Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance

Laure, Estelle, [2016]
Antolin Klasse: 0 Zum Antolin Quiz
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
ISBN 978-3-7373-5326-7
Verfasser Laure, Estelle Wikipedia
Beteiligte Personen Zeitz, Sophie [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.J - All Age, Young Adult, Dystopien, Fantasy
Schlagworte Familie, Liebe 916 , Eltern, Freundschaft, Jugendbuch, Menschlichkeit, Tochter, Weibliche Jugend, Jugendbücher ab 12 Jahre, Verlieben, Schwester, Verbotene Liebe, Schutzengel, Verheimlichung, Nachbarn, Zusammenhalt, helfen, Kindesvernachlässigung, Resilienz, Digby, Eden, Lucille, Wren, nicht allein
Verlag FISCHER KJB
Ort Frankfurt
Jahr [2016]
Umfang 253 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Annotation »In der perfekten Kino-Version meines Lebens wäre das der Moment, in dem er mich umdreht und küsst. Aber Digby hat eine Freundin. Ein Mädchen, das er liebt. Ein Mädchen, das nicht ich bin.«

Eigentlich hat Lucille Wichtigeres zu tun, als sich ausgerechnet in den vergebenen Zwillingsbruder ihrer besten Freundin zu verlieben. In ihrer Familie ist sie die Einzige, die die Dinge in die Hand nimmt: Geld verdienen, Rechnungen bezahlen, sich um ihre kleine Schwester kümmern. Da bleibt keine Zeit für große Gefühle. Aber wer kann sich schon wehren, wenn die wahre Liebe vor der Tür steht? Denn gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance.

Ein entwaffnend ehrlicher und hoffnungsvoller Roman über die erste Liebe, das Erwachsenwerden und die wunderbare Erfahrung, niemals so allein zu sein, wie man sich fühlt.


Quelle: 1000 und 1 Buch, Andrea Duphorn
„Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance“ – Was für ein optimistisch stimmender, lebensbejahender Buchtitel. Und genau so ist die Protagonistin: Lucille, genannt Lu, 17 Jahre jung und von einem Tag auf den anderen nicht nur große Schwester, High-School-Schülerin und Edens beste Freundin, sondern auch noch Ersatzmutter und Alleinverdienerin. Denn nach einem schrecklichen Streit, bei dem ihr Vater um ein Haar ihre Mutter erwürgt hätte und in einer Nervenklinik landet, verschwindet letztere monatelang spurlos. „Ich tue mein Bestes. Hab euch lieb, Mom.“

Fortan ist es also Lucille, die sich um ihre kleine Schwester Wren kümmert, die die Neunjährige morgens weckt, für die Schule fertig macht, ihr die Pausenbrote schmiert, mit ihr Hausaufgaben macht und sie danach irgendwann todmüde ins Bett schickt. Die mitten in der Nacht aufsteht, um Wäsche zu waschen, einkauft, kocht, Rechnungen zahlt. Kurz: so normal wie möglich weitermacht. „Auch wenn nichts weiter weg von normal sein könnte…“

Estelle Laure wirft uns mitten hinein in das Leben von Lucille und Wren. Die Geschichte zweier Schwestern, die von einem Moment auf den anderen völlig auf sich gestellt sind, weil sie von den Eltern verlassen werden, packt einen sofort. Die US-amerikanische Autorin leuchtet die oft widersprüchlichen Gefühle ihrer tapferen Heldin genau aus und findet eine Sprache, der man sich nicht entziehen kann. „Ja, will ich rufen: Mein Vater ist verrückt, meine Mutter hat uns sitzenlassen, meine beste Freundin redet nicht mehr mit mir und ich bin rettungslos-für-alle-Zeiten-unheilbar verliebt in einen Jungen, den ich nicht haben kann. Mach weiter so, Welt, immer drauf.“

Als wäre all das noch nicht genug, verunglückt schließlich auch noch Lucilles beste Freundin und liegt im Koma. Doch Lucille lässt sich nicht unterkriegen. Und so allein, wie sie sich oft fühlt, ist sie am Ende gar nicht…

Entwaffnend ehrlich, fesselnd und zum Schluss sogar fast so etwas wie ein Happy End – Herz, was willst Du mehr!


Quelle: Alliteratus, Julia Kohn
Die Mutter von Lucille und Wren ist nicht aus ihrem Urlaub zurückgekehrt. Sie sagt, sie brauche ein bisschen Auszeit von der Familie, aber Lucille meint, sie sei nur vor der Verantwortung geflohen. Das Problem daran: Auch Lucilles Vater ist nicht da, sondern in der Psychiatrie, weil er versucht hatte, die Mutter zu erwürgen. Und jetzt ist auch er vor der Verantwortung geflohen...

