Der Streik der Farben

Daywalt, Drew, 2016
2.5 Sterne
Antolin Klasse: 3 Zum Antolin Quiz
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
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Medienart Buch
ISBN 978-3-314-10359-9
Verfasser Daywalt, Drew Wikipedia
Beteiligte Personen Jeffers, Oliver [Ill.] Wikipedia
Beteiligte Personen Schaub, Anna [Übers.] Wikipedia
Beteiligte Personen Di Giacomo, Kris [Grafik] Wikipedia
Systematik JD.E - Bilderbuchgeschichten, erzählerische Bilderbücher
Schlagworte Erzählerische Bilderbücher, Bildband
Verlag NordSüd
Ort Zürich
Jahr 2016
Umfang 36 ungezählte Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 2. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Drew Daywalt. Oliver Jeffers. Anna Schaub. Kris Di Giacomo
Annotation ab ca. 6 Jahren - ideal für die Volksschule!

Wie fühlt sich ein blauer Farbstift, der immer nur Wasser malen soll? Und warum reden Orange und Gelb nicht miteinander? Ist Grün wirklich die einzige Farbe, die mit ihrem Schicksal zufrieden ist? Eines Tages findet Duncan anstelle seiner Farbstifte kleine Nachrichten. Jeder Farbstift hat ihm einen ganz persönlichen Brief mit Wünschen und Beschwerden geschrieben. Duncan erfährt, warum sich nicht alle Buntstifte gleich behandelt fühlen. Nun, falls jemand daran gezweifelt hat, dass Buntstifte eine Seele haben, hier kommt der Beweis. Und ob sie die haben! Oliver Jeffers in künstlerischer Hochform!


Quelle: 1000 und 1 Buch, Tanja Lindauer
Jetzt reicht’s! Duncan muss einmal die Wahrheit hören. Seine Stift streiken, jawohl, sie streiken. Sie sind zu Hause geblieben, haben statt ihrer Briefe in seinem Schulranzen verstaut. Rot zum Beispiel braucht dringend eine Pause, denn selbst an Feiertagen muss er hart arbeiten (Weihnachtsmänner, Nikoläuse). Und Blau erst: Sie ist ganz kurz geworden, sie will sich ja nicht beschweren, dass sie Duncans Lieblingsfarbe ist, aber eine Pause, das muss schon drin sein … Davon kann Beige nur träumen, er ist immer die zweite Wahl nach Braun, wird kaum genutzt. Davon kann auch Pink ein Liedchen singen und lässt Dampf ab: „Duncan, jetzt hör mir mal gut zu, Freundchen. Du hast im letzten Jahr nicht ein einziges Mal mit mir gemalt“. Lila ist auch sauer, sie liebt Ordnung und Duncan malt ständig über die Linien. Dafür ist sie viel zu kostbar ...

Ja, auch Stifte haben Rechte und es ist herrlich, wie sie alle zu Wort kommen dürfen. Auf jeder Doppelseite darf eine Farbe in einem persönlichen Brief an Duncan endlich mal ihre Meinung kundtun, illustriert werden die Briefe mit Duncans kindlichen Zeichnungen. Es ist köstlich, mit welchen Anliegen sich die Stifte an den Jungen richten – nach der Lektüre wird mancher Leser sicherlich sorgsamer auf seine Stifte achten. Ob die erwachsenen VorleserInnen eventuell mehr lachen werden? Vielleicht, der Humor driftet teils doch etwas in Sarkasmus ab, für junge LeserInnen nicht unbedingt verständlich. Die Idee ist im Übrigen nicht neu: Bereits bei Shane Derolf und Michael Letzig melden sich die Stifte zu Wort. Aber: „Der Streik der Farben“ ist ein Kleinod, spätestens, wenn sich Rosa zu Wort meldet, gibt es kein Halten mehr: Sie ist nackt, Duncan hat die Papierhülle abgerissen und nun traut sie sich nicht mehr aus der Schachtel. Ein Muss für das Kinderbücher-Regal!


