Die Brüder von Solferino

Steinberger, Kathrin, 2010
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Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7026-5821-2
Verfasser Steinberger, Kathrin Wikipedia
Systematik JE6 - Jugendromane ab 12/13
Schlagworte Belletristische Darstellung, Geschichte, Historischer Roman, Jugendbuch, Österreich, Frankreich, Fiktionale Darstellung, Jugendbücher ab 12 Jahre, Völkerverständigung, Rotes Kreuz, humanitäre Hilfe, Solferino, Henri Dunant, Schlacht von Solferino, Piemont
Verlag Jungbrunnen
Ort Wien
Jahr 2010
Umfang 224 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. 3ee Aufl.
Sprache deutsch
Illustrationsang Kt.
Annotation Zum 100. Todestag Henri Dunants am 30. Oktober 2010, dessen zutiefst humanitäre Haltung dem Rot-Kreuz-Gedanken zugrunde liegt. Ein fesselnder historischer Roman.

Im April 1859 erklärt Österreich unter Franz Joseph I. dem Königreich Piemont den Krieg.
Der 18-jährige Tiroler Bauernsohn Karl meldet sich freiwillig zur Armee.
In Castiglione in der Lombardei trauert der 15-jährige Ricardo um seinen Bruder Giovanni, der im Kampf bei Magenta gefallen ist.
Henri Dunant, ein Schweizer Geschäftsmann, gerät durch widrige Umstände mitten ins Kriegsgebiet. In Castiglione empfängt ihn ein Bild des Schreckens. Nach der Schlacht von Solferino überschwemmen Verletzte die Stadt. Dunant ist entsetzt über die schlechte Organisation und greift ein. Er versorgt alle Soldaten, egal, welcher Herkunft, und wird zum Vorbild für das gesamte Dorf. Auch Ricardo lernt von Dunant und nimmt sich des Österreichers Karl an, dem ein Bajonett ein Auge zerstört hat.
Es ist nur ein Tag, den Karl, Ricardo und Henri Dunant zusammen verbringen, aber an dessen Ende haben alle erkannt, dass auch zwischen Feinden im Krieg noch Menschlichkeit bestehen muss.


Quelle: 1000 und 1 Buch, Kathrin Wexberg
Annotation: Historischer Jugendroman über die Gründung des Roten Kreuzes

Rezension: Bei einer Sammlung von geeigneten Themen für einen Roman für Jugendliche wäre wohl die Schlacht von Solferino, deren schreckliche Folgen zum Auslöser für die Gründung des Roten Kreuzes und den Abschluss der Genfer Konventionen wurden, nicht unbedingt unter den ersten Nennungen: Es handelt sich um ein durchaus sperriges Thema, das zudem einiges an Wissen um historische politische Kontexte erfordert. Umso mutiger, dass sich die österreichische Autorin Kathrin Steinberger, für ihre Beiträge in Anthologien und Zeitschriften bereits mit einigen Nachwuchspreisen ausgezeichnet, für ihren Debütroman, im vergangenen Herbst pünktlich zum 100. Geburtstag von Rot-Kreuz-Gründer Henri Dunant erschienen, ausgerechnet dieses Thema gewählt hat.

Um sowohl die Verwicklungen auf politischer Ebene als auch die Sichtweise der einfachen Bevölkerung zu transportieren, setzt sie drei sehr unterschiedliche Hauptfiguren ein: Da ist der 18-jährige Tiroler Bauernsohn Karl, der sich freiwillig zur Armee gemeldet hat, um idealistisch seine Heimat zu verteidigen. Der 15-jährige lombardische Bursch Ricardo hingegen trauert um seinen Bruder, der von "den Österreichern" getötet wurde. Der Schweizer Geschäftsmann Henri Dunant schließlich reist dem französischen Kaiser nach, um dessen Unterstützung in einer geschäftlichen Angelegenheit zu erwirken. Aus den Perspektiven dieser drei erfahren die Lesenden, wie sich die Lage immer mehr aufschaukelt und 1859 in der Schlacht von Solferino ihren schrecklichen Höhepunkt findet. Nach der Schlacht treffen Karl, Ricardo und Henri Dunant schließlich in der Kirche einer lombardischen Stadt aufeinander: Karl ist schwer verletzt und auf Hilfe angewiesen; Henri Dunant ist überzeugt davon, dass auch feindliche Soldaten ein Recht auf medizinische Versorgung haben - und Ricardo schwankt zwischen seinem lang geschürten Hass und Mitgefühl.

Kathrin Steinberger hat sehr umfangreich recherchiert, Nachwort und Glossar ergänzen den Text um zusätzliche Informationen. So komplex das Thema ist, so stimmig gelingt es ihr, die politische Makro- und die individuelle Mikroebene zusammenzuführen - und dabei gleichzeitig eine spannende und mitreißende Geschichte zu erzählen.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Maria Schmuckermair
Historischer Jugendroman über die ungemein blutige Schlacht, die den Anstoß zur Gründung des Roten Kreuzes gab. (ab 12) (JE)

Die Niederlage Österreichs am 24. Juni 1859 gegen die französisch-sardischen Truppen in der lombardischen Stadt Solferino war in zweierlei Hinsicht folgenschwer: Einerseits wurde mit der zweiten großen Niederlage der österreichischen Truppen innerhalb weniger Tage der langsame Zerfall der Donaumonarchie eingeläutet, andererseits war der erschütternde Eindruck, den der als Zivilist zwischen die Kämpfenden geratene Schweizer Geschäftsmann Henri Dunant in Solferino gewonnen hat, Anstoß für die Gründung des Roten Kreuzes.

Die junge Nachwuchsautorin Kathrin Steinberger hat in ihrem Debütroman diese Schlacht mit schätzungsweise 100.000 Toten in eine fiktive Handlung eingefügt, die die anfängliche Kriegsbegeisterung auf beiden Seiten für junge LeserInnen nachvollziehbar und verständlich macht. Der 18-jährige Tiroler Bauernsohn Karl will seinen geliebten Kaiser Franz Josef im Kampf gegen die rebellischen Piemonteser nicht im Stich lassen. Außerdem ist er stolz, mit den vielgerühmten Kaiserjägern nach Italien in den Kampf ziehen zu dürfen. Mit derselben Begeisterung stellen sich auf italienischer Seite zwei junge Männer dem Kampf gegen die verhassten Österreicher.

Auf dem blutigen Schlachtfeld von Solferino treffen die drei Protagonisten dieses Buches zusammen: der lebensgefährlich verletzte Karl, der 15-jährige Lombarde Ricardo (er hat seinen Bruder im Kampf verloren) und der reisende Händler Dunant aus Genf. Die Erkenntnis, dass der angebliche Feind ein menschliches Antlitz hat, zertrümmert Vorurteile und verhilft der Menschlichkeit zum Durchbruch. - Mag die Sprache dieses wichtigen Jugendbuches gelegentlich auch sperrig sein, seine Thematik und seine klare Struktur sorgen dafür, dass geübte junge LeserInnen ab 12 es gerne und mit Gewinn lesen werden.


Quelle: STUBE
Die politischen Verwicklungen von 1859, die zur Schlacht von Solferino und in weiterer Folge zur Gründung des Roten Kreuzes führten, sind nicht leicht zu durchschauen. Die Autorin setzt dafür drei Hauptfiguren ein: Den Tiroler Bauernsohn Karl, der sich freiwillig zur Armee gemeldet hat, um seine Heimat zu verteidigen; den lombardischen Burschen Ricardo, der um seinen durch die Österreicher gefallenen älteren Bruder trauert und schließlich Henri Dunant, der eigentlich dem französischen Kaiser nachreisen will, um Unterstützung in einer geschäftlichen Angelegenheit zu erwirken. In der Kirche einer lombardischen Stadt treffen die drei nach der Schlacht von Solferino aufeinander - die Situation wirft eine ethische Grundsatzfrage auf, die heute nicht weniger aktuell ist als damals: Zählt Menschlichkeit mehr als politische Feindschaft?

*STUBE*
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
12217 JE6, Ste

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