Freischwimmen : Wer die Wahrheit sucht, muss tief tauchen

Baron, Adam, 2020
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Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-26607-0
Verfasser Baron, Adam Wikipedia
Beteiligte Personen Kollmann, Birgitt [Übers.] Wikipedia
Beteiligte Personen Davies, Benji [Ill.] Wikipedia
Systematik JE5 - Kinderromane ab 10/11
Schlagworte Geheimnis, Familie, Liebe, Kindheit, Freundschaft, Mädchen, Humor, Kinderbuch, Kinderbücher bis 11 Jahre, Angst, Wahrheit, Junge, Trauer, Schwimmen, Tauchen, Wunder, Überwindung, Bestseller, Verlust, Freunde, preisgekrönt, Preise, Raquel Palacio, geistreich, Kinderbuchdebüt, Nick Hornby
Verlag Carl Hanser Verlag
Ort München
Jahr 2020
Umfang 222 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Reihe Cyms Geschichte
Reihenvermerk Band 1
Sprache deutsch
Verfasserangabe von Adam Baron ; aus dem Englischen von Birgitt Kollmann
Illustrationsang Illustrationen
Fußnote Read & Win 2020
Annotation Originell, lustig und tiefgründig schreibt Adam Baron über ein Familiengeheimnis, wahre Freunde und die Überwindung von Angst - für Fans von "Wunder"

Eine herzzerreißende, urkomische Geschichte über die Dinge, die man selbst erfahren muss, weil einem Erwachsene mal wieder nichts sagen. Cym ist noch nie geschwommen - kein einziges Mal. Kein Wunder, dass ihn die Aussicht auf den ersten Schwimmunterricht in der Schule nervös macht. Andererseits - wie schwer kann das schon sein? Cym trägt schließlich die Badeshorts seines Vaters. Leichtherzig lässt er sich zu einem Wettkampf gegen seinen Widersacher hinreißen. Dass Cym dabei fast ertrinkt, hätte niemand erwartet. Dass der Unfall eine Familienkrise auslöst, erst recht nicht. Cym muss einer Wahrheit auf die Spur kommen, die sein Leben völlig auf den Kopf stellt. Doch das Beste ist, dass er dadurch echte Freunde gewinnt.



FREISCHWIMMEN
von Adam Baron


BESPRECHUNG
"In seinem Debüt hält Adam Baron gekonnt die Balance zwischen Komik und Tragik und erzählt von einer intensiven Mutter-Sohn-Beziehung und einem traurigen Familiengeheimnis. Durch die ... Handlung zieht sich wie ein roter Faden die unerbittliche Frage: Dürfen Erwachsene ihre eigenen Kinder mit gut gemeinten Lügen abspeisen, um sie angeblich zu schützen?" Karin Hahn, MDR Kultur, 03.03.2020 "Eine pfiffige, temporeiche Geschichte ... offenherzig und ehrlich. ... Von Birgitt Kollmann treffend übersetzt, fühlt sich der Autor ... empathisch in die Seele des Jungen ein und stattet ihn mit einer glaubwürdigen Erzählsprache aus, in der Ängste, Selbstzweifel und Selbstüberschätzung genauso Raum finden wie kindliche Naivität, Neugier und Mut." Siggi Seuss, Süddeutsche Zeitung, 27.02.2020 "Eine psychologisch fein gesponnene Geschichte. ... Spannend, berührend, amüsant, klug gebaut und mit viel gutem Personal." Ute Wegmann, Deutschlandfunk, 01.02.2020 "Das Tolle ist, dass Adam Baron es schafft,... die Waage zu halten zwischen Komik und Traurigkeit. Und das ist wirklich eine große Kunst." Stephanie Jentgens, Deutschlandfunk, 01.02.2020 "Dass diese großartige Geschichte ... schon Zehnjährigen zumutbar ist, liegt an Cymbelines weiblicher Leitfigur, dem seelenstarken Mädchen Veronique - und noch mehr am positiven, humorvollen Ich-Erzählton Cymbelines, den der britische Schriftsteller Adam Baron ... überzeugend durchhält." Anne-Catherine Simon, Die Presse, Wien, 01.02.2020 "Wie gut, dass Cym wahre Freunde hat, die helfen, die Wahrheit herauszufinden, während die Erwachsenen schweigen. Ein mit Spannung und Humor erzählter, tiefgründiger Roman." Ute Wegmann, Deutschlandfunk, 28.01.2020 "Eine komplexe Geschichte über Schuld und Schweigen, über Verlust und falsche Entscheidungen. Dabei bleibt der Autor konsequent auf Augenhöhe seines Protagonisten, lässt Raum für Humor und schafft so etwas, das nur wenigen Autoren gelingt: Einen literarisch anspruchsvollen Roman zu schreiben, der seine Zielgruppe an keiner Stelle überfordert." Katharina Mahrenholtz, Mikado. NDR Info, 28.01.2020


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Barbara Tumfart
Eine unglaublich schöne und berührende Geschichte vom Leben eines heranwachsenden Jungen. (ab 10) (JE)

Cymbeline Iglu ist ein 9-jähriger Junge, der alleine bei seiner Mutter aufwächst. Den (vermeintlich) verstorbenen Vater kennt Cym nur von einem Foto auf dem Kaminsims. Die innigen Beziehungen zu seiner Mutter, einer sehr kreativen und künstlerisch aktiven Frau, und zu seinem Onkel Bill sowie die enge Freundschaft mit dem gleichaltrigen Lance geben dem Jungen die nötige Unterstützung für eine glückliche und sorgenlose Kindheit. Doch eine Sache bereitet ihm zunehmend Sorgen: Er ist super im Fußballspielen, kann aber als Einziger seiner Klasse noch immer nicht schwimmen! Seine Mutter hat es bisher stets vermieden, mit ihm schwimmen zu gehen. Allein der Gedanke, sich in der Nähe eines Gewässers aufhalten zu müssen, bereitet ihr Unbehagen. Dann wird plötzlich der Religionsunterricht durch verpflichtenden Schwimmunterricht auf dem Stundenplan ersetzt. Cym reagiert im ersten Moment instinktiv panisch, doch aufgestachelt von den permanenten Hänseleien eines "obercoolen" Klassenkameraden, lässt er sich auf einen dummen Wettkampf im Wasser ein. Erwartungsgemäß reichen ein paar gutgemeinte Recherchen im Internet über verschiedene Schwimmtechniken nicht aus. Cym geht sofort im Becken unter und droht zu ertrinken. Gerettet wird er nur durch das beherzte Eingreifen der gleichaltrigen Veronika.

Die Mutter erleidet durch diesen Zwischenfall einen Nervenzusammenbruch, muss für einige Tage ins Krankenhaus und der dadurch massiv irritierte Cym wird bei seiner Tante und deren Kindern untergebracht. Der Bub fühlt sich in dieser ungewohnten Situation extrem einsam, besonders, als sich Lance ob des "peinlichen" Vorfalls im Schwimmbad von ihm abwendet. Als dann auch noch die Mutter an seinem Geburtstag aus dem Krankenhaus verschwindet, steuert die Geschichte mit rasantem Tempo auf eine vermeintliche Katastrophe zu. Dabei wird allerdings ein lang gehütetes Familiengeheimnis gelüftet, welches Cyms gesamtes künftiges Leben auf den Kopf stellen wird.

Adam Barons erster Ausflug in die Welt der Kinderliteratur zeichnet sich durch eine unglaublich schöne und berührende Geschichte im Leben eines heranwachsenden Jungen aus, wobei trotz des tragischen Grundtons der Humor und das Lachen nicht zu kurz kommen. Ein uneingeschränkt empfehlenswertes Buch für ambitionierte LeserInnen ab 10 Jahren und ein geeigneter Lesestoff für die gemeinsame Klassenlektüre mit pädagogischem und psychologischem Mehrwert für alle Altersstufen.

Quelle: 1000 und 1 Buch, Andrea Duphorn
Cymbeline kann nicht schwimmen. Dabei ist er schon neun und durchaus sportlich: „einer der zwei drittbesten Fußballer in (s)einer Stufe und der zweitbeste im Rollschuhfahren, (…) fit und gesund und völlig normal (abgesehen von meinem Namen) …“ Als seine Schulklasse einen Ausflug ins Schwimmbad macht, will Cym auf keinen Fall zugeben, dass er „noch nie auch nur einen Fuß ins Meer, in einen Fluss oder in einen See gesetzt hat, ganz zu schweigen von einem echten, stinknormalen Schwimmbecken“. Schließlich hat er vor wenigen Tage noch erklärt, ein „phänomenal guter“ Schwimmer zu sein. Dann geht alles ganz schnell: Cym wird von einem Mitschüler ins Wasser geschubst. Veronique (hochbegabt, distanziert und „total hübsch“) rettet ihn vor dem Ertrinken. Alles gut. Als Cyms Mutter erfährt, was passiert ist, kann sie sich nicht mehr beruhigen – und ist am nächsten Morgen weg. Stark traumatisiert wird sie die nächsten Wochen in einer Nervenklinik verbringen. Cym wird so lange bei seiner Tante wohnen, in deren wohlhabenden Familie aber auch vieles ganz anders ist, als es auf den ersten Blick erscheint.

Einfühlend, spannend und mit viel Humor vermittelt Adam Barons Kinderbuchdebüt, was passieren kann, wenn Erwachsene Kindern gegenüber nicht offen sind. Wenn sie Probleme verschweigen, klein reden oder Ausreden erfinden. Dabei bleibt der britische Autor konsequent auf Augenhöhe seines Ich-Erzählers, der in locker-ironischem, zuweilen fast sarkastischem Ton und in vielen Rückblenden erzählt.

Unterstützt von Veronique kommt Cym nach und nach einem traurigen Familiengeheimnis auf die Spur und erfährt, warum seine Mutter so panisch auf Wasser reagiert. Dass am Ende alles ganz anders war als gedacht, gehört zu den Stärken von Barons tiefgründiger Erzählung, die immer wieder unerwartete Wendungen nimm d05 t. Eine bewegende Geschichte um einen großen Verlust, tiefsitzende Ängste, Schuld und Vertrauen. An manchen Stellen vielleicht etwas (themen-) überfrachtet, ernst, aber nie erdrückend, warmherzig und direkt erzählt. Ein beeindruckendes Debüt mit dem klaren Appell, Kindern mehr zuzutrauen. Sogar die Wahrheit. Und zwar die ganze.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
16065 JE5, Bar

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