Das Mädchen : Roman

Klüssendorf, Angelika, 2011
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-462-04284-9
Verfasser Klüssendorf, Angelika Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Belletristische Darstellung, Eltern, Fiktionale Darstellung, Alkoholismus, Weibliche Heranwachsende, Kindesvernachlässigung, Resilienz
Verlag Kiepenheuer & Witsch
Ort Köln
Jahr 2011
Umfang 182 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 4. Aufl.
Reihe Das Mädchen
Reihenvermerk Band 1
Sprache deutsch
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Das Mädchen : Roman / von Angelika Klüssendorf


Die berührende Geschichte einer Selbstbehauptung. Angelika Klüssendorf erzählt von einem jungen starken Mädchen, das sich herausarbeitet aus allem, was sie umgibt und niederhält: die tyrannische Mutter, die autoritären Lehrer, der bürokratische
Staatsapparat. Am Anfang scheint alles schon zu Ende zu sein: Der Vater trinkt und taucht nur sporadisch auf, die Mutter lässt ihre Wut an den Kindern aus, die Klassenkameraden meiden das Mädchen, der jüngere Bruder kapselt sich völlig ab. Und doch gibt es eine Kraft, die das Mädchen trägt. Die Bilder aus "Brehm's Tierleben", die sie bewundert, der Traum vom kleinen Haus mit Garten auf dem Lande, Grimms Märchen. Und immer wieder Menschen, die ihr etwas bedeuten und die sie halten. Eines hat sie
gelernt: Man muss sich holen, was man braucht. Auch wenn sie mehrfach beim Ladendiebstahl erwischt und schließlich ins Heim gesteckt wird, kann sie sich auch dort auf die neue Lage einstellen. Und das Kinderheim wird auf überraschende Weise zu einem Refugium, wo Kindheit erstmals gelebt werden kann. Mit ihrer klaren, knappen, präzisen Prosa, großer Lakonie und trockenem Humor versetzt Angelika Klüssendorf den Leser in eine Welt, die das Kindsein kaum zulässt. Atemlos folgt man einer Heranwachsenden, die nichts hat, worauf sie sich verlassen kann, trotzdem den Lebenswillen nicht verliert - kein bemitleidenswertes Opfer, sondern ein starker, abgründiger Charakter. Ein literarisches Meisterwerk!


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Veronika Zwing
Aufgewachsen zwischen elterlicher und staatlicher Gewalt. (DR)

Der Roman begleitet ein namenloses Mädchen durch die Kindheit und Jugend in der DDR - als eine Chronologie von Gewalt und Missachtung. Mit ihrem Bruder wird sie tagelang in der Wohnung eingesperrt und von der alkoholkranken Mutter schwer misshandelt, welche ihrerseits wiederum vom gelegentlich auftauchenden Vater geprügelt wird. Nach mehreren Ausrissversuchen entkommt sie dieser Hölle, indem sie in ein Kinderheim gesteckt wird. Diese Umgebung ist nicht weniger trostlos als die frühere, die Kinder werden als unfunktionale Teile der Gesellschaft betrachtet und als solche behandelt.

Diese Umstände entlarven auf zynische Art die Absurdität der sozialistischen Hymnen von Gemeinschaft, die sie zu singen gezwungen werden. Überhaupt ist dieser Blick von ganz unten auf die DDR ein sehr aufschlussreicher. Das Zusammenleben der Kinder basiert auf Gewalt und Hierarchie, aber das Mädchen erkämpft sich Respekt und damit erste Freundschaften. Da sie ihre Verletzlichkeit kennt, verwahrt sie ihr Innenleben sorgsam vor ihren Mitmenschen - und vor den LeserInnen. Der Text meidet jeden Betroffenheitsgestus und wahrt kühle Distanz zum Geschehen - dessen Traurigkeit kriecht den LeserInnen aber umso mehr unter die Haut und wirkt nach der Lektüre lange nach.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
12345 DR.E, Klü

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