Niemand liebt November

Michaelis, Antonia, 2014
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7891-4295-6
Verfasser Michaelis, Antonia Wikipedia
Systematik DR.J - All Age, Young Adult, Dystopien, Fantasy
Verlag Oetinger
Ort Hamburg
Jahr 2014
Umfang 430 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Antonia Michaelis
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Verena Zeilinger;
Annotation: Die 17-jährige November Lark ist, abgesehen von einer Katze, völlig allein und heimatlos und versucht auf einer gefährlichen persönlichen Reise die dichten Nebel um das geheimnisvolle Verschwinden ihrer Eltern zu lüften.
Rezension: Manche Bücher schlüpfen einem unangenehm unter die Haut. Dies ist so eines. Was Antonia Michaelis erzählt, ist nicht die High-School-Teenager-Welt, wie wir sie aus den Hollywoodserien kennen, sondern das krasse Gegenteil. Amber, die sich selbst November nennt, ist ein heimatloses, teilweise erschreckend gefühllos wirkendes Mädchen. Von der Welt und ihren Menschen im Stich gelassen, lebt sie in einer von ihr selbst aufgebauten Scheinwelt, die die einzige Heimat zu sein scheint, die sie hat. Vor allem sie selbst hat kein Interesse daran, das Mädchen, das sie ist, zu lieben. So geht sie fast schon halsbrecherisch mit ihrem Körper um, trinkt zu viel, verkauft sich für Geld und lässt allzu oft Männer über ihren Körper bestimmen. Dieser Roman ist nichts für zarte Gemüter und erzählt gerade durch den von der Autorin sousrealistisch genannten Stil auf erschreckend realistische Weise über die Abgründe unserer Gesellschaft: Egoismus, Gier und körperlicher wie psychischer Missbrauch ziehen sich als Themen durch den gesamten Roman. Die positiv besetzten Figuren sind krisengeschüttelt: verlassen, einsam, verloren. Fast schon totemartig werden sie nur von ihren tierischen Begleitern getröstet. Dieses Buch entwickelt einen unheimlichen Sog, dem man sich als Leserin nur schwer entziehen kann, doch sollte man vorher wissen, dass man auf eine sehr dunkle Reise gehen wird.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Cornelia Gstöttinger;
Ein Mädchen, das auf der Suche nach ihren verschwundenen Eltern selbst in den Rissen der Realität verloren zu gehen droht. (ab 16) (DR)
Erneut entwirft Antonia Michaelis mit Sätzen voller Poesie und Sprachmagie ein schmerzlich schönes, atmosphärisch dichtes Setting für eine beklemmende Geschichte voller Leid, Gewalt und Einsamkeit. Menschen verschwinden, gehen verloren, hinterlassen Risse im Leben derer, die zurückbleiben. Einmal mehr sind es die Menschen im gesellschaftlichen Abseits mit schwierigen Familienverhältnissen, die die deutsche Autorin interessieren: Die 17-jährige November Lark, eine Art weiblicher Gegenpart zur ambivalenten Figur des Abel im Roman "Der Märchenerzähler" (2011), reißt aus der betreuten WG aus, um in der Großstadt nach ihren Eltern zu suchen. Aufgewachsen ist November in Heimen und Pflegefamilien, denn ihre Eltern ließen sie als Fünfjährige alleine in der Wohnung zurück, geblieben sind ihr nur ihre Katze und traumverschwommene Erinnerungen. Noch immer setzt November alle Hoffnung in ein Wiedersehen: Dann wird endlich alles gut werden, dann kann sie ankommen in ihrem Leben, sich in eine neue, bessere November verwandeln und das Krallen zeigende, verwahrloste Mädchen hinter sich lassen. Dieses Mädchen, das sich wahllos auf Männer einlässt, um die Kälte in sich zu vertreiben, und erst zu spät merkt, dass es dabei eine Grenze überschritten hat...
"Niemand liebt November" ist nicht nur eine tiefgründige Charakterstudie über die (auch destruktive) Kraft der Liebe und darüber, was passiert, wenn sie in einem jungen Menschenleben fehlt, sondern auch ein Psychothriller mit Gänsehaut-Atmosphäre, ein Spiel mit den Wirklichkeiten, in dem die Grenzen zwischen Traum und Realität verwischen. Wer schreibt November diese beängstigenden Drohbriefe und folgt ihr durch die Nacht? Und was hat es mit dem lesenden Jungen in dem rot-gelb leuchtenden Zelt auf sich, das wie eine Insel der Geborgenheit in der Dunkelheit auftaucht, aber verschwindet, wenn sie sich nähert? Mit diesem Jungen, den sie schon immer zu kennen glaubt? Und warum hilft ihr Katja, der sanfte Inhaber der Kneipe, in der ihr Vater vor Jahren gearbeitet hat, wiederholt aus der Patsche? Die poetischen Verse am Beginn jedes Kapitels verstärken den Hauch des Ungewissen, der von diesem geheimnisvollen Plot ausgeht.
Ein dunkles Buch, melancholisch und traurig, mit rot-gelben Hoffnungsschimmern. Ein beeindruckendes Psychogramm, das begeisterte LeserInnen des "Märchenerzählers" rasch in den Bann ziehen wird. Manche Szenen lasten allerdings schwer auf einem, daher für LeserInnen ab 16.
Bemerkung Katalogisat abgeglichen mit: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
7701 DR.J, Mic

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