Serenade für Nadja : Roman

Livaneli, Zülfü, 2013
2 Sterne
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-608-93963-7
Verfasser Livaneli, Zülfü Wikipedia
Beteiligte Personen Meier, Gerhard [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945
Verlag Klett-Cotta
Ort Stuttgart
Jahr 2013
Umfang 335 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Serenade für Nadja : Roman Serenad / von Zülfü Livaneli


Ein 87-jähriger Mann spielt am Ufer des Schwarzen Meers bis zu seinem Zusammenbruch Geige. Er tut dies zum Gedenken an seine jüdische Geliebte Nadja, die auf der Flucht vor den Nazis dort ertrank. Maya, eine junge Türkin von heute, kommt von dem tragischen Schicksal der beiden nicht los. Und liest aus den Parallelen den Auftrag heraus, in ihrem eigenen Leben noch einmal ganz neu zu beginnen. Wieder gelingt es Zülfü Livaneli in einem lebensklugen Roman, große Gefühle mit einer packenden, zeitgemäßen Handlung zu verbinden.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Johannes Preßl
Die Geschichte einer großen Liebe, die in der furchtbaren Zeit des Nazi-Regimes ihr erschütterndes Ende fand. (DR)

Die Universitätsangestellte Maya Duran soll einen 87-jährigen deutschstämmigen Professor aus den USA betreuen, der für ein paar Tage nach Istanbul kommt. Maximilian Wagner hatte während der Nazi-Herrschaft an der Universität von Istanbul gelehrt. Nun kommt er an jenen Ort zurück, an dem seine Geliebte Nadja im Jahr 1942 an Bord des Schiffes Struma gemeinsam mit 762 jüdischen Flüchtlingen im Bosporus ertrunken ist. Der Professor wird auf Schritt und Tritt vom türkischen Geheimdienst überwacht und Maya wird immer stärker in die Lebensgeschichte des charismatischen alten Mannes hineingezogen, der am Ufer des Schwarzen Meeres bis zu seinem Zusammenbruch Geige spielt - jene Serenade, die er für Nadja komponiert hatte.

Zülfü Livaneli hat ein spannendes Buch geschrieben, das über einen herkömmlichen Krimi weit hinausgeht. Er hat die Handlung mit vielen historischen und aktuellen Fakten angereichert. Von der ersten Seite an vermag dieses Buch zu faszinieren, weil es die Türkei mit all ihren Widersprüchen beschreibt: eine Türkei zwischen westlichem Fortschritt mit modernen Einkaufszentren und selbstbewussten, emanzipierten Frauen und einen Staat voller Korruption und antiquierter Geschlechterrollen.

Einer der großen Vorzüge dieses Romans ist seine Authentizität. Hier schreibt einer, der sein Land in jedem Detail kennt, der es liebt und unter ihm leidet.


Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen
Maya, Mitarbeiterin der Universität Istanbul, sitzt im Flugzeug und schreibt ihre Geschichte auf. Sie ist geschieden, hat einen 14jährigen Sohn, der dauernd vor dem PC sitzt und einen Freund. Die Geschichte beginnt, als sie am Flughafen von Istanbul einen fast 90-jährigen amerikanischen Professor abholen muss. Der Professor ist deutscher Herkunft und war in den 40er Jahren an der Uni in Istanbul. Seitdem war er nicht mehr in der Stadt. Sie bekommt Besuch von drei Geheimdienstmännern, die sie auffordern, ihnen alles mitzuteilen, was der Professor tut. Sie erpressen sie mit einem Geheimnis, das mit ihrer Großmutter zu tun hat. Die Großmutter ist nämlich armenischer Herkunft, ihre Eltern sind dem Genozid zum Opfer gefallen. Sie begleitet den Professor nach Sile am Schwarzen Meer. Es ist Februar und sehr kalt. Der Professor trägt einen Geigenkasten mit sich. Er geht zum Strand und spielt eine Serenade. Er murmelt ständig den Namen Nadja und den Namen eines Schiffes. Das Schiff hätte während des Naziterrors seine jüdische Geliebte retten sollen, aber sie ist ertrunken. Er ist völlig unterkühlt und Maya bringt ihn in eine verlassene Strandhütte. Dort versucht sie ihn zu wärmen, indem sie zu ihm ins Bett steigt. Sie werden gerettet und der Professor kommt ins Krankenhaus.

Der türkische Bestsellerautor behandelt im neuen Roman verschiedene Themen: die Geschichte des Professors, die Nazis und die Türkei, die Frage des Genozids an den Armeniern, der türkische Patriotismus und die zwei Seelen der türkischen Gesellschaft: die weltoffene und die konservative.

"Was ist das für ein seltsames Land, in dem sich hinter jeder Tür ein Geheimnis verbirgt." sagt Maya, als sie die Geschichte der zweiten Großmutter erfährt, einer Krimtatarin. Die Krimtataren haben sich den Deutschen angeschlossen und wurden von Stalin verfolgt. Die Großmutter wird von einem türkischen Soldaten gerettet, dem Großvater. Auch die zweite Großmutter muss ihre Identität verbergen. Man kann die Thematik des Buches in einem Satz zusammenfassen: der alte Professor sucht seine Vergangenheit und Maya ihre Gegenwart und Zukunft. Sie möchte in ihrem Leben noch einmal neu beginnen. Dem Autor gelingt es sehr gut, große Gefühle mit einer packenden, zeitgemäßen Handlung zu verbinden.

LHW.Lesen.Hören.Wissen Markus Fritz


Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
14145 DR.E, Liv

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