Sonnenfinsternis : Roman

Koestler, Arthur, 2018
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-942788-40-3
Verfasser Koestler, Arthur Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Politik, Spannung, Belletristische Darstellung, Revolution, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Erzählende Literatur, Nationalsozialismus, Diktatur, Stalinismus, Kommunismus, Moskauer Schauprozess, Angeklagter, Geständnis, Kommunistische Partei, Moskauer Prozesse, Totalitarismus, KPD
Verlag Elsinor Verlag
Ort Coesfeld
Jahr 2018
Umfang 255 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage Erstausgabe nach dem Originaltyposkript, 1. Auflag
Sprache deutsch
Annotation Koestlers weltberühmter Roman über den einstigen Volkskommissar Rubaschow, der den politischen Säuberungen innerhalb seiner eigenen revolutionären Partei zum Opfer fällt und in gnadenlosen Verhören zur Strecke gebracht wird, spielt auf die stalinistischen Schauprozesse der 1930er-Jahre an und deckt die Mechanismen totalitärer und diktatorischer Systeme auf.

Der Roman entstand 1939 in Frankreich. Die von Koestlers damaliger Lebensgefährtin angefertigte (und teilweise unzulängliche) Übersetzung erreichte den Londoner Verleger gerade noch rechtzeitig vor dem Einmarsch der Deutschen in Paris; das deutsche Originalmanuskript aber ging verloren. Koestler selbst übersetzte den eigenen Roman später anhand der englischen Ausgabe zurück ins Deutsche.
2015 sorgte der Kasseler Germanist Matthias Weßel für internationales Aufsehen, als er das verschollene Original in einer Zürcher Bibliothek aufspürte. Die Originalfassung liegt hier erstmals öffentlich vor; ein Vorwort des renommierten Koestler-Biografen Scammell, ein Nachwort von Matthias Weßel und weitere textkritische Materialien ermöglichen einen Vergleich mit der bisher bekannten Fassung. – Gefördert wird das Projekt von der Kunststiftung NRW.


Ein großartiger Roman über den Wahnsinn des Sozialismus
6. Juni 2018 drcnussbaumer
Der Roman "Sonnenfinsternis" ist die große Abrechnung des Schriftstellers Arthur Koestler mit dem Sozialismus und auch jeder anderen Form des Totalitarismus. Er wurde in über 30 Sprachen übersetzt und gilt als einer der bedeutendsten Roman des 20. Jahrhunderts. 1938 hatte er mit der Verfassung des Romans in deutscher Sprache begonnen, 1940 wurde er in englischer Sprache erstmals veröffentlicht. Arthur Koestler wusste worüber er schrieb. Zuvor war er sieben Jahre lang überzeugter Kommunist.

Der Roman handelt vom inhaftierten Revolutionär und Parteifunktionär Rubaschow zur Zeit der stalinistischen "Parteisäuberungen" in den 30-er Jahren in Moskau, als führende Partei- und Staatsfunktionäre wegen angeblicher terroristischer staatsfeindlicher Aktivitäten angeklagt wurden. Sie fielen in die Anfangszeit des Großen Terrors unter Josef Stalin, in der dieser die alte Garde der Bolschewiki, die noch aus der Gefolgschaft Lenins stammte, durch sogenannte Säuberungen aus dem Weg schaffte und damit seine Alleinherrschaft sicherte. Drei Prozesse waren öffentliche Verhandlungen und als Schauprozesse organisiert, einer ein nichtöffentlicher Militärgerichtsprozess. In diesen Prozessen wurde politische Opposition innerhalb der Kommunistischen Partei der Sowjetunion zum Gegenstand einer Anschuldigung nach dem Strafrecht gemacht und damit fast die gesamte Führung der Oktoberrevolution ausgeschaltet. Nahezu alle gegen die Angeklagten erhobenen Vorwürfe wurden später widerlegt.

Arthur Koestler beschreibt ein Terrornetz, das sich im Laufe der Verhöre immer enger um Rubaschow zieht und am Ende nicht nur ihn erstickt sondern auch einen der Richter, der im Zuge der Verhöre eine kleine Schwäche zeigt und die Anklagekonstruktion infrage stellt. Physischer und psychischer Terror lassen dem Angeklagten keine Chance. Er sieht sich als Opfer seiner eigenen Logik, mit der auch er in der Zeit seiner Machtausübung Opfer erbringen ließ, natürlich von anderen Leuten, die zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Beeindruckend sind immer wieder seine philosophischen Betrachtungen über das Individuum und die Gesellschaft aus Sicht des Sozialismus. Die Definition des Individuums lautet: eine Masse von einer Million dividiert durch eine Million. Die Partei leugnet den freien Willen des Individuums - und fordert freiwillig seine Hingabe.

Das Buch fand vor allem in Frankreich reißenden Absatz, zum Ärgernis der Kommunistischen Partei Frankreichs, die 1946 noch stärkste Partei war. Sie versuchten alles um eine Verbreitung des Romans zu verhindern. Als ihnen das nicht gelang, kauften sie ganze Lagerbestände vorstädtischer und provinzieller Buchläden auf und vernichteten sie. Es nutzte alles nichts, der Roman war mit hoher Wahrscheinlichkeit der Grund, warum die Kommunisten in Frankreich verloren.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
13117 DR.E, Koe

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