Menschenwerk : Roman

Kang, Han, 2017
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-351-03683-6
Verfasser Kang, Han Wikipedia
Beteiligte Personen Lee, Ki-Hyang [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Krieg, Menschlichkeit, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Massaker, Betrug, Korea, Zensur, Massaker von Gwangju
Verlag Aufbau
Ort Berlin
Jahr 2017
Umfang 222 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Sprache deutsch
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Menschenwerk : Roman Human Acts Kang, Menschenwerk / von Han Kang


»Han Kang zu lesen ist wie in einen Strudel aus Brutalität und Zärtlichkeit geworfen zu werden, aus dem man durchgeschüttelt, perplex und tief bewegt wieder auftaucht.« Doris Dörrie

Ein Junge ist gestorben, und die Hinterbliebenen müssen weiterleben. Doch was ist ihnen ihr Leben noch wert? Han Kang beschreibt in ihrem neuen Roman, wie dehnbar die Grenzen menschlicher Leidensfähigkeit sind. Ein brennender Aufruf gegen jede Art von Gewalt.

Gwangju, Südkorea, 1980. Ein Junge sucht nach der Leiche seines Freundes, der bei einem gewaltsam niedergeschlagenen Studentenaufstand gestorben ist. Eine Mutter trauert um ihren Sohn. Eine Schwester versucht weiterzuleben. Ein Folteropfer versucht, sich nicht zu erinnern. Und die Autorin selbst versucht, in all dem einen Sinn auszumachen. Durch ihr kollektives Leid und ihre Taten der Hoffnung entsteht nach und nach die Geschichte einer brutalisierten Gesellschaft auf der Suche nach einer Stimme. Menschenwerk ist das schriftliche Zeugnis der menschlichen Bereitschaft, Leid zu riskieren, Gefangenschaft, sogar den Tod, um Gerechtigkeit zu erlangen. Es beschreibt die harte Realität der Unterdrückung und die durchschlagende Poesie der Menschlichkeit.

»Ein höchst mutiges Buch eine Großtat des Protests.« Newsday


Neue Zürcher Zeitung, 29.11.2017/Karl-Markus Gauss

Han Kangs bewegender Roman über das Massaker von Gwangju
Die südkoreanische Bestsellerautorin hat einen faktenstarken Roman verfasst, der nicht nur aufklären, sondern auch erschüttern will. «Menschenwerk» erzählt von einem düsteren, aber auch heroischen Kapitel südkoreanischer Geschichte.

Im Mai 1980 versammelten sich die Studenten von Gwangju, einer Millionenstadt in Südkorea, um gegen die Diktatur zu protestieren. General Chun Doo Hwan, der sich wenige Tage vorher an die Macht geputscht hatte, liess ihren friedlichen Protest mit solch empörender Brutalität niederschlagen, dass bald 200 000 Einwohner auf die Strasse gingen und ein Ende der Repression verlangten. Was folgte, waren zehn Tage, in denen das Militär sich auf Menschenjagd begab, Hunderte massakrierte und Tausende inhaftierte und folterte. Die grausamen Ereignisse gingen als «Massaker von Gwangju» in die südkoreanische Geschichte ein, heute wird am 18. Mai landesweit feierlich an den «Tag für den demokratischen Aufstand» erinnert.

Die kollektive Erinnerung an jene Zeit ist den Koreanern so wichtig, dass ein Film, der an einen besonderen Aspekt der Revolte erinnert, letzthin über zehn Millionen Zuseher in die Kinos lockte. «Zeuge mit blauen Augen» erzählt vom deutschen Reporter Jürgen Hinzpeter und von seinem koreanischen Taxifahrer Kim, die mitten durch die besetzte Stadt, vorbei an Panzern, nervösen Soldaten, aufgeschichteten Leichen am Strassenrand fahren und sich dabei selbst in grösste Gefahr bringen. Tatsächlich sind die einzigen Dokumente, die den zivilen Widerstand und das staatliche Verbrechen filmisch festhielten, dem mittlerweile verstorbenen ARD-Korrespondenten Hinzpeter, seinem Tontechniker Henning Rumohr und dem koreanischen Taxifahrer zu verdanken.

Anspruchsvolle Komposition
Auch ein neuer Roman, der sprachlich das Pathos scheut und gerade deswegen aufzuwühlen vermag, ist den Menschen gewidmet, die damals mutig das Richtige zu verfechten wagten und in die Maschinerie der Verfolgung gerieten. Verfasst hat «Menschenwerk» die 1970 geborene Erzählerin Han Kang, die letztes Jahr auf einen Schlag berühmt wurde mit dem internationalen Bestseller «Die Vegetarierin», in dem sie von einer Frau erzählte, die aus ihrem reglementierten Leben ausbricht, Vegetarierin wird und sich in eine Pflanze zu verwandeln beginnt. Ihr Roman über das Massaker von Gwanju ist anspruchsvoller komponiert und disziplinierter erzählt, aber er bietet so verstörende Lektüre, dass er womöglich nicht zum Erfolgsroman taugt.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
12658 DR.E, Kan

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