Die Nächte der Pest : Roman

Pamuk, Orhan, 2022
1 Stern
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-27084-8
Verfasser Pamuk, Orhan Wikipedia
Beteiligte Personen Meier, Gerhard [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.H - Historische Romane
Schlagworte Nobelpreisträger, Krise, Christen, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Historische Romane und Erzählungen, Insel, Istanbul, Gesellschaft, Epidemie, Quarantäne, Osmanisches Reich, Muslime, Camus, Untergang, historisch, Mittelmeer, Pest, Literaturnobelpreis, Ausbreitung, Brautleute, epochenverändernd, Manzoni, West
Verlag Hanser
Ort München
Jahr 2022
Umfang 693 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Orhan Pamuk ; aus dem Türkischen von Gerhard Meier
Illustrationsang 1 Karte
Annotation Kann eine alles erschütternde Katastrophe die Menschen einen? Der neue große Roman des Nobelpreisträgers Orhan Pamuk

Als im Jahre 1901 auf Minger die Pest ausbricht, beschuldigen sich Muslime und Christen gegenseitig. Ob nun die Pilger aus Mekka den Erreger eingeschleppt haben oder die Händler aus Alexandrien, auf der Insel herrschen chaotische Zustände. Als schließlich der Sultan Abdülhamit II. sowie England und Frankreich die Insel mit Kriegsschiffen blockieren lassen, um die weitere Ausbreitung der Pest zu verhindern, sind die Menschen auf Minger auf sich allein gestellt. Orhan Pamuks neues Buch ist einzigartiger Abgesang auf das von Nationalismus und Aberglaube gefährdete Osmanische Reich sowie ein großer historischer Roman, in dem sich Phantasie und Wirklichkeit, Vergangenheit und Gegenwart, Ost und West raffiniert verbinden.

Pressestimmen
"Es ist weniger ein Epidemieroman als einer über osmanische Zeiten, in dem die Menschen stark lieben, stark kämpfen, und – wenn als das nichts hilft – einen starken Abgang hinlegen." Jörg Plath, Deutschlandfunk Büchermarkt, 30.03.22

"Ein gewaltiges Epos über Intrigen und Zärtlichkeit in der Krise." Die Zeit Literaturbeilage, 17.03.22

"Zur Kunst Orhan Pamuks gehört freilich auch, dass er uns immer wieder herausreißt aus seiner Story und hineinwirft in die Geschichte. Beide vermischen sich untrennbar. Wir weinen und lachen, wir freuen uns über Erkenntnisse." Arno Widmann, Frankfurter Rundschau, 07.03.22

"Das Panorama eines einstmals idyllischen Mikrokosmos, der im Chaos zu versinken droht. Pamuk vermischt mit leichter Hand historische Fakten und fiktive Geschehnisse, leidet mit den Pestkranken, fühlt mit den Liebenden, amüsiert sich über den Dünkel und die Winkelzüge der Mächtigen." Hubert Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.02.22

"Der Roman ist neuerlich ein Beweis, dass Orhan Pamuk nach dem Nobelpreis 2006 die Nobelpreis-Höchstform erreichte.“ Peter Pisa, Kurier, 19.02.22

"Es bietet für mich das Beste was Literatur bieten kann: Uns Distanz schenken um auf Dinge zu schauen, die uns bedrängen. … Es ist ein absoluter Glücksfall, dass einer der größten Erzähler der Welt ein Buch schreiben konnte, bei dem er einem menschheitsgeschichtlichen Unglück durch Zufall einen Schritt voraus war. Und deshalb haben wir jetzt einen Roman, der uns unsre Zeit so viel besser betrachten und verstehen lässt.“ Thomas Böhm, rbb RadioEins, 17.02.22

"Für die Freiheit, vor allem für die Freiheit des Wortes, tritt Orhan Pamuk seit vielen Jahren ein – manchmal auch vor Gericht. Dieses Mal aber mit großer Überzeugungskraft und äußerst unterhaltsam mit seinem neuen Roman.“ Joachim Dicks, NDR Kultur, 14.02.22

"Ein brillant geschriebenes, üppig und ausschweifend erzählendes Buch über eine verheerende Pandemie, aber auch eine Mentalitätsstudie und eine historische Betrachtung über die Auflösung des osmanischen Reichs.“ Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk Lesart, 14.02.22

"Ein Meister der akribischen Erzählung ... Pamuks Stärke waren schon immer die Genauigkeit und das Literarisieren von zeitgenössischen, aber auch osmanischen Fakten." Barbara Frischmuth, Die Presse, 12.02.22

"Ein echter Schmöker ... Ungeheuer amüsant, in unendlichen Details geistreich und voller Witz. Er hat ein epochales Werk über die Nationenwerdung um 1900 geschrieben, das Abenteuerromanhaftes und Staatstheoretisches glücklich vereint." Adam Soboczynski, Die Zeit, 10.02.22

"Pamuks Pest-Roman bringt das Kunststück fertig, sowohl Gruselmärchen wie Geschichtsbuch zu sein. Obwohl sein Thema todtraurig ist, ist es überraschend verspielt und gleichzeitig hochpolitisch." Christiane Schlötzer, Süddeutsche Zeitung, 08.02.22

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Kurt Haber
Die Pest im Jahr 1901. (DR)

Als 1901 auf der Insel Minger die Pest ausbricht, beschuldigen sich Türken und Griechen, Muslime und Christen gegenseitig, dafür verantwortlich zu sein. Menschen schließen sich ein, die Arbeit kommt zum Erliegen, Waren werden verbrannt, Familien auseinandergerissen. Kurzum: Es herrscht Chaos. Geschildert werden die Ereignisse aus der Sicht der jungen Ehefrau des Quarantänearztes. Sie verlässt ihr Haus selbst nicht und erzählt, was sie von ihrem Mann erfährt.

Der Autor lässt die unterschiedlichsten Figuren auftreten: Scheichs, orthodoxe Priester, Ärzte, Politiker, eine Prinzessin, Revolutionäre und Spione. Historisch Belegtes mischt sich mit Fiktion, Vergangenheit mit Gegenwart.

Das Thema »Pest«, das Pamuk schon länger aufgreifen wollte, wurde durch die Corona-Pandemie plötzlich aktuell. Die Tatsache, dass der Autor sich auch mit der politischen Situation in der Türkei auseinandersetzt, hat ihm 2021 eine Klage wegen »Beleidigung Atatürks und der türkischen Fahne« eingebracht.

Orhan Pamuk, der 2006 den Nobelpreis für Literatur erhalten hat, skizziert das Osmanische Reich, das am Vorabend des Ersten Weltkriegs durch die Kolonialmächte Europas einer Zerreißprobe ausgesetzt ist.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
20797 DR.H, Pam

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