Der Vater und der Fremde : Roman

De Cataldo, Giancarlo, 2017
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-85256-718-1
Verfasser De Cataldo, Giancarlo Wikipedia
Beteiligte Personen Fleischanderl, Karin [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.D - Kriminalromane, Thriller, Agentenromane
Schlagworte Italien, Terror, Freundschaft, Behinderung, Rom, Kriminalität, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Männerfreundschaft, Geheimdienst, Mafia, Richter, Carlo Bonini, Giancarlo De Cataldo, Suburra, Romanzo Criminale, Nahost, Spystory, Nacht von Rom
Verlag FolioVerlag
Ort Wien
Jahr 2017
Umfang 156 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage [1. Auflage]
Sprache deutsch
Annotation Von einer Freundschaft inmitten krimineller Clans – eine atemberaubende Spystory im Zwielicht Roms. Wer ist Walid? Ist er der liebevolle Vater des kleinen, behinderten Yusuf, dem der Justizbeamte Diego im Therapiezentrum begegnet, wohin auch er seinen Sohn Giacomo regelmäßig begleitet? Ist er der strahlende, millionenschwere orientalische Geschäftsmann? Oder doch ein Drahtzieher, verwickelt in dubiose Machenschaften verschiedener Clans aus dem Nahen Osten? Diego ist fasziniert von diesem Mann und dessen bedingungsloser Freundschaft zu ihm, die sein Leben verändert und ihn eintauchen lässt in ein unbekanntes Rom mit türkischen Dampfbädern, prunkvollen orientalischen Feiern und mysteriösen Frauengestalten. Als Walid plötzlich verschwindet, findet sich Diego zwischen zwei Staatspolizisten wieder.

Quelle: Pool Feuilleton
Freundschaften auf Leben und Tod sind so selten, dass man sie zuerst gar nicht bemerkt. Erst wenn es wirklich um die Wurst geht, erkennt man, wie freundschaftsverstrickt man ist.

Giancarlo De Cataldo hat mit dem Roman "Der Vater und der Fremde" ein Psycho-Kammerstück abgeliefert, das eher an einen Kafka-Käfer erinnert als an einen Spionageroman.

Diego hat einen behinderten Sohn, den er regelmäßig in einem Institut untersuchen und betreuen lassen muss. Bei dieser Gelegenheit trifft er auf Walid, der ebenfalls auf seinen kranken Sohn wartet. Die beiden kommen ins Gespräch, sie tun sich freundschaftlich zusammen, aber die Begegnung bleibt voller Geheimnisse. Walid lässt nämlich offen, was er so macht, irgendwas Diplomatisches vielleicht. Da ist Diego viel staatstragender aufgestellt, er arbeitet in einem Ministerium.

Nach einiger Zeit nimmt Walid den neuen Freund in ein türkisches Bad mit, zeigt ihm eine aufreizende Bar und stellt ihm eine geheimnisvolle Frau vor. Das Ganze mündet in den Auftrag, sich um den Sohn zu kümmern, sollte etwas geschehen.

Tatsächlich taucht alsbald die Staatspolizei auf und nimmt das letzte halbe Jahr auseinander. Walid ist ein Agent oder was, der seine Vateridentität nur vorspielt. Walid bleibt daraufhin verschwunden und Diego unter Beobachtung.

Während Diego diesen abgerissenen Geschichten auf eigene Faust nachgeht, wird er überwacht, zwischendurch zusammengeschlagen und auf entlegenem Gelände abgelegt. Alle Begegnungsorte sind plötzlich verschwunden, umgebaut oder tragen einen anderen Namen. Am Schluss taucht der tote Sohn Walids auf, es gibt eine abenteuerliche Flucht mit seinem Vater und am Schluss wird Diego heimgehen und noch einen Sohn zeugen im Gedächtnis an den abgetauchten Freund und dessen toten Sohn.

Der Roman zeigt knapp gehaltene Helden aus einer Untergrundwelt, in der eigene Gesetze gelten. Nur wer sich der Parole Leben oder Tod unterwirft, kann darin überleben. Diese geheimnisvolle Welt zeigt sich nur besonders feinsinnigen Menschen. Inschriften auf Mauern, geographische Gegebenheiten, das Graffiti "Gott existiert" (15) können auf diese Welt hindeuten. Wenn einmal die Positionen bezogen sind, gibt es keinen Ausstieg mehr, die Geschichte muss durchgezogen werden, oft über Generationen hinweg. Und was überhaupt keinen Platz hat, ist die Frage nach dem Sinn. Wie im Kafka-Käfer wacht der Held eines Morgens auf und ist ein anderer. Basta. - Eine metaphysische Spionagegeschichte.

Helmuth Schönauer
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
12826 DR.D, DeC

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