Vielleicht warst du ein Flügelschlag

Unterholzner, Birgit, 2018
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7117-4002-1
Verfasser Unterholzner, Birgit Wikipedia
Beteiligte Personen Frühwirth, Clara [Ill.] Wikipedia
Systematik JD.T - Themen- und problemorientierte Bilderbücher
Schlagworte Bilderbuch, Baby, Garten, Fantasie, Bilderbücher, Herkunft, Kinder, Poesie, Unterholzner, Frühwirth
Verlag Picus Verlag
Ort Wien
Jahr 2018
Umfang 32 ungezählte Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Birgit Unterholzner, Clara Frühwirth
Illustrationsang Illustrationen
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Vielleicht warst du ein Flügelschlag / von Birgit Unterholzner


Warum bin ich auf der Welt? Wo komme ich her? Die kleine Felicia stellt sich die Fragen, vor denen jeder Mensch steht.»Du bist hier, weil wir uns dich gewünscht haben«, meint Papa. »Du kommst aus meinem Bauch!«, sagt Mama. Aber wie kam sie da rein? »Vielleicht warst du ein Schimpansenbaby«, spottet der ältere Bruder.åVielleicht war sie früher ein Drachenbaum. Oder ein Hoffnungsstern? Oder sie war ein Lied Wir können nicht wissen, woher wir kommen. Aber wir können uns viel vorstellen. Und unser Lachen, das auf dieser Welt erklingt, das spüren wir, das ist echt.Die fantasievollen Illustrationen von Clara Frühwirth begleiten Birgit Unterholzners poetischen Text über die wichtigen Fragen des Lebens die sich auch kleine Kinder schon stellen.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Gertie Wagerer
Kindlich vergnügtes Spiel mit der Frage: Woher komme ich? (ab 7) (JD)

Felicia möchte wissen, woher sie kommt. Und wie es scheint, sind die Antworten von Papa ("wir haben uns dich gewünscht") und von Mama ("aus meinem Bauch") nicht befriedigend. Das kleine Mädchen beginnt mit viel Fantasie weiterzuforschen, sich in andere Zusammenhänge hineinzuträumen, mit Wolken, Wind und Welt in Dialog zu treten. Dass sie dafür auf das Dach und bis zu den Sternen klettern muss, hat eine innere Logik - erst mit dem größeren Überblick könnte sich eine Antwort ergeben. Im All aber wartet nur ein riesiges schwarzes Loch und raunt vom verschlingenden Nichts. Da kehrt das Mädchen doch wieder mit einem verträumten Wimpernschlag in die vertraute Geborgenheit des Dachbodens zurück, in die Arme von Mama.

Das Buch gibt keine Antwort. Anders als in Heinz Janischs "Wie war das am Anfang" bleibt das Fragen und das Antworten-Finden ein Spiel. Das Nebeneinander vieler Antwortversuche spiegelt sich auch in den puzzleartigen Illustrationen, die in Collagetechnik eine zersplitterte Weltwahrnehmung voller Fantasie und voller Möglichkeiten ausdrücken.

Manche sprachlichen Bilder wie etwa "ein Lied, das vom Himmel fällt", eine "Mondwandlerin" oder "ein Flügelschlag" öffnen den Blick für weitere originelle Lösungsansätze dieser unbeantwortbaren Frage. Ob sich hinter der Frage vielleicht eine tiefere Sehnsucht nach Geliebt- und Gewolltsein verbirgt, bleibt offen - nicht im Wort-Spiel, eher schon in der Begegnung (mit Papa und Mama) - und hier löst sich diese möglicherweise auf. Empfohlen für Kinder ab 7 Jahren.


Quelle: Pool Feuilleton
Die wichtigsten Fragen des Lebens werden bald einmal nach Erwerb der ersten Sprachfetzen gestellt. Da sind nicht einmal ganze Sätze notwendig, wie Ö 3 jeden Tag beweist, um nicht doch schon als Kleinkind die wichtigste Frage zu stellen: Woher?

Birgit Unterholzner lässt mit ihren poetischen Antworten ein paar Gedankengänge laufen, die auf die Frage "woher?" möglich sein könnten. Denn wenn einmal geklärt ist, woher Spielzeug und Handy kommen, ist es fast für jedes Kind interessant zu wissen, wo es selber herkommt.

Felicia ist ein noch nicht von Medien verblendetes Kind und kann daher die wichtigsten Sachen selber abfragen. Warum bin ich auf der Welt?

Die Eltern haben sich diese Fragen offensichtlich noch nie gestellt und sind deshalb etwas perplex. "Weil wir uns dich gewünscht haben" sagen sie, um Zeit zu gewinnen und die Welt schön zu reden.

Felicitas gibt natürlich nicht auf und will Genaueres wissen. Da kommt gleich einmal der Bauch der Mama ins Spiel und die nächste Frage ist schon heikel, denn wie komm das Kind in den Bauch? Jetzt ist Ablenkung gefragt, der Papa redet etwas von Mücken, mit denen das Kind herumgeflogen ist, vielleicht auch nur einen Flügelschlag lang.

Da gibt es kein Halten mehr. Wenn die Poesie alles erklären kann, dann lohnt es sich, bei der Poesie zu bleiben. Das Kind könnte auch mit Reiskörnern unterwegs gewesen sein, es müssen nicht Mücken sein, und die Katze behauptet gleich, dass sie am Dachgiebel in einem Korb auf die Welt gekommen ist.

Jemand bringt die Idee ins Spiel, dass man früher etwas Anderes gewesen sein könnte, ein Baum vielleicht. Aber das erklärt noch immer nicht, warum Felicitas jetzt hier ist.

Wie bei Gesprächen, die nicht richtig anlaufen, ist auch das Wetter ein guter Partner für die Erklärung der Schöpfungsgeschichte. Was nämlich niemand weiß, weiß vielleicht noch am ehesten die Wolke, und die Wolke verweist auf den Wind.

Für die Situation Kind und Vorlese-Erwachsene ist der "Flügelschlag" eine prächtige Phantasiegeschichte, worin immer wieder wundersame Bilder auftauchen, die in einem Kollage-artigen Realismus zusammengefügt sind. Die Texte sind so konzentriert gehalten, dass man sie als Gerüst verwenden kann, mit dem man in der Schwerelosigkeit der Phantasie herumklettern kann.

Und wenn das Kind dann eingeschlafen ist, überlegt man als Erwachsener, dass man diese Wind-Mücke-Flügelschlag-Methode schon einmal gehört hat. Ach ja, in Wahlprogrammen geht es so zu, da wird alles schöngeredet und alles stimmt wie die Faust aufs Auge und man schläft dennoch ein. - Ein Buch für alle poetischen und politischen Lagen.

Helmuth Schönauer
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
15520 JD.T, Unt

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