Opas Engel

Bauer, Jutta, 2001
3 Sterne
Antolin Klasse: 3 Zum Antolin Quiz
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-551-51543-8
Verfasser Bauer, Jutta Wikipedia
Beteiligte Personen Schefe, Ursula Wikipedia
Systematik JD.T - Themen- und problemorientierte Bilderbücher
Schlagworte Bilderbuch, Großvater, Schutzengel, Hospiz, Trauerbegleitung, Trauern mit Kindern
Verlag Carlsen
Ort Hamburg
Jahr 2001
Umfang [41] S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Jutta Bauer
Illustrationsang überw. Ill.
Annotation Er war stets der Mutigste, kletterte auf die höchsten Bäume und sprang in die tiefsten Seen - nicht ahnend, welchen Gefahren er sich aussetzte ... Wie war das möglich? Weshalb liefen brenzlige Situationen meistens glimpflich ab? Opa hatte das ganz große Glück, dass jemand auf ihn aufpasste! Wenn sein Enkel ihn besuchte, hing Opa gern seinen Erinnerungen nach: "Junge, mir konnte keiner was. Jeden Morgen lief ich über den großen Platz zur Schule. Ich hatte es eilig und mein Ränzel war schwer. Einmal hätte mich fast ein Bus erwischt ..."

Quelle: 1000 und 1 Buch, Elisabeth Wildberger
Annotation: Bestechend schlicht erzählte und nur in den pointiert-schwebenden Illustrationen ein unerklärbares metaphysisches Phänomen andeutende Geschichte, die gerade durch diese Unausgesprochenheit und die Ausdruckskraft der Bilder berührt.

Rezension: Ein Großvater, der gern erzählt, ein kleiner Junge, der gerne zuhört und LeserInnen bzw. BetrachterInnen, die mehr schauen, als der Bub hört, mehr sehen, als die Buchstaben sagen. Am Ende seines Lebens hält ein alter Mann Rückschau. In schlichter Sprache entrollt sich seine Erinnerung; sein Ton ist entspannt: Die feinsinnig komponierten, zart colorierten Illustrationen zeigen ihn in verschiedenen Lebensaltern und -lagen, stets in Begleitung seines Engels ... Die Bilder, die er an seinen Enkel weitergibt, lassen ihn zufrieden einschlafen: "Eigentlich war es schön ... manchmal sonderbar ... Ich hatte viel Glück." Dieses "Glück" manifestiert sich als in blauen Strichen gezeichneter Engel, der - je nach Bedarf seines Schutzbefohlenen - Leichtsinnigkeiten ausgleicht, sich Hindernissen in den Weg stellt, Gefahren abwendet - kurz: durch all die Jahre immer und überall da ist, um seine behütende Hand vor und über seinen Schützling zu halten.

Diese stete, unsichtbare Anwesenheit des Engels dringt nicht ins Bewusstsein des Erzählers vor, bleibt im Text unausgesprochen und existiert einzig in den Bildern. Die feine Text-Bild-Diskrepanz, dieses Mehr auf der visuellen Ebene, bestrickt, rührt es doch an etwas Unbegreifliches, das spürbar, vielleicht vorstellbar wird. Das geflügelte Wort vom Schutzengel, das Gefühl einer umfassenden Geborgenheit materialisiert sich in schwebend blauen Umrissen; die Leichtigkeit und Durchsichtigkeit dieser Figur meint zugleich Unsichtbarkeit, Unfassbarkeit. Einzig die BetrachterInnen sehen und wissen - auch als der Großvater "eingeschlafen" ist, und der Engel sich an die Fersen seines neuen Schützlings heftet.

Lesetipp

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Martina Lainer
Opas Lebensgeschichte. (ab 6) (JD)

Jutta Bauer legt ein Bilderbuch vor, in dem Text und Bild unbedingt parallel "gelesen" werden müssen. Es ist ein besonderes Buch: Ein kleiner Junge lugt vorsichtig in ein Krankenzimmer, ein Lichtstrahl fällt durch den Türspalt. Der Großvater erzählt seinem Enkel aus seinem Leben: die Schrift ändert sich und das Leben von Opa wird jeweils in Doppelbildern dargestellt. Er hat viele Situationen gemeistert, besonders während der Nazizeit und des Krieges, er hat ein schönes Leben gehabt, trotz allem. Natürlich übertreibt er auch, und manchmal ist er sich einer Gefahr gar nicht bewusst gewesen. Am Ende aber ist er glücklich. Über seinem ganzen Leben schwebte ein Schutzengel, der in jeder Szene schützend eingreift. Besonders die Seiten mit politischem Bezug bedürfen der Erklärung und werden bei den Kindern wohl viele Fragen auslösen, denen man sich als Erwachsener unbedingt stellen sollte. Bauer verniedlicht nicht, lässt aber Leerstellen, die gefüllt werden müssen. Ihr Zeichenstil ist humorvoll, Komik entsteht auch aus der Position des Engels, der in seinem Hellblau fast durchsichtig wirkt, aber ganz schön tatkräftig am Werk ist. Insofern ist dieses Bilderbuch auch ein religiöses Buch, geeignet, mit Kindern von und über Gott zu sprechen. - Sehr empfehlenswert.

Quelle: STUBE
Während ein kleiner Junge über einen gar nicht so kleinen Graben springt, sieht man den Schutzengel kräftig am Schulranzen zerren. Und während der mittlerweile erwachsen gewordene Junge beim Wiederaufbau hilft, vermag der Schutzengel gerade noch den herabfallenden Ziegelstein abzufangen. In amüsanten Szenen wird ausschnitthaft der Erinnerungsbogen über ein Leben in Kriegs- und Friedenszeiten des 20. Jahrhunderts gespannt. Mit wohligem Blick zurück schildert der Großvater seinem Enkel dieses verwegene Leben. Das besondere Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit wird dabei von Jutta Bauer aus ungewöhnlicher Perspektive geschildert: Ein zart kolorierter Schutzengel ist verantwortlich für den unaufdringlichen Versuch, das Unbegreifliche fassbar zu machen.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
18237 JD.T, Bau

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