Ein Haus am Meer

Janisch, Heinz, 2006
Antolin Klasse: 2 Zum Antolin Quiz
Bücherei Zams
Verfügbar Nein (0) Titel ist in dieser Bibliothek derzeit nicht verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 1 (voraussichtl. bis 22.07.2024)
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
ISBN 978-3-7026-5772-7
Verfasser Janisch, Heinz Wikipedia
Beteiligte Personen Bansch, Helga [Ill.] Wikipedia
Beteiligte Personen Janisch, Heinz Wikipedia
Systematik JD.E - Bilderbuchgeschichten, erzählerische Bilderbücher
Verlag Jungbrunnen
Ort Wien
Jahr 2006
Umfang [26] S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Illustrationsang überw. Ill. (farb.)
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Claudia Hufnagel-Zenz;
Zeit ist relativ, wenn die mit Selbstverständnis getragene Leichtigkeit einer Freundschaft zum gemeinsamen Ziel führt, dem Meer. (ab 3) (JE)

Die Schnecke möchte ans Meer. Der Riese denkt gerade über seinen Schatten nach, als er mit der Schnecke ins Gespräch kommt, die ihn ganz selbstverständlich als Reisebegleiter und Zeitraffer gewinnt, hätte sie allein doch drei Jahre bis zum Ziel gebraucht. Gut "behütet" - die Schnecke durch die Villa auf dem Rücken, der Riese mit der Fische-Schar auf dem Kopf - geht es großen Schrittes durch die Lande. Ein Riesenschritt oder zwei Wochen im Schneckentempo bis ans Meer, die Anerkennung der Gleichwertigkeit zeigt sich am Ziel. Durch das Sich-Mitteilen unter Freunden bekommt das überwältigende Blau des Meeres Leben und wird spürbar.
In ihren poetischen Geschichten sind Heinz Janisch und Helga Bansch ein harmonisches, eingeschworenes Team, wenn es darum geht, Grenzen aufzubrechen und dabei einen warmen Rückhalt im Selbstvertrauen ihrer Figuren nicht zu verlieren. Bei allem Mut zur Annäherung an Unbekanntes ist immer ein Zuhause da, die Schnecke fungiert als Symbol. Im Text wie im Bild regieren die Magie des Selbstverständnisses surrealer Zustände, das macht offen für Fremdes: Der rote Socken strickende Riese begegnet der sonnencremebeladenen, reiselustigen Schnecke.
Sprache und Bild tanzen Hand in Hand, teils sich spiegelnd, teils selbstständig ergänzend, wenn die collagierte Landkarte in sprachlicher Poesie ihre Auflösung findet: "Dörfer und Städte, Bäume und Felsen, Kirchturmspitzen und Berggipfel flogen an ihnen vorbei." Wie auch der Beginn mit "es war einmal" sein Pendant in Rapunzels Zopf ein paar Bilder weiter versteckt. Der Humor kommt dabei nicht zu kurz, z.B. bei einer Schnecke mit weit ausgebreiteten Armen in der Handschale eines Riesen als Titanic-Zitat. Kräftiger Farbmaterialienmix mit viel Rot, Graphitzeichnungen und Landkartencollagen spielen mit offenen Raumstrukturen. Die alles überblickende frontale Perspektive lässt den Betrachter nah ans Geschehen heran und eine Identifikation mit den Figuren zu. Eine Fülle von vertrauensvollem Lebensmut, heiteren Empfindungen und neugieriger Vorfreude machen das Buch empfehlenswert.

----
Quelle: Pool Feuilleton;
Autor: Michaela Herzog;
Wie aus einem Guss
Humorvoll und voller Überraschungen sind die detailreichen Illustrationen und großformatigen Bilder der mehrfach ausgezeichneten Kinderbuchillustratorin und Künstlerin Helga Bansch, die auch eigene Bilderbuchtexte schreibt.
Wer ist die blau gestreifte Katze auf den Bildern? Warum trägt sie eine schwarze Brille? Wenn Helga Bansch Kindern bei Workshops und Lesungen ihr Lieblingsbuch "Frau Bund und Hund" vorstellt, weckt die kleine Katze, die beim Fenster reinschaut oder auf einem kleinen Schemel sitzt, sehr schnell die Neugierde der Kinder. "Sie fällt allen auf, obwohl sie weder in meinem Text vorkommt noch eine Hauptfigur in meinen Illustrationen darstellt." Für die mehrfach ausgezeichnete Kinderbuchillustratorin sind Bilder in einem Buch der Anreiz zum Lesen. "Über das Schauen kommen Kinder wie selbstverständlich auf den Text." Doch häufig wird von Kindern der Sprung vom Bilderbuch zum Lesebuch zu abrupt verlangt. "Ich denke, Bilderbücher anzuschauen wäre die ganze Volksschulzeit hindurch bis in die Anfänge der Unterstufe sinnvoll", sagt die ehemalige Volksschullehrerin, die fast 27 Jahre voller Begeisterung unterrichtet hat.
In den letzten sieben Schuljahren hat Helga Bansch Teilzeit gearbeitet, um ihre künstlerische Begabung mehr leben zu können. Im von Licht durchfluteten Atelier im Dachgeschoß ihres selbst renovierten Bauernhauses in der Südsteiermark hat sie das erste Kinderbuch - "Zack bumm!" (Helga Bansch/Heinz Janisch) - im Jahr 2000 illustriert, das bereits in der ersten Auflage mit dem "Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis" und dem "Wiener Kinderbuchpreis" ausgezeichnet wurde. Das hat ihrem Selbstbewusstsein, wie sie sagt, einen "echten Kick" verpasst. Und ihr den Mut gegeben für eine radikale Lebensveränderung. Die damals 43-Jährige tauschte das sichere Leben als Beamtin gegen das einer freischaffenden, autodidaktischen Künstlerin. Und dem nicht genug, zog die Mutter einer erwachsenen Tochter aus der ländlichen Idylle in die Großstadt.
TRAUMBERUF ILLUSTRATORIN. Auf dem Schreibtisch in ihrer Wiener Wohnung stapeln sich Bücher über Afrika, Tierkataloge und Lexika. Denn im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht zurzeit die Elefantendame "Tiggi dick". "Sie, die unbedingt schlank sein will, bekommt gute Ratschläge von der Schlange, die für einen Happen pro Woche plädiert, von den Zebras, die längs gestreifte Kleidung empfehlen, und dem Krokodil, das auf Fitness schwört", verrät Helga Bansch über den Inhalt des Buches. Für einen spanischen Kinderbuchverlag verlegt sie die Probleme von übergewichtigen Kindern, die zu Außenseitern werden können, in die Welt der Tiere.
Für dieses 16-seitige Buch arbeitet die Illustratorin zwei bis drei Monate an Text und Bildern. In diesen arbeitsreichen Wochen kreisen ihre Gedanken fast ausschließlich um das laufende Buchprojekt. Diszipliniert und kontinuierlich, "um das Gespür für die Geschichte nicht zu verlieren". Es ist ein Vertrautmachen mit der Hauptperson und mit den anderen Figuren, die vorkommen sollen. Ein ständiges Einfällesammeln, um diese umzusetzen, wieder zu verwerfen oder ganz anders auf das Papier zu bringen. Wie soll das Cover ausschauen? Die Innenseiten müssen in einem "Guss" gestaltet sein. Welche Farbe drückt die Grundstimmung des Buches am besten aus? Welche Technik? Acrylfarben, Buntstifte oder Ölkreiden? Zurzeit bevorzugt Helga Bansch Collagen, alte Landkarten und Zeitungspapier. Sie mag vergilbtes Papier, "denn es schafft eine ganz besondere Stimmung". Fast "manisch", meist täglich bis in die Nacht hinein, sitzt Helga Bansch an den Skizzen, bis sie ihren Vorstellungen entsprechen und dem Verlag und dem Autor vorgelegt werden können.
MIT VIEL HUMOR. "Ein gutes Kinderbuch ist für mich eine Gratwanderung", sagt Helga Bansch. "Es darf weder belehrend noch pädagogisch sein, muss lustig und interessant sein, soll peppig genug, aber nicht anbiedernd wirken." Ihrer Erfahrung nach mögen Kinder Kitsch. "Es ist eine Kunst, diesem kindlichen Bedürfnis nach Harmonie ohne Übertreibung entgegenzukommen." Und dem kindlichen Alltag mit all seinen Wünschen und Problemen in Sprache und Bildern gerecht zu werden, wobei Humor und Lachen als wichtiges Element in ihren Zeichnungen nie zu kurz kommen.
Bilderbücher anzuschauen heißt für sie, der Geschwindigkeit von Internet und Fernsehen entgegenzuwirken. "Die Gemächlichkeit der Bücher entstresst." Sich in Ruhe hinzulegen und zu blättern lädt zum Tagträumen ein und setzt ein buntes Gedankenkarussell in Gang. Bis heute begeistern sie die knappen, präzisen und doch so poetischen Texte des bekannten österreichischen Autors Heinz Janisch. "Da ich selber immer wieder Texte schreibe, weiß ich, wie schwer das ist." Inspiriert von Fremdtexten, tauchen bei Helga Bansch sofort Bilder im Kopf auf, die sie in Rohzeichnungen zu Papier bringt. Obwohl ihrer Meinung nach Text und Bilder eine harmonische Einheit bilden sollen, müssen die Illustrationen dennoch eine eigene Geschichte erzählen. Nur einen Text zu bebildern, wäre ihr zu langweilig und den Leserinnen und Lesern vermutlich auch. "Wenn mir ein Kind sagt, dass ein Buch fad ist, nehme ich die Kritik sehr ernst." Für Helga Bansch muss in jedem Kinderbuc 11e0 h eine Ebene sein, die Kinder alleine erfassen können, eine Sequenz, die sie auf Anhieb anspricht.
EINE RUNDE SACHE. Zehn Minuten von ihrer Wohnung entfernt liegt das Atelier, in dem Helga Bansch ihre großformatigen Bilder malt. In ihrer künstlerischen Arbeit sieht sie sich keinem Leistungsdruck oder Zwang unterworfen. "Ich arbeite nach dem Lustprinzip." Sie hat nie eine Kunstakademie besucht und schätzt mittlerweile ihren "freien Zugang" zur Malerei. Leidenschaftlich gerne experimentiert die Künstlerin mit unterschiedlichen Farbmischungen und verschiedenen Materialien.
"Heute bin ich als Kinderbuchillustratorin in der glücklichen Lage, keine Zugeständnisse an Verlage mehr machen zu müssen." Für die Konkurrenz auf dem unüberschaubaren Kinderbuchmarkt interessiert sie sich bewusst nicht, "denn die würde mich zu sehr stressen". Für die nächsten zwei bis drei Jahre stehen ihre Buchprojekte bereits fest. Vier bis fünf Bücher erscheinen von Helga Bansch pro Jahr. Lizenzen sind in über 20 Ländern verkauft. In ihrer Tätigkeit als Künstlerin ist sie oft auf Reisen, eingeladen auf Kinderbuchkongresse in Südafrika oder China oder zu Workshops mit Kindern in Teheran.
Helga Bansch hat ihre Übersiedlung nach Wien nicht bereut. Sie hat ihren Lebenspartner kennengelernt und einen neuen Freundeskreis gefunden. "Für Neues ist man nie zu alt."
In den Bildern von Helga Bansch tauchen immer wieder zwei Themen auf: Frauen und Fische.

----
Quelle: Unsere Kinder (http://www.unserekinder.at/);
Autor: Bärbel Linsmeier;
"Es war einmal eine Schnecke, die wollte ans Meer." Wie ein Märchen beginnt diese Geschichte und folgerichtig trifft die Schnecke ausgerechnet auf einen Riesen.
Der ist gerade damit beschäftigt sich Socken zu stricken, um das ohrenbetäubende Geräusch, das seine Schritte verursachen, leiser zu machen. Gemeinsam treten sie die Reise an und nähern sich so mit Riesenschritte dem Meer.
Was ihnen auf ihrer Reise so alles begegnet, berichtet uns Helga Bansch in ihren assoziativ und absurd-komisch gestalteten Bildern. Von erschrockenen Nonnen und albernen Mädchen in Erstkommunionkleidern bis hin zu einem Riesenrad, in dem von Übermut bis Übelkeit alles vorhanden ist, erzählen ihre Bilder. Viele Details gibt es zu entdecken und die Reiselust wird in den BetrachterInnen geweckt.
Am Meer angekommen sagen sie erstmal lange nichts. Dann fragt der Riese: "Was siehst du?" "Alles", sagt die Schnecke.
Ihr Wunsch nach einem Haus am Meer hat sich erfüllt. Dafür möchte sie sich beim Riesen bedanken. Doch der ist bereits glücklich über etwas, das ihm die Schnecke gegeben hat: ein Ziel. Es ist nämlich sehr langweilig kein Ziel zu haben, das man erreichen möchte. Egal, ob im Schneckentempo oder mit Riesenschritten!
Für Kinder ab 4 Jahren
Bemerkung Katalogisat abgeglichen mit: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
7211 JD.E, Jan

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben