Immer ist alles schön : Roman

Weber, Julia, [2017]
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-85791-823-0
Verfasser Weber, Julia Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Familie, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Mutter, Geschwister, Lebensfreude, Spott, Vernachlässigung, Abgrenzung
Verlag Limmat Verlag
Ort Zürich
Jahr [2017]
Umfang 212 Seiten, 30 ungez
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Sprache deutsch
Illustrationsang 30 Illustrationen
Fußnote Internationalen Franz Tumler Literaturpreis 2017
Annotation Anais liebt ihre Mutter, sie liebt ihren Bruder Bruno und insgeheim auch Peter aus der Schule. Die Mutter sagt, das Leben sei eine Wucht, und dass sie gerne noch ein Glas Wein hätte. Denn es hält ihren Sehnsüchten nicht stand, das Leben, und die Männer halten ihrer Liebe nicht stand. Das Tanzen, das sie liebt, ist zum Tanz an der Stange vor den Männern geworden. Es ist nicht einfach, so ein Leben zu leben, sagt die Mutter, darum will sie noch ein Glas. Anais und Bruno versuchen sich und die Mutter zu schützen vor der Außenwelt, die in Gestalt von Mutters Männern mit Haaren auf der Brust in der Küche steht. Oder in der Gestalt von Peter, der ihre Wohnung seltsam findet und nichts anfangen kann mit den tausend, auf der Straße zusammenge-sammelten Dingen. In Gestalt eines Mannes vom Jugendamt, der viele Fragen stellt, sich Notizen macht, der Anais und Bruno betrachtet wie zu erforschendes Material, und in Gestalt einer Nachbarin, die im Treppenhaus lauscht. Je mehr diese Außenwelt in ihre eigene eindringt, desto mehr ziehen sich die Kinder in ihre Fantasie zurück.

«Immer ist alles schön» ist ein komisch-trauriger Roman, der mit leisem Humor eine eindrückliche Geschichte erzählt: von scheiternder Lebensfreude in einer geordneten Welt und davon, wie zwei Kinder versuchen, ihre eigene Logik dagegenzusetzen. Mit Anais und Bruno fügt Julia Weber der Literatur ein zutiefst berührendes Geschwisterpaar hinzu.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Elisabeth Zehetmayer
Parabelhafte Geschichte einer Familie, bei der schon lange nichts mehr schön ist - heftig, zärtlich, mitunter sogar komisch. (DR)

Die wunderschöne Alleinerzieherin Maria ist alles andere als eine Bilderbuchmutter: Sie konsumiert jede Menge Alkohol und Männer und verdient ihr Geld mit dem Tanz an der Stange. Dennoch wird sie von ihren Kindern Anais und Bruno innig geliebt und inmitten der trostlosen Lebensumstände stellt sich immer wieder ein Gefühl der Geborgenheit und Wärme ein. Doch jedem kleinen Hoch folgt ein großes Tief. Anais erste Verliebtheit bleibt unerwidert, der hochintelligente Bruno erfährt keine Förderung und die vom Leben enttäuschte Maria kann ihre Finger nicht von der Flasche lassen. Als sie verschwindet, sind weder die vereinsamte Nachbarin noch der riesenhafte Mann vom Jugendamt eine Hilfe. Inmitten der verwahrlosten, mit kuriosen Dingen angefüllten Wohnung ziehen sich die Kinder nach und nach in ihre eigene Fantasiewelt zurück, die hereindrängende Außenwelt weicht immer stärker auf.

Julia Weber, Absolventin des Schweizer Literaturinstituts in Biel und Begründerin eines Literaturdienstes und einer Kunstaktionsgruppe, setzt unterschiedliche Stilmittel und darstellende Kunst ganz bewusst ein. Anhand wechselnder Erzählperspektiven und eingestreuter Rückblicke gewährt die Schweizer Autorin tiefe Einblicke in das Seelenleben der drei Hauptcharaktere. Da, wo es weh tut, schaut sie besonders genau hin und zwingt den Blick der LeserInnen in die gleiche Richtung. Dennoch mangelt es diesem traurigen Roman nicht an leisem Humor. Die große Sprachkraft, das gelungene Wechselspiel von erschütternd realistischen, gewaltsamen und stillen, märchenhaften Sequenzen sowie die einfühlsam gezeichneten ProtagonistInnen berühren und beeindrucken tief. Die Zeichnungen der Autorin am Ende des Romans sind eine künstlerisch wie psychologisch hochinteressante Ergänzung. Die mit dem Internationalen Franz Tumler Literaturpreis 2017 ausgezeichnete Geschichte hat viel Diskussions- und Denkstoff zu bieten - ideal für Literaturgesprächskreise!
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
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12417 DR.E, Web

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