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Reinhard Ehgartner
LESEN

Selbstverständlich greifen wir täglich zu unseren Farben, selbstverständlich macht das auch Duncan. Bis - ja, bis Duncan eines Tages seine Farben vergeblich sucht und stattdessen einen Stapel Beschwerdebriefe vorfindet. Den Farben reicht es nämlich, wobei sich jede aus anderen Gründen ihren Ärger von der Seele schreibt: Das Rot klagt über die übermäßige Beanspruchung, Lila über die Ungenauigkeit im Einhalten von Flächenbegrenzungen, Beige über die häufige Namensverwechslung mit Hellbraun oder Senfgelb, Grau über den Arbeitsaufwand im Ausmalen von Elefanten usw.

Während uns die Farben in ein ironisch-heiteres Rollenspiel beleidigter und bisweilen eifersüchtiger Briefeschreiber hineinnehmen, landen wir ganz automatisch bei der Funktion von Farben, dem Wesen des Zeichnens und der Frage nach unseren eigenen illustratorischen Vorlieben und Abneigungen.

Wer diesen Farbstiften zuhört, wird unweigerlich das innere Gespräch mit der Buntheit dieser Welt fortführen - und das ist ganz im Sinne von Drew Daywalt und Oliver Jeffers, die dieses herrlich einfache Bilderbuch geschaffen haben. - Ein leicht zugänglicher Titel als idealer Gesprächs-

eröffner und Impulsgeber in der bewussten Wahrnehmung der bunten Welt der Farben.

SPRECHEN

Vertraute Erscheinungen wie die uns umgebenden Farben kann man mit einfachen Fragestellungen und Impulsen als interessant und bedenkenswert in den Fokus von Kindern wie Erwachsenen rücken: Träumt ihr in Farbe oder in Schwarzweiß? Kann man eine Farbe denken? Denkt einmal alle Gelb! Welche Farbe hat der Fluss, den ihr heute überquert habt? Ist diese Farbe immer gleich oder ändert sie sich? Und wenn ja, warum? Warum sind das Meer und der Himmel blau, wenn Wasser und Luft doch farblos und durchsichtig sind? Was ist das Gegenteil von Rot? Was ist das blaueste Blau?

So in etwa könnten Impulsfragen lauten, die umgehend zu phantastischen wie realistischen Antworten führen werden. Phantasie und Wissen - beides wird im „Streik der Farben“ angespielt und muss Platz im Denken und Ausprobieren finden.

TUN

Die mit dem Betrachten und Besprechen des Buches verbundene Sensibilisierung für die Wahrnehmung von Farben kann man mit farbintensiven Bildern oder Flächen - projiziert durch einen Beamer oder z.B. durch farbige Plakate oder Tücher - verstärken.

Im intensiven Betrachten können erste Versuche gestartet werden: Schauen die Kinder eine Minute konzentriert auf eine rote Farbfläche und richten sie den Blick danach auf eine weiße Wand, so erhalten sie in der Wahrnehmung einer grünen Fläche die Antwort auf die Frage, was denn das Gegenteil von Rot sei. - In weiteren Schritten könnte man darangehen, Farben zu mischen und die Ergebnisse zu besprechen.

BibliothekarInnen könnten einen Thementisch mit Medien zum Thema Farbe gestalten und diesen mit Plakaten, Textilien und Beigaben in dominanten Farbtönen verstärken. Zum einen sorgen sie damit für erhöhte Aufmerksamkeit und gleichzeitig werden Gespräche zum Wesen und zur Wirkung von Farben angestoßen. Warum sind Bücher zum Thema Mond meist in Blau gehalten und Bücher zum Garten in Grün? Welche Farben tauchen auf, wenn man in einer Bildersuchmaschine den Begriff „Fantasy“ aufruft? Welche Wirkungen gehen von Farben aus? Was wird als beruhigend und was als aufregend wahrgenommen?


Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Martina Koler
Ein genauso geistreiches wie witziges Bilderbuch über die Wünsche und Sorgen von Farbstiften. Während im Bilderbuch häufig Tiere personifiziert werden, schlüpfen hier Farbstifte in deren Rolle. Duncan, ein kleiner Junge, findet eines Tages statt seiner Farbstifte einen Stapel Briefe in der Schule. Diese sind an ihn adressiert und enthalten zwölf ausführliche Bitten, Klagen und Aufforderungen von jeweils einem seiner Farbstifte. Rot findet, dass es viel härter als alle anderen arbeiten muss, Grau ist fertig, weil es immerzu riesige Tiere ausmalen soll, Gelb und Orange streiten sich, wer denn nun die richtige Farbe der Sonne ist und Rosa ist nackt und ohne Kleid geblieben. Jeder Farbe ist eine Doppelseite gewidmet: links lesen wir in krakeliger Handschrift vom Anliegen der jeweiligen Farbe, während diese selbst meist rechts in voller Größe abgebildet und dem Inhalt des Briefes entsprechend in Szene gesetzt ist. Verständlich, dass Duncan nach dem Lesen sämtlicher Briefe all seinen Farben gerecht werden muss. Ein äußerst kreatives Bilderbuch, das zum Selberlesen animiert und auch dem guten alten Briefe-Schreiben wieder mehr Bedeutung und Beachtung verleiht.


Quelle: Stiftung Lesen
Wie schön! Ein großer Stapel Post für Duncan! Doch schnell stellt sich heraus, dass der unverhoffte Briefsegen in direktem Zusammenhang mit dem plötzlichen Verschwinden aller bunten Wachsmalstifte aus der dazugehörigen Schachtel zu tun hat. Lila, Rosa, Braun, Schwarz, Grün und die anderen haben es nämlich satt: ständig überlastet, 10c3 einseitig in Klischee-Schubladen gestopft, bezüglich ihres wirklichen Potenzials vollständig verkannt, haben sie sich für offene Briefe entschieden. In denen wird sehr deutlich gemacht, dass Lila zwar gern als Farbe für Zauberhüte herhält, aber es nicht leiden kann, wenn über den Rand gemalt wird. Grau meckert darüber, dass Elefanten einfach zu viel Farbe verbrauchen. Gelb und Orange machen sich gegenseitig streitig, die Farbe der Sonne zu sein. Rosa traut sich ohne Papierhülle nicht aus der Schachtel. Nur Grün ist rundum glücklich. Es ist nämlich Duncans Lieblingsfarbe ...

Die witzige Kreiden-Krisensitzung stellt auf jeder Doppelseite eine Farbe vor, die sich mit einem Beschwerde- oder Dankesschreiben direkt an den jungen Künstler richtet. Die Briefe sind auf knittrigen Zetteln und mit krakeliger Kinderschrift wiedergegeben und auf der gegenüberliegenden Seite verdeutlicht eine genial auf den Punkt gebrachte Illustration den Inhalt. Zum Beispiel das depressive Beige, das viel zu selten zum Einsatz kommt. Sehr komisch, durchaus anspruchsvoll, um die Ecke gedacht und ein perfekter Anlass sich mit dem Einsatz verschiedener Farben, ihrem Vorkommen in Natur sowie Kunst und ihrer Bedeutung oder auch dem Thema Primär- und Komplementärfarben zu beschäftigen.

Ab ca. 6 Jahren

*Stiftung Lesen*


Quelle: STUBE
Wenn die Malkreiden streiken und mehr Gerechtigkeit im Malverhalten von Duncan fordern, wenn sie ihrem Unmut in wortgewandten Briefen, wie sie nur unzufriedene, frustrierte Farben verfassen können, Ausdruck verleihen und sich so lautstark Gehör bei ihrem Besitzer verschaffen, dann befinden wir uns in einem genialen, originellen Bilderbuch von Drew Daywalt und Oliver Jeffers. Ungeniert und mit flottem Wortwitz berichten Blau, Pink und Gelb von ihren Problemen, sie fühlen sich überfordert, vernachlässigt, missverstanden. Kurz: die Malkreiden sind eifersüchtig. Mit feinen, aber bestimmten Strichen weiß der irische Illustrator ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

Seine kecken Illustrationen, die Duncans Kinderzeichnungen auf raffinierte Weise mit den Vorstellungen der Malkreiden fusionieren, tragen wesentlich zum humorvollen Ton des Filmemachers und Autors bei.

*STUBE*
Bemerkung Katalogisat abgeglichen mit: Deutsche Nationalbibliothek Katalogisat abgeglichen mit: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
10134 JD.E, Day

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