Dein Schweigen, Vater : Roman

Benda, Susanne, 2022
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-8251-5331-1
Verfasser Benda, Susanne Wikipedia
Systematik DR.B - Biographische Romane, romanhafte Biographien
Schlagworte Flucht, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Zweiter Weltkrieg, Wien, Weltkrieg, Familienroman, Nachkriegszeit, Kriegsenkel, Autofiktionaler Roman, Trauma der Kriegsenkel, Roman Kriegskinder, Roman Brünn, Roman Kriegszeit, Autofiktionale Literatur, Roman Kriegsenkel
Verlag Urachhaus
Ort Stuttgart
Jahr 2022
Umfang 253 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Susanne Benda
Annotation Das Schweigen überwinden Was ist es, das die Geschwister Maria und Uli so umtreibt? Woher stammen ihre Blockaden, wenn es um wichtige Lebensentscheidungen geht? Haben sie etwas mit dem Schweigen ihres Vaters zu tun, der mit 12 Jahren aus seinem glücklichen Leben in Brünn gerissen wurde? Und dem es nie möglich war, über seine Erlebnisse aus dem Mai 1945 zu sprechen, als seine Familie gemeinsam mit 27.000 weiteren deutschstämmigen Bewohnern aus der Stadt vertrieben wurde? Immer deutlicher erkennen Maria und Uli, dass die traumatischen Zustände ihres Vaters in ihnen fortleben, auch sie sind Vertriebene. Und ihnen wird klar, dass sie ihre eigenen Wege gehen müssen, um das Schweigen zu durchbrechen. Als sie sich zu einer Reise entschließen, wird schnell deutlich: Es wird eine Reise zu den Wurzeln ihrer Familie … In ihrem beeindruckenden Debüt begibt sich Susanne Benda auf die Spuren der Kriegsvergangenheit in ihrer eigenen Familie. Bis heute zeigen sich in der Generation der zwischen Anfang der 60er- und Mitte der 70er-Jahre Geborenen - der »Kriegsenkel« - dunkle Flecke, entstanden aus dem Schweigen der Eltern und Großeltern. Für Susanne Benda ist dieses Thema ein sehr persönliches. Vor dem Hintergrund ihrer eigenen Familiengeschichte hat sie sich intensiv mit den Auswirkungen dieses Schweigens auseinandergesetzt. Im Anhang schildert sie die Hintergründe des »Brünner Todesmarsches«.

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Simone Klein
Der Brünner Todesmarsch als generationenübergreifendes Trauma. (DR)

Die in Hannover geborene und in Stuttgart lebende Germanistin und Musikwissenschafterin Susanne Benda ist als Musikredakteurin für Stuttgarter Zeitungen tätig. In ihrem literarischen Debüt widmet sich Benda den Auswirkungen der Nachkriegszeit auf ihre eigene Familie und spricht damit insbesondere die »Kriegsenkel«-Generation der in den 1960er Jahren Geborenen an, die oft dem Schweigen der Eltern und Großeltern über jene Zeit hilflos gegenüberstehen. So werden auch nur wenige jemals vom »Brünner Todesmarsch« gehört haben, in dem tausende Menschen umkamen, als etwa drei Wochen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die altösterreichische Bevölkerung aus ihrer Heimat Brünn über die Grenze nach Niederösterreich getrieben wurde.

Unter den Vertriebenen war Paul, um den sich der Roman dreht. Der damals 12-Jährige hat als Einziger seiner Familie überlebt. Da Paul zeitlebens nicht über die schrecklichen Ereignisse sprechen konnte und wollte, seine beiden Kinder Maria und Uli es wiederum nicht wagten, ihren Vater nach seiner Kindheit zu fragen, blieb alles im Dunkel des Schweigens. Erst nach Pauls Tod entschließen sich Maria und Uli, die näheren Umstände zu beforschen, und begeben sich auf die Spuren ihres Vaters, indem sie nach Tschechien reisen, um die Strecke von Brünn nach Wien zu beschreiten – auch in der Hoffnung, sich über ihr eigenes verworrenes Leben Klarheit zu verschaffen. Denn Maria, von ihrem Mann verlassen, erträgt das Alleinsein nur mit Mühe, während der Schuster Uli scheinbar freiwillig kaum soziale Kontakte pflegt. Sie erkennen, dass die traumatischen Zustände ihres Vaters in ihnen fortleben, fast so als ob sie selbst Vertriebene wären.

Vor dem Hintergrund dieser Familiengeschichte hat Benda sich sehr intensiv mit den Auswirkungen und Spätfolgen des Schweigens auseinandergesetzt. Fazit: Nicht nur die physische Vertreibung, sondern auch das Schweigen kann uns unserer Wurzeln berauben! Ein Buch, das gerade angesichts der aktuellen Ereignisse besonders aufwühlt.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
21260 DR.B, Ben

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