Die Rache ist mein : Roman

NDiaye, Marie, 2021
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-518-43031-6
Verfasser NDiaye, Marie Wikipedia
Beteiligte Personen Kalscheuer, Claudia [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Missbrauch, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Erinnerung
Verlag Suhrkamp
Ort Berlin
Jahr 2021
Umfang 236 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage Erste Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Marie NDiaye ; aus dem Französischen von Claudia Kalscherer
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Die Rache ist mein La vengeance m'appartient / von Marie NDiaye




Maître Susane, 42, Anwältin in Bordeaux, erhält in ihrer Kanzlei Besuch von einem gewissen Gilles Principaux. Sie glaubt diesen Mann aus ihrer Jugend zu kennen: Da war eine Begegnung mit einem älteren, beeindruckenden Jungen aus reichem Elternhaus, die ihrem Leben eine ganz neue Richtung gab. Doch an das, was damals konkret geschah, erinnert sie sich kaum. Andeutungen ihres Vaters, der Junge könne ihr zu nahe gekommen sein, weist sie empört zurück. Principaux bittet sie, die Verteidigung seiner Frau zu übernehmen, die ein entsetzliches Verbrechen begangen hat: Marlyne Principaux hat ihre drei Kinder getötet. Maître Susane übernimmt den Fall - und stürzt ins Bodenlose. Was ist los mit dieser Mutter? Welche Rolle spielen in alldem Maître Susanes maurizische Hausangestellte und deren Kinder? Wer ist dieser Gilles Principaux wirklich? Und ist sie selbst überhaupt diejenige, die sie zu sein glaubt?








Eine Anwältin wird beauftragt, eine Mutