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DR.H
Wac

Der geheime Tunnel : Inquisition im Oberland : historischer Tirol-Roman um Hexenwahn und Ketzerei

Wachter, Christoph, 2013
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
ISBN 978-3-85093-266-0
Verfasser Wachter, Christoph Wikipedia
Systematik DR.H - Historische Romane
Schlagworte Belletristische Darstellung, Historische Romane und Erzählungen, Inquisition, Oberinntal, Geschichte 1507, Tunnel, Inquisition, Hexenwahn, Ketzerei
Verlag Berenkamp
Ort [Wattens]
Jahr 2013
Umfang 152 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Christoph Wachter
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Der geheime Tunnel : Inquisition im Oberland / von Christoph Wachter


Bei der Renovierung der Burgruine Kronburg bei Zams im Tiroler Oberland macht man 1987 einen rätselhaften Fund in der Turmwand: ein Bündel Briefe. Der Inhalt kündet von einer unerfüllten Liebe und von einem geheimen Tunnel. Als der tatsächlich gefunden wird, steht der renommierte Historiker Georg Strobl vor einem unlösbaren Rätsel. Alle Spuren führen in das Jahr 1507, in die Zeit der Inquisition, in der im Oberland der fanatische Dominikaner Jakob Magnus Beweise sammelt Beweise für Blasphemie, Ketzertum, Zauberei und Hexerei. Dabei stößt der Inquisitor auf einen Mann, der niemals in die Welt von 1507 gehören kann.

Quelle: Pool Feuilleton
Grabe wo du stehst! hat vor Jahren eine Aktion geheißen, worin zusammen mit den Alltagsmenschen der Peripherie die Alltagsgeschichte in Randlage erforscht werden durfte.

Christoph Wachters Roman um Hexenwahn und Ketzerei nimmt diesen Aufruf wörtlich, der Protagonist und Zeitzeuge mehrerer Epochen fällt nämlich als Jugendlicher während einer Schi-Tour in ein Loch und in eine andere Zeit. Auch wenn er noch nicht erklären kann, was es ist, ist er durch diesen Fall in einen Tunnel ein anderer Mansch geworden, er wird neugierig und will alles wissen, was in dieser Gegend vor Jahrhunderten passiert ist.

Wir befinden uns im magischen Dreieck Kronburg, Landeck, Zams. Aus dem ins Loch gefallenen Forscher ist ein journalistischer Historiker geworden, der die Restaurierung der Burgruine Kronburg dokumentiert. Unter einem Stein werden Dokumente entdeckt, die in die Zeit der Inquisition führen.

In mehreren historischen Flashs wird die Zeit um 1500 aufgeblendet, die schöne Sibylle wird strategisch verheiratet und flieht, ein Musiker wird mit dem Bösen in Verbindung gebracht und angeklagt, eine Köchin, die ein paar Hausmittel gegen Eiterungen und Knochenbrüche auf Lager hat, wird der Hexerei bezichtigt.

Beim Aufarbeiten der Geschichte gelingt es einem Restaurator, durch den Tunnel in die Vergangenheit und ans andere Ende des Talkessels zu gelangen. Dabei erweist sich die Handycam als sehr hilfreich aber auch verräterisch, denn die Figuren aus der Vergangenheit fühlen sich erst recht in ihrem Hexenwahn bestärkt, als die teuflische Kamera auf Sendung geht. Letztlich wird es wie in jedem Zeitsprung-Roman für die Helden gefährlich, aus ihrer Zeit zu fallen.

Auf der Kronburg wird noch einmal alles gut, die ferne Liebesgeschichte geht gut aus und auch die Hingerichteten im Hexenprozess haben die beruhigende Meldung aus der Zukunft, dass es sich bei der Inquisition nur um eine vorläufige historische Ungezogenheit handelt.

Für die Einheimischen der Gegenwart bleibt die Erkenntnis, dass sich Buddeln und Restaurieren lohnen, es entsteht daraus nämlich Selbstbewusstsein, auch wenn es schlechte Geschichten sind, die zu Tage gefördert werden.

Christoph Wachter erzählt dynamisch streng zwischen den Welten hin und her, er nimmt die Technik des Zeitsprungs pädagogisch ernst, wodurch auch der Stoff im Zweifelsfalle sehr ernst wird. So bleibt das Ironische auf der Strecke, nämlich dass aller wahren Liebe und jeder Religion natürlich der Krampf innewohnt, der alles vernichtet.

Helmuth Schönauer
Bemerkung Katalogisat abgeglichen mit: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
6892 DR.H, Wac

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