Fünf Kopeken : Roman

Stricker, Sarah, 2013
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-8479-0535-6
Verfasser Stricker, Sarah Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Belletristische Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Kleinstadt, Heranwachsender, Wunderkind, Liebesentzug, Pfalz
Verlag Eichborn
Ort Köln
Jahr 2013
Umfang 506 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage Orig.-Ausg.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Sarah Stricker
Fußnote Mara-Cassens-Preis für deutschsprachiges Debüt
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Fünf Kopeken / von Sarah Stricker


"Meine Mutter war sehr hässlich. Alles andere hätte mein Großvater ihr nie erlaubt. 'Doofsein kannst du dir mit dem Gesicht wenigstens nicht erlauben', sagte er, und wie mit Allem im Leben hatte er natürlich auch damit recht. Also machte
meine Mutter das, was sie am besten konnte: alle stolz. Mein armer Großvater konnte sich kaum entscheiden, welche ihrer tollen Begabungen das gesamte Gewicht seiner übersteigerten Erwartungen am meisten verdiente. Das Einzige, wozu meiner
Mutter leider völlig das Talent fehlte, war die Liebe." Dass die Mutter der Erzählerin ein Wunderkind ist, das steht schon vor ihrer Geburt fest - mehr Wunder als Kind, denn von der Kindheit hält der Großvater fast noch weniger als von der
Schönheit. Beides steht ihm nur im Weg bei dem Plan, mit seiner Tochter und dem Modegeschäft das zu schaffen, was ihm als Wehrmachtsoffizier nicht mehr gelungen ist: die Welt zu erobern. Gefühle gewöhnt er ihr dabei vorsorglich ab.
Hochintelligent, hochbegabt und nur ganz heimlich hochgradig einsam, ist die Mutter auf dem besten Weg, genau das Leben zu führen, das er sich für sie ausgedacht hat - als die Liebe mit einem Mal doch zuschlägt, und das mit einer solchen
Wucht, dass die Mutter ein halbes Leben braucht, um sich davon zu erholen. Nie war Hässlichkeit schöner, Liebe nie gemeiner und Sprache selten solch ein Fest wie in Sarah Strickers fulminanten Debütroman.

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Katharina Ferner
Schmerzhaft-erniedrigender Liebesroman. (DR)

Annas Mutter liegt im Sterben. Doch bevor sie geht, möchte sie noch alles loswerden, was sie in der Vergangenheit für sich behalten hat. Anna hat immer geglaubt, dass in der durchgeplanten und somit nicht vorhandenen Kindheit und Jugend ihrer Mutter kein Platz für etwas war, was sie als "Leben" bezeichnen würde. Tatsächlich war es ein Wunder, dass sie überhaupt existierte. Denn in einem Alltag, der nur aus Lernen und Arbeit besteht und in dem jeglicher soziale Kontakt zu Menschen außerhalb dieses Bereichs sehr eingeschränkt bleibt, ist es beinahe unmöglich, eine Beziehung einzugehen, geschweige denn, sich zu verlieben. Aber ihren Vater habe sie ohnehin nie wirklich geliebt, sagt Annas Mutter. Und Anna fragt sich, ob ihre Mutter überhaupt weiß, wovon sie spricht, wenn sie nicht einmal ihrer eigenen Tochter ihre Zuneigung bekunden kann. Im Laufe des Romans erfahren wir, dass es doch einen Menschen gab, für den Annas Mutter ihre kleine Welt auf den Kopf stellte, und das so bedingungslos, dass am Ende nur Schmerz übrig blieb.

Die Entwicklung der Erzählerin von einer strengen, unerbittlichen Frau zu einer vollkommen aufgelösten, liebessüchtigen gelingt trotz mancher Klischees. Dann verliert sich die Geschichte in einer Schleife aus Warten und lustvollen bis erniedrigenden Sexabenteuern, worunter die tatsächliche Handlung des 500-Seiten-Romans leidet. Eine interessante, aber etwas langwierige Lektüre.
Bemerkung Katalogisat abgeglichen mit: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
7990 DR.E, Str

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