord begangen. Es ist das Jahr 1989, die chinesische Familie lebt in Kanada, das Kind hat nur spärliche Sprachkenntnisse und weiß nur wenig über China. Erst als eine aus China geflohene Studentin, zärtlich "ältere Schwester" genannt, von Maries Mutter aufgenommen wird, beginnt sich durch deren Erzählungen der Nebel der Unwissenheit zu lichten.

In poetischer Sprache, die behutsam immer wieder chinesische Schriftzeichen und deren Bedeutung hereinholt, erzählt Madeleine Thien von Musik, politischem Wahnsinn, Talent, Liebe und Verrat, von Schicksalen und Überzeugungen. Je tiefer man in die Geschichte eindringt, umso atemloser folgt man den Menschen, die nichts lieber wollen, als Bach, Prokofjew und anderen Komponisten in ihrem Spiel möglichst nahe zu kommen und nichts weniger als das dürfen. Angefangen von Mao Tse Tungs kommunistischer Revolution 1940, über die Kulturrevolution in den 1960er Jahren bis zur blutigen Niederschlagung von Studentenprotesten auf dem Tiananmenplatz 1989 erleben wir Szenen, in denen eine menschenverachtende Politik mit unbarmherziger Grausamkeit in das Leben der Menschen eingreift.

Der Komponist und Lehrer Sperling wird als Arbeiter in einer Fabrik in der Provinz zum Schweigen gebracht und spielt nur mehr Schallplatten ab; der Pianist Kai macht zwar Karriere, hat sich selbst in seinen Überzeugungen aber so verbogen, dass ihm eines Tages nur der Freitod bleibt.

Neben dieser Geschichte gibt es noch einen "Roman im Roman": "Das Buch der Aufzeichnungen", das ausschließlich durch Abschreiben vervielfältigt und dabei immer wieder ergänzt wird. Durch Codes werden geheime Botschaften weitergegeben und es wird nach verschollenen Menschen gesucht. Diese Erzählung bewegt sich häufig zwischen Fiktion und Wirklichkeit und besitzt daher die Kraft, den tragischen Verlauf der Geschichte quasi umzuschreiben. Madeleine Thiens Buch wurde zu Recht mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet und ist unbedingt zu empfehlen!



Pressestimmen
»Ein aufwühlendes, aber kein deprimierendes Werk.« (Karl-Markus Gauß / Neue Zürcher Zeitung)

»Ein komplexer, absolut lesenswerter politischer Roman.« (Ostsee-Zeitung)

»Durch Thiens empathische Sprache werden die seelischen Nöte, alltäglichen Sorgen und zutiefst menschlichen Sehnsüchte dieser beiden Musiker-Großfamilien in den grausamen ideologischen Umwälzungen der Kulturrevolution schmerzlich spürbar.« (Bücher Magazin)

»Madeleine Thien zeigt in kluger Feinfühligkeit die seelenzersetzenden Entscheidungen, die Menschen in Zeiten der kollektiven Brutalität treffen müssen.« (Gabriele von Arnim / Deutschlandfunk Kultur)

»Ein Roman auch über Aufrichtigkeit und Wahrheiten, die sich nicht unterdrücken lassen.« (Johannes Kaiser / hr2 kultur)

»In ihrem großen Generationenroman verhandelt die kanadische Autorin Madeleine Thien mit poetischer Sprache die neuere chinesische Geschichte.« (Kulturnews Hamburg)

Über den Autor und weitere Mitwirkende
Madeleine Thien wurde 1974 in Vancouver, British Columbia, geboren. Ihre Eltern stammen aus Malaysia und China und emigrierten in den 1960ern nach Kanada. Als Kind begann Thien mit Ballett, Stepptanz und Akrobatik, später studierte sie Tanz, wechselte dann 1994 über zu Literatur. Ihr erstes Buch »Einfache Rezepte«, eine Sammlung von Kurzgeschichten, wurde mit vier kanadischen Literaturpreisen ausgezeichnet, und ihr Debütroman »Jene Sehnsucht nach Gewissheit« wurde in sechzehn Sprachen übersetzt. Für ihren Roman »Flüchtige Seelen« wurde Thien 2015 mit dem LiBeraturpreis von Litprom ausgezeichnet. Ihr neuer Roman kam 2016 auf die Shortlist des Man Booker Prize und wurde ausgezeichnet mit dem Governor General's Literary Award und dem Scotiabank Giller Prize, den höchsten Literaturpreisen Kanadas. Madeleine Thien lebt in Montreal.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
12425 DR.E, Thi

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