Jaguar, Zebra, Nerz - ein Jahresbuch : Eine poetische Einladung zum Philosophieren und Nachdenken

Janisch, Heinz, 2020
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7022-3869-8
Verfasser Janisch, Heinz Wikipedia
Beteiligte Personen Roher, Michael [Ill.] Wikipedia
Systematik JD.B - Bilderbücher - Betrachten/Philosophieren/Mitmachen
Schlagworte Bilderbuch, Gefühle, Erzählerische Bilderbücher, Geschenkbuch, Poesie, Kinder- und Jugendbuch, Tagträume, Monat, Monatsnamen, Stimmung, Stimmungen, Kurztexte
Verlag Tyrolia-Verlag
Ort Innsbruck
Jahr 2020
Umfang 32 ungezählte Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Heinz Janisch, Michael Roher
Illustrationsang Illustrationen
Annotation Lass uns miteinander träumen – durch das ganze Jahr

Schon vom Monat Jaguar gehört? Ein Monat, in dem man sich groß und stark fühlt und alle Leute mit Respekt behandelt. Monat Zebra ist aber auch nicht ohne, da bekommen die Gedanken Streifen und es ist eine tolle Zeit für Entdeckungen. Nerz ist überhaupt ein guter Monat, behaglich und warm, voll zärtlicher Umarmungen …
Angeregt durch das Gedicht „Wie sich das Galgenkind die Monatsnamen merkt“ von Christian Morgenstern, das alle Monatsnamen durch ähnlich klingende Tiernamen ersetzt, hat der bekannte Autor Heinz Janisch poetische, feinfühlige und stimmungsvolle Kurztexte verfasst. Behutsam nimmt er uns mit auf eine Reise durch ein ganzes Jahr, in verschiedene Stimmungen, Sehnsüchte und Gefühle. Lässt erinnern und träumen, lässt Tatendrang erwachen und Ruhe einkehren. Auf jeder Doppelseite findet man sich wieder, erkennt Situationen und Erlebnisse, Begegnungen und besondere Momente.
Farbkräftig und mit entschlossenem Strich setzt Ausnahmetalent Michael Roher jeden Monat gekonnt aufs Papier, greift einzelne Elemente auf und kombiniert sie zu faszinierenden Bildern, in die man stundenlang versinken mag. Ein Buch wie eine Ausstellung, die man das ganze Jahr immer wieder besuchen kann.

Im Monat Pony braucht mein Herz jeden Tag eine Umarmung.

Tipps:
wunderbares Geschenkbuch zu Weihnachten
erstes Buch des Dream-Teams Janisch & Roher
auch ideal zum Weiterdichten

Auszeichnungen:
Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien 2021
Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2021
September 2020: Die besten 7 (Deutschlandfunk)

Quelle: 1000 und 1 Buch, Christina Pfeiffer-Ulm
ÖKJB-PREIS 2021: Mit viel Poesie und Feingefühl geht es in diesem faszinierenden Bilderbuch durch das Jahr. Fühlt sich das erzählende Ich im Monat Jaguar groß und stark, macht es sich im Auerochs das Leben schwer. Der Monat Zebra ist eine gute Zeit für Entdeckungen, der Nerz wiederum für Berührungen. Jede Doppelseite bildet einen eigenen Kosmos, imaginiert phantastische Situationen, spielt mit Einfällen und Motiven. Da passieren allerlei wundersame Dinge, nicht nur im Monat Locktauber, in dem die Vögel sprechen können. Angeregt durch das Gedicht „Wie sich das Galgenkind die Monatsnamen merkt“ von Christian Morgenstern, das alle Monatsnamen durch ähnlich klingende Tiernamen ersetzt, werden hier Gefühle, Sinneseindrücke und Erlebnisse in stimmungsvollen Texten und großflächig-farbstarken Bildern eingefangen. Ihre Vielfalt zeigt auf unaufdringliche Weise, wie reich ein Leben sein kann und wie verschieden die Zeiten. Mal ist man kuschelig, dann wieder stachlig, mal laut, dann still, einmal ist man ganz leichtfüßig, dann hat man wie im Muli viel zu tragen. Und alles gehört zusammen. Ein inspirierendes Jahresbuch zum Immer-Wieder-Anschauen und Vorlesen.

Unsere Zeitrechnung ist der Muße nicht gerade dienlich. Erbarmungslos zählt sie die Stunden, Tage, Monate, rückt voran, erinnert uns, dass bald schon wieder Ferienende oder Notenschluss ist. Eine individuelle Bezeichnung subjektiv gefühlter Zeitabschnitte wäre doch viel schöner. Diesen Zugang wählte Christian Morgenstern mit seinem Gedicht „Wie sich das Galgenkind die Monatsnamen merkt“ und benennt die Monate darin allesamt nach nicht unbedingt populären Tieren: Jaguar, Zebra, Nerz, Mandrill …

Heinz Janisch wiederum füllt diese lautmalerische Jahresuhr im vorliegenden Bilderbuch mit assoziativen Inhalten und bewegt sich dabei sprachlich irgendwo zwischen Prosaskizzen und freier Lyrik. Aus Februar wird darin eben Zebra, jener Monat, in dem an Licht- und Schattenseiten gedacht wird und in dem alle Steine suchend umgedreht werden, die Michael Roher in seiner nebenstehenden Illustration schwarz-weiß-grau nebeneinander arrangiert. „Das Strahlende und das Dunkle ergeben ein Muster. Es gibt viel zu schauen.“, heißt es dazu. So viel, dass man eigentlich nie fertig wird mit diesem Buch.

Der Text nutzt ein unbestimmtes lyrisches Ich. Manchmal klingt dieses aus einem kindlichen Alltag heraus, wie im Monat Muli: „Nur manchmal stört mich das Wort Muli. Es erinnert mich an die Tage der Arbeit, die nach dem Sommer auf mich warten. An solchen Tagen rufe ich laut LUMI, dann springe ich vergnügt in den nächsten Badeteich.“ Mit seinen Sprachbildern stupst Heinz Janisch scheue Gefühle an, umzingelt sie und hält sie kurz fest. Gefühle, sie sich im schnellen Lauf der Zeit sonst kaum einfangen lassen.

Michael Roher zeigt dazu, wie viel man aus dem Medium Buntstift herausholen kann, wenn man den Tanz mit den Farbspektren beherrscht: Satte Farben, kein Weißraum und ungewöhnliche Proportionen lenken den Blick in den quadratischen, abfallenden Illustrationen auf Ausschnitte, die entweder die Figuren in Szene setzen oder aber ihren Blickwinkel. So hat das Wohnzimmer des Mandrills bis auf kultivierte Zimmerpflanzen nichts von einem Urwald, wohl aber die Stadt unter ihm, die er und sein Freund durch eine große Fensterfront beobachten. Denn: „Im Monat Mandrill ziehe ich mich gern zurück.“ Damit dienen die Bilder der Sprache mit konkreter Ausführung, führen diese aber auch fort zu weiteren Assoziationsebenen.

Vielschichtigkeit ist die Findigkeit dieses Bilderbuchs, das nicht zuletzt durch die bedachte grafische Gestaltung von Nele Steinborn und der Wertschätzung des Tyrolia-Verlags für die Buchkunst (wo sonst darf ein Illustrator seine Technik erklären?) gewinnt. Ein immerwährendes Kontra-Kalendarium also. Zum Aus-der-Zeit-Fallen.

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Elisabeth Zehetmayer
Von Jaguar bis Zehenbär - zwölf Textminiaturen als seelenvolle Begleiter durch das Jahr. (ab 4) (JD)

Christian Morgensterns bekanntes Rätselgedicht "Wie sich das Galgenkind die Monatsnamen merkt" inspirierte den österreichischen Autor Heinz Janisch zu zwölf poetischen Texten. In Morgensterns beliebtem Gedicht aus der Sammlung "Galgenlieder" trägt jeder Monat einen lautmalerisch ähnlich klingenden Tiernamen. Teils handelt es sich um reale Tiere wie Jaguar, Zebra, Nerz, teils um Fabelwesen wie Wespenbär oder Locktauber. Mit großer Sprachlust und viel Empathie macht sich Heinz Janisch seine ganz eigenen Gedanken zu diesen sonderbaren Monaten. Im Laufe eines Jahres durchlebt sein erzählendes Alter Ego eine breite Palette an Stimmungen. Die Monate und Tiere sind Spiegel der Seele. Mal fühlt sich sein lyrisches Ich kraftvoll und leicht zugleich, mal bekommen seine "Gedanken Streifen" oder sein Herz braucht eine Umarmung. Vorsicht ist im Monat Wespenbär geboten - da hat er Stacheln und ist sich selbst ein Rätsel. Wer kennt solche Tage nicht?

Michael Rohers kräftige Buntstiftillustrationen tauchen diese fantasievollen Welten vorwiegend in warme Ocker- bis Brauntöne. Mit Blauschattierungen, Pink und Schwarz setzt der niederösterreichische Künstler raffinierte Akzente. Das Wechselspiel von feinen Linien und satten Farbflächen verleiht den Bildern große Strahlkraft.

Ein Buch zum Träumen, Schmunzeln und Nachdenken, das ermutigt, dem eigenen Ich positiv zu begegnen. Klein und Groß können eigene Seelenräume erkunden, originelle Details in den Bildern entdecken, manche Sprachspielerei aufgreifen oder ein ganz persönliches Jahresbuch anlegen. Auf uns alle warten hoffentlich noch viele neue Monate, um gelebt zu werden - am besten mit diesem Bilderbuchkunstwerk als Begleiter!

Quelle: STUBE
Seitenweise 2020

Inspiriert von Ch 10fe ristian Morgensterns Gedicht „Wie sich das Galgenkind die Monatsnamen merkt“, hat Heinz Janisch zwölf phantasievolle Texte zu den Monaten geschrieben. Assoziativ werden die Monatsnamen – von Jaguar bis Zehenbär – aufgegriffen und von Michael Roher prachtvoll und ausufernd bunt illustriert. „Ein Buch wie eine Ausstellung“ wird im Klappentext treffend konstatiert; und weil die Bilder und Texte sich nicht sofort erschließen, ist es nicht nur ein Buch, das das man immer wieder anschauen kann, sondern es regt auch dazu an, das Spiel aufzugreifen und mitzumachen: „Im Monat Maikäfer wird mir sonderbar ums Herz. Mein Heimweh schlüpft zur Gartentür hinaus.“

*STUBE*

Quelle: Unsere Kinder, Anita Lehner
Wissen Sie noch, wie sich das „Galgenkind“ bei Christian Morgenstern die Monatsnamen merkt? Heinz Janisch gibt zu, nie herausgefunden zu haben, was ein „Galgenkind“ ist, aber die Monatsnamen haben sich ihm – wie bei vielen Menschen seiner Generation – eingeprägt: Jaguar, Zebra, Nerz. Mit diesen Monatsnamen begann er zu fabulieren: „Im Monat Zebra bekommen meine Gedanken Streifen. (…) Es ist eine gute Zeit für Entdeckungen. Ich drehe jeden Stein um, achte auf die Rückseiten.“

Michael Roher ergänzt die Bilder dazu; sie sind geprägt von seiner Arbeit als Sozialpädagoge bei einem Kinder- und Jugendzirkus: Da fliegen die Artisten durch die Manege und machen sich Bären im Bett breit. „Im Monat Zehenbär rede ich gern mit meinen Zehen. (…) Das gefällt den Zehen – und dem Bären, der mir verdächtig ähnlich schaut.“ Für die Illustration hat Roher Buntstifte gewählt: „Das Schöne an dieser Technik ist“, so der Künstler, „dass man damit sowohl feine Linien setzen und graphisch arbeiten als auch satte, flirrende Farbflächen schaffen kann, die eine ganz besondere Strahlkraft entwickeln.“

Wer also nach einer Begleitung durch den Jahreskreis sucht und dabei nicht auf „Wind unter seinen Flügeln“ verzichten möchte, ist mit diesem Buch gut beraten. LeserInnen sollten gleich auch die Buntstifte zurechtlegen und ihre Möglichkeiten neu entdecken!
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
22148 JD.B, Jan

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