Also sind Wren und Lucille ganz allein, mit den Rechnungen, mit der Schulpsychologin, mit zu wenig Geld, mit vielen Problemen. Lucille versucht, auf ihre kleine Schwester aufzupassen, sodass das Jugendamt nicht mitbekommt, dass kein Erwachsener im Haus ist. Dafür sucht sie sich einen Job, fälscht ein paar Unterschriften und bittet ihre beste Freundin um Hilfe.

Insgesamt funktioniert es recht gut, Lucilles Mutter und Tante waren in der gleichen Situation. Aber Lucille hat natürlich auch alle normalen Probleme eines Teenagers. Beispielsweise ist sie in den Bruder ihrer Freundin verliebt, wohlwissend, dass der bereits vergeben ist. Glücklicherweise gibt es anscheinend einen guten Engel, der immer, wenn die Schwestern nicht da sind, etwas am Haus in Ordnung bringt und die Vorratsschränke auffüllt. Einmal fragt Lucille sogar ihren Vater, ob er wieder zurückkommen könnte. Denn lange hält sie es nicht mehr aus, niemandem etwas zu erzählen. Dann zerstreitet sie sich auch noch mit ihrer Freundin, aber ein tragischer Unfall ändert alles. Schließlich muss Lucille aber feststellen, dass vieles viel einfacher hätte sein können, hätte sie anderen vertrauen können.

Lucille ist 17 Jahre alt, ihre Schwester 10. Die Geschichte wird von Lucille erzählt und fängt zügig an, lässt aber ab der Mitte etwas nach. Die Geheimnisse der Familie kommen erst Stück für Stück ans Licht, das hält die Geschichte ansonsten spannend.

Lucilles beste Freundin heißt Eden und hat bis jetzt alles für sie getan. Aber sie kann nicht verstehen, warum Lucille glaubt, sie könnte mit ihrem Bruder Digby eine Zukunft haben. Dabei ist der Gedanke an Digby das Einzige, woran sich Lucille in dieser schwierigen Zeit festhalten kann. Aber sie entdeckt auch neue Seiten an sich, das Malen, das sie früher so geliebt hat, dass sie ganz gut aussehen kann, wenn sie will, dass sie stark ist und sich durchbeißen kann. Diese Entwicklungen sind gut beschrieben und man kann oft genau das fühlen, was Lucille auch fühlt.

Der Unfall kommt überraschend, führt aber alles stringent zu einem Ende. Ebenfalls überraschend sind die Auflösungen der vielen kleinen Geheimnisse. Das Einzige was unbefriedigend bleibt, sind die Motivationen der Eltern, warum sie ihre Kinder im Stich lassen. Generell wird recht wenig von den Eltern erzählt, aber das liegt vermutlich an der Ich-Perspektive.

Eine schöne Geschichte, lesenswert auch für Erwachsene, mit besonderer Atmosphäre.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Alexandra Gölly
Spannend, einfühlsam und authentisch - eine junge Frau muss Verantwortung übernehmen. (ab 16) (DR)

Was tust du, wenn deine Familie von einem Tag auf den anderen zum Gesprächsthema der ganzen Stadt wird? Was tust du, wenn du plötzlich die Verantwortung für dich und deine kleine Schwester ganz alleine tragen musst? Was tust du, wenn du tiefe Liebe für einen Jungen empfindest, der eine Freundin hat? Die 17-jährige Lucille sieht sich durch unglückliche Fügungen des Schicksals mit all diesen Fragen konfrontiert. Etliche Male steht sie am Abgrund, weil der Druck und die Anforderungen für die Schülerin zu groß werden. Doch jedes Mal sind Hände da, die sie auffangen. So schafft sie es, das Getratsche zu ignorieren und Herausforderungen zu meistern. Aber was tust du, wenn das Schicksal dir die wichtigste Person in deinem Leben für immer nehmen will?

Estelle Laure hat mit "Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance" einen warmherzigen, liebevollen, emotionalen und vor allem authentischen Roman geschrieben. Die Autorin lässt die Protagonistin erleben, wie stark Unterstützung von außen einen im Inneren werden lässt. Die empfindsame, aber starke Lucille stellt sich den Herausforderungen des Lebens. Sehr empfehlenswert für Schulbibliotheken und Öffentliche Bibliotheken!
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
12513 DR.J, Lau

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben