Die Irrfahrt des Michael Aldrian : Roman

Roth, Gerhard, 2017
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-10-066069-5
Verfasser Roth, Gerhard Wikipedia
Systematik DR.D - Kriminalromane, Thriller, Agentenromane
Schlagworte Italien, Thriller, Mord, Spannung, Albtraum, Venedig, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Opfer, Täter
Verlag S. Fischer
Ort Frankfurt am Main
Jahr 2017
Umfang 489 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Annotation Michael Aldrian, der lange bei der Oper als Souffleur gearbeitet hat, reist im Winter nach Venedig, um seinen dort lebenden Bruder zu besuchen. Der aber scheint mitsamt seiner Frau spurlos verschwunden zu sein. Aldrian, der eigentlich vorhatte, einen Reiseführer über Venedig zu schreiben, macht sich in der vom Hochwasser heimgesuchten Stadt auf die Suche. Aber irgendjemand will ihn offenbar davon abhalten. Nacheinander erhält er eine Morddrohung, ein Paket mit Falschgeld und eines, in dem sich eine abgeschnittene Hand befindet. Unaufhaltsam und fast ohne sein Zutun wird er in eine Geschichte hineingezogen, in der er immer mehr vom Zuschauer zum Täter wird. Wie in einem Albtraum bewegt er sich durch die Stadt und erledigt fast nebenbei mehrere Menschen, die sich ihm in den Weg stellen. Ist er selbst wahnsinnig geworden oder ist es die Welt?

»Man hat Venedig oft genug als eine Märchenstadt be­zeichnet. Das stimmt nur insofern, als es nicht nur verklärende, sondern auch grausame Märchen gibt.«
Gerhard Roth

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Fritz Popp
Erster Teil einer Trilogie: Venedig als Kulisse für kriminelle Vorgänge und die Gelehrsamkeit des Autors. (DR)

Die Geschichte beginnt damit, dass Michael Aldrian, ehemaliger Souffleur an der Wiener Staatsoper und einstiges musikalisches Wunderkind, zu seinem Bruder, einem Insektenkundler und hochbegabten Zeichner, und seiner Schwägerin zur Karnevalszeit nach Venedig reist. Die beiden führen dort in der Nähe der Rialtobrücke ein Geschäft für Muscheln, Meeresschnecken, Tierschädel, präparierte Schmetterlinge, Fossilien und Perlenschmuck. Michael darf seit vielen Jahren in ihrem Haus immer wieder im Gästezimmer logieren. Er trifft die zwei allerdings nicht an, sie sind spurlos verschwunden. Schon am ersten Abend wird Michael überfallen, was ihm als Aufforderung gelten soll, wieder nach Wien zurückzukehren. Auch Polizei und Freunde raten dazu, allerdings vergeblich. Am Ende der Geschichte gibt es acht Tote und vieles ist weiterhin unaufgeklärt. Allerdings hat Michael in Beatrice, einer Freundin seiner Schwägerin, eine geduldige und etwas rätselhafte Begleiterin und Liebhaberin gefunden. Und da er eigentlich an einem Venedigführer arbeiten will, verbringt er viel Zeit in der Biblioteca Marciana, im Dogenpalast und immer wieder - selbst als er sich verfolgt fühlt - muss er Deckenfresken und Gemälde in Kirchen bewundern. Eine seltsame Mischung aus Kaltblütigkeit, Sturheit, Ignoranz, Unbedarftheit und Überheblichkeit zeichnet ihn aus.

Glücklicherweise wird er von Bekannten mit diversen Waffen versorgt, was ihn offensichtlich etwas beruhigt. Er macht sich in verschiedenen Maskierungen auf den Weg durch die Gassen von Venedig, fährt kreuz und quer mit den Vaporettolinien, um eventuelle Verfolger abzuschütteln oder zu täuschen. Diese Touren und diverse Besuche in Bibliotheken, Archiven und Palästen geben dem Autor viel Platz für lange kultur- und kunsthistorische Einlassungen, bei denen er seine Gelehrtheit recht deutlich präsentieren kann. Allerdings führt dies bisweilen zu einer Art Erklärungszwang, bei dem man als Lesender über Details informiert wird, die nicht nur den Gang der Handlung stark bremsen, sondern einfach ärgerlich sind - wenn etwa erklärt wird, woraus eine simple Pizza, die der Protagonist verzehrt, besteht.

Für einen Krimi zu wenig plausibel und über lange Strecken recht spannungsarm. Die kultur- und kunsthistorischen Abschweifungen sind ohne stilistischen Reiz oder Erkenntnisgewinn für die Geschichte. Andeutungsreich, ahnungsvoll und symbolbefrachtet. Für Roth-LeserInnen mit Vollständigkeitsbedürfnis.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
13188 DR.D, Rot

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