Wovon wir träumten : Roman

Otsuka, Julie, 2012
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-86648-179-4
Verfasser Otsuka, Julie Wikipedia
Beteiligte Personen Scholtz, Katja Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Alltag, Belletristische Darstellung, Kalifornien, Japan, Amerika, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, USA, Eheschließung, Geschichte 1900, Japanerin, Einwanderung, Japanischer Einwanderer, picture brides, Immigration, Pearl Harbor, Wir-Perspektive, PEN / Faulkner Award 2012, Ausgezeichnet mit dem PEN / Faulkner Award und dem
Verlag Mare
Ort Hamburg
Jahr 2012
Umfang 159 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Julie Otsuka. Katja Scholtz
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Christina Repolust;
Überlebenskämpfe japanischer Frauen und Männer in den USA zwischen Ankommen und Verschwinden. (DR)
Die Japanerinnen sind jung, hoffnungsvoll und gutgläubig: Auf ihrer Schiffsreise in die USA halten sie die Fotos der feschen Japaner fest, die dort auf sie warten werden. Manche allerdings verlieben sich an Bord, manche werden schwanger, alle hüten ihre Träume und Erinnerungen. Die Männer, die sie erwarten, sind weder fesch, noch reich, noch ideal: Die Frauen wurden von den Heiratsvermittlern betrogen, aber das wollen sie nicht einmal in den stickigen Hotelzimmern wahrhaben und schon gar nicht ihren Familien mitteilen. Man bleibt zusammen, verheiratet, dient den Reichen in Amerika, staunt über kulturelle Unterschiede, nimmt Demütigungen in Kauf, bekommt Kinder.
Gekonnt bedient sich die Autorin eines kollektiven "Wir", einmal für die Sicht der Frauen, einmal für die Sicht der Amerikaner: Es gibt dieses "Wir" und es gibt demzufolge die "anderen", die nicht verstehen können oder wollen. Ein besonderes Buch, das eine Episode von Zuwanderung aus dem Vergessen holt, die mit dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor zu Ende ist. Wie wenig dieser Angriff aber mit den einst jungen Frauen, die voller Hoffnung kamen, zu tun hat, macht die Autorin durch eindrückliche Rhetorik, die das kollektive "Wir", dem "Ich" vorzieht, klar. Allen Büchereien und hier besonders den Lesekreisen, sehr zu empfehlen.

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Markus Fritz;
Otsuka erzählt die Geschichten der vielen jungen Japanerinnen, die ab 1920 ihre Heimat verließen, um in Kalifornien japanische Einwanderer zu heiraten. Sie waren voller Hoffnung auf ein besseres Leben. Während der Überfahrt über den Ozean klammern sich die Frauen an Fotos, die ihnen die Heiratsvermittler zuvor übergeben hatten, sie zeigen ihre zukünftigen Ehemänner: "Es waren gut aussehende junge Männer mit dunklen Augen und vollem Haar und glatter, makelloser Haut." Doch schon als sie in den Hafen einfahren, werden sie bitter enttäuscht: Am Pier warten nicht die schönen Männer von ihren Fotos, sondern eine Meute mit "Wollmützen und schäbigen schwarzen Mänteln". Obstpflücker statt Seidenhändler und Bankiers. Den Frauen steht hartes Leben bevor, mit harter Arbeit auf den Feldern. Manchen gelingt es sogar, eine kleines Restaurant oder einen Imbiss zu eröffnen, manche werden Dienstmädchen, andere Prostituierte. Das Leben der japanischen Einwanderer ändert sich schlagartig, als die Japaner Pearl Harbour angreifen. Es beginnt eine bespiellose Hetzkampagne der Medien gegen die japanischen Einwanderer: sie werden beschuldigt, im Inneren des Landes eine zweite Front vorzubereiten und Waffen zu horten. Sie werden deportiert. Das Besondere an diesem Buch sind nicht nur die vielen Einzelschicksale und die bildmächtige Sprache, sondern vor allem die Erzählperspektive: Die jungen Frauen sprechen in der Wir-Form, wie ein Chor.
Angaben aus der Verlagsmeldung



Wovon wir träumten / von Julie Otsuka


"Auf dem Schiff waren die meisten von uns Jungfrauen."
So beginnt die berührende Geschichte einer Gruppe junger Frauen, die Anfang des 20. Jahrhunderts als 'picture brides' von Japan nach Kalifornien reisen, um japanische Einwanderer zu heiraten. Bis zu ihrer Ankunft kennen die Frauen ihre zukünftigen Männer nur von den strahlenden Fotos der Heiratsvermittler, und auch sonst haben sie äußerst vage Vorstellungen von Amerika, was auf der Schiffsüberfahrt zu wilden Spekulationen führt: Sind die Amerikaner wirklich behaart wie Tiere und zwei Köpfe größer? Was passiert in der Hochzeitsnacht? Wartet jenseits des Ozeans die große Liebe?
Aus ungewöhnlicher, eindringlicher Wir-Perspektive schildert der Roman die unterschiedlichen Schicksale der Frauen: wie sie in San Francisco ankommen (und in vielen Fällen die Männer von den Fotos nicht wiedererkennen), wie sie ihre ersten Nächte als junge Ehefrauen erleben, Knochenarbeit leisten auf den Feldern oder in den Haushalten weißer Frauen (und von deren Ehemännern verführt werden), wie sie mit der fremden Sprache und Kultur ringen, Kinder zur Welt bringen (die später ihre Herkunft verleugnen) - und wie sie nach Pearl Harbor erneut zu Außenseitern werden.
Julie Otsuka hat ein elegantes kleines Meisterwerk geschaffen, das in ebenso poetischen wie präzisen Worten eine wahre Geschichte erzählt. 'Wovon wir träumten' verzauberte bereits die Leser in den USA und England, stürmte dort die Bestsellerlisten, wurde von der Presse hymnisch gefeiert, mit dem PEN / Faulkner Award ausgezeichnet und für zwei weitere große Literaturpreise nominiert; die Übersetzungsrechte sind inzwischen in zahlreiche Länder verkauft.
Bemerkung Katalogisat abgeglichen mit: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg) Katalogisat abgeglichen mit: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
7217 DR.E, Ots

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