Sechs Koffer : Roman

Biller, Maxim, 2018
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-462-05086-8
Verfasser Biller, Maxim Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Osteuropa, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Exil, Prag, Zeitgeschichte, Bestseller-Autor, 60er Jahre, 70er Jahre, jüdische Familiengeschichte, 60er/70er Jahre, Bernsteintage, Maxim Biller, Literatur-Neuerscheinungen 2018, Deutscher Buchpreis 2018
Verlag Kiepenheuer & Witsch
Ort Köln
Jahr 2018
Umfang 197 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 6. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Maxim Biller
Annotation Im Frühjahr 1960 wird der Großvater des Erzählers am Moskauer Flughafen verhaftet und bald darauf hingerichtet. Der Vorwurf: Devisenschmuggel. Aber nur jemand aus der eigenen Familie kann den Schwarzhändler und gütigen Patriarchen Schmil Grigorewitsch verraten haben. War es einer seiner schönen Söhne? Die ehrgeizige Schwiegertochter? Oder war er selbst schuld? Die Frage, wer es gewesen sein könnte, wird zum Gerücht und Geheimnis, das von Generation zu Generation weiterlebt – in Maxim Billers eigener Familie. Sein Roman »Sechs Koffer« erzählt davon – literarisch virtuos, spannend wie ein Krimi und mit der Intensität eines psychologischen Familiendramas.

»Wie hütet man ein Familiengeheimnis? Indem man es allen erzählt. Maxim Biller ist mit diesem Buch ein wahres Kunststück gelungen.« Durs Grünbein

»Dieser Roman ist ein kunstvoll geschliffener Edelstein. Immer wieder blitzt eine andere Facette auf, bricht ein anderer Schein hervor, eine neue geschliffene Seite. Eine Epoche ist darin eingeschlossen, die Härte einer Zeit, so rätselhaft klar.«
Robert Menasse

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Fritz Popp
Nachforschungen über ein Familiengeheimnis aus der Zeit der Sowjetunion. (DR)

Am Anfang ist der Erzähler 5 Jahre alt, am Ende 56. Dazwischen liegen Lebensgeschichten von Mitgliedern seiner in den Westen fliehenden russisch-jüdischen Familie. Und die Frage, die den Erzähler und auch seine Familie lebenslang beschäftigt: Wer war schuld am Tod des Großvaters? Dieser wurde 1960 in Moskau als Devisenschmuggler hingerichtet. Es steht die Möglichkeit im Raum, dass einer seiner vier Söhne oder eine Schwiegertochter daran nicht unschuldig war. Die Familienmitglieder kommen via Prag nach und nach auf verschiedenen Wegen in den Westen: nach Deutschland, Brasilien, in die Schweiz. In jeweils eigenen, nicht chronologischen Kapiteln sondiert der Erzähler die Möglichkeiten für den Verrat, stellt die familiären Bruchlinien dar, aber zugleich auch das politische System des Ostblocks mit seinen Auswirkungen bis ins Privat- und Intimleben. Nicht zufällig stellt Biller dem Buch als Motto einen Satz aus Brechts "Flüchtlingsgesprächen" voran: "Der Pass ist der edelste Teil von einem Menschen." Flucht- und Verlustgeschichten prägen die Menschen, lassen sie misstrauisch und desillusioniert werden. Was sie verbindet, ist dieses Familiengeheimnis, eine Art "Black Box" für Verdächtigungen, Vertuschungen und Verbiegungen. Der Erzähler geht aber mit den Beteiligten nicht ins Gericht, er moralisiert nicht, sondern nähert sich ihnen mit Empathie und Respekt. Das macht den wundervoll erzählten Roman zusätzlich lesenswert. Sehr gerne empfohlen.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
21953 DR.E, Bil

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