Leon Pirat

Nöstlinger, Christine, 2006
3 Sterne
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Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-407-79352-2
Verfasser Nöstlinger, Christine Wikipedia
Verfasser Müller, Thomas Wikipedia
Beteiligte Personen Müller, Thomas [Ill.] Wikipedia
Systematik JD.E - Bilderbuchgeschichten, erzählerische Bilderbücher
Schlagworte Bilderbuch, Junge, Seeräuber, Kochen
Verlag Beltz und Gelberg
Ort Weinheim
Jahr 2006
Umfang [32] S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Christine Nöstlinger ; Thomas Müller. Thomas Müller
Illustrationsang überw. Ill.
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Leon Pirat : Vierfarbiges Bilderbuch / von Christine Nöstlinger, Thomas M Müller


Die Geschichte eines Jungen, der meint, Pirat werden zu müssen, aber am liebsten Koch wäre. Wie man Träume bewahrt, ohne Traditionen außer Acht zu lassen, erzählt Christine Nöstlinger auf ihre schönste Nöstlinger-Art, wunderbar in Szene gesetzt von Thomas M. Müller. Leons Papa ist Kapitän auf einem Piratenschiff mit drei Piraten: dem Langen, dem Kurzen und dem Dicken. Seit er einen Meter und fünf Zentimeter misst, ist auch Leon mit an Bord. Eigentlich überfallen Piraten Schiffe mit Schätzen, aber dort wo Leons Papa segelt, gibt es nur Fischkutter. Deshalb sucht Leons Papa nach dem Schiff mit Kisten voller Gold, von dem Opa immer erzählt hat. Auch Leon hält jeden Tag Ausschau. Heimlich aber schleicht er sich zum Dicken in die Kombüse, denn am liebsten möchte er Koch werden. Der Tradition wegen muss er Pirat werden - wie sein Vater. Aber der Lange, der Kurze und der Dicke gehen über Bord (sie werden alle anderswo glücklich), und da Leons Papa ein Vielfraß ist (der nicht kochen kann) wird Leon Pirat zum ersten Koch im Kapitänsrang ernannt.


Quelle: 1000 und 1 Buch, Heike Byn
Annotation: Christine Nöstlinger und Thomas M. Müller bürsten mit dem Bilderbuch "Leon Pirat" das Piraten-Genre gegen den Strich. Denn hier geht es um einen klassischen Generationen-Konflikt und das Infragestellen von Rollenbildern. (ab4)

Rezension: Wie geht Initiation bei Piratens? Leons Vater, waschechter Kapitän mit eigenem Piratenschiff, meint: Wenn der Sohn über einen Meter misst, ist es soweit. Dann darf er an Bord und in die Piraten-Lehre. So will es die Familien-Tradition. Doch statt mit Vattern nach dem berühmten Schiff mit Kisten voller Gold zu suchen, von dem einst der Opa erzählte, zieht es Leon in die Kombüse, denn er will Koch werden. Dass bei diesem klassischen Generationen-Konflikt die Planken fliegen, versteht sich von selbst. Schließlich haben wir es hier mit der großartigen Christine Nöstlinger zu tun, die auch in "Leon Pirat" das tut, was sie am besten kann - eine Familiengeschichte erzählen. In dem für sie typischen, unverkrampften, humorvollen Ton knöpft sie sich den Vater-Sohn-Zoff vor und schreibt auf der Meta-Ebene auch über Rollenklischees und wie schwachsinnig die sind. Nöstlinger sei Dank gibt's ein Happy-End, denn auch bei Vater Pirat kommt zuerst das Fressen und dann die Moral: Leons Papa ist ein Vielfraß, der nicht kochen kann und nachdem er seine Crew weggemobbt hat, wird Leon Pirat zum ersten Koch im Kapitänsrang ernannt.

Thomas M. Müller unterstützt in seinen Bildern, die von der Bewegung der Personen und der Wirkung von Licht und Schatten leben, den Fortgang der teils dramatischen Handlung. Er schafft wahrhaft "farbige" Charakterköpfe, ist oft plakativ, aber immer genau bis ins Detail in der Darstellung. Die Szenen erinnern bewusst an Comics, vor allem mit ihren parodistischen Elementen und dem zugespitzten Witz.

Quelle: Unsere Kinder, Susanna Schiefermair
Leons Papa ist Piratenkapitän und wohnt standesgemäß auf einem Schiff. Mit dabei - drei andere Piraten: der Lange, der Kurze und der Dicke. Und, seit Leon exakt einen Meter und fünf Zentimeter misst, auch er. Stundenlang könnte er dem Dicken, welcher der Schiffskoch ist, in der Kombüse beim Kochen zusehen. Zu gerne würde er Koch werden, aber die familiäre Tradition muss aufrechterhalten bleiben und so übt sich Leon als zukünftiger Kapitän im Piratentuch- binden, mit dem Dolch zwischen den Zähnen den Mast Hochklettern, auf schwarze Flaggen weiße Totenköpfe Malen und ähnlich Wichtigem. Aber jeden Abend nimmt er das Kochbuch mit in die Hängematte und schmökert darin. Als es das Schicksal will, dass alle drei Mitpiraten das Schiff verlassen (sie werden übrigens anderwärtig glücklich), erkennt Papa Pirat die großartigen Kochkünste seines Sohnes und ernennt ihn zum ersten Koch im Kapitänsrang, womit der Tradition wohl ein klitzekleines Schnippchen geschlagen wäre.

Die schmissige, direkte Sprache der Autorin, der clevere, gevifte Leon als optimale Identifikationsfigur nicht nur für Buben und die überaus dynamischen Illustrationen von Thomas Müller lassen das Buch als Gesamtheit nachwirken.

Ein wirklich sehr zu empfehlendes Bilderbuch für Nöstlingerfans und Piratengeschichtenliebhaber.
Bemerkung Katalogisat abgeglichen mit: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
4966 JD.E, Nös

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