Haus der Namen : Roman

Tóibín, Colm, 2020
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-26181-5
Verfasser Tóibín, Colm Wikipedia
Beteiligte Personen Bandini, Giovanni [Übers.] Wikipedia
Beteiligte Personen Bandini, Ditte [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.H - Historische Romane
Schlagworte Familie, Mord, Intrigen, Verrat, Rache, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Homosexualität, Mutter-Tochter-Beziehung, griechische Mythologie, Agamemnon, #ohnefolie, Elektra, Iphigeneia, Klytaimnestra, Orestes, Orestie
Verlag Carl Hanser
Ort München
Jahr 2020
Umfang 285 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Colm Tóibín ; aus dem Englischen von Giovanni und Ditte Bandini
Annotation Fesselnd, brutal und gegenwärtig: der neue Roman von Colm Toibin erzählt ein antikes Drama neu

Wieder vermag es Colm Tóibín meisterhaft einen klassischen Stoff völlig neu zu erzählen: Im geheimnisvollen Haus der Namen findet Orestes Zuflucht vor dem neuen Mann seiner Mutter. Diese hat nach der Opferung ihrer Tochter ihren Ehemann ermordet. Deswegen wird sie nun von ihrem Sohn Orestes und seiner Schwester Elektra angefeindet. Es beginnt ein blutiges Rachespiel zwischen Mutter, Tochter und zurückgekehrtem Sohn. Immer tiefer gerät Orestes zwischen die Fronten. Und dann ist da noch seine Liebe zu Leandros, die ihn vor eine Zerreißprobe stellt. „Grausam und quälend glaubhaft“ (The Guardian) zeichnet Tóibín das Porträt einer zerrissenen Familie und einer entgleisenden Mutter-Tochter-Beziehung.

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Fritz Popp
Antikes Familiengemetzel mit neuzeitlicher Hoffnungsperspektive. (DR)

Die Protagonisten sind bekannt: Klytaimnestra, Elektra, Orest. Eine alte Geschichte, die sogenannte "Orestie", das Endspiel im generationsübergreifenden Atridenfluch, der eine Kette von unglaublichen Gewalttaten zur Folge hatte. Um die Götter gnädig zu stimmen, wird Iphigenie von ihrem Vater Agamemnon zur Opferung freigegeben. Als dieser nach dem Trojanischen Krieg nach Hause zurückkehrt, ermordet ihn seine Frau Klytaimnestra mit Hilfe ihres Geliebten Ägisth. Die Tochter Elektra sinnt auf Rache, die ihr Bruder Orest vollziehen soll.

Der Autor folgt dem antiken Material, ergänzt es allerdings stark, erweitert es auch um einige Personen, psychologisiert und aktualisiert sowohl die Denkweise als auch die Sprache der handelnden Personen. Die Götter haben nichts mehr zu sagen, es geht um menschliche Macht und Niedertracht. Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Klytaimnestra und Elektra schildern aus Ich-Perspektive. Die Geschichte Orests, seine Gefangenschaft, seine Flucht mit Leandros, sein Aufenthalt im titelgebenden Haus der Namen und seine Rückkehr werden in distanzierender dritter Person dargestellt. Deshalb wirkt er als Romanfigur farbloser und passiver, aber er steht damit auch bereits etwas außerhalb des Teufelskreises von Blutrache und Gewaltherrschaft. Zumindest befindet er am Schluss, dass es des Tötens genug sei. Stilistisch brillant mit interessanten Zusatzgeschichten. Für literarische LeserInnen und Interessierte an der Bearbeitung antiker Stoffe.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
21933 DR.H, Tói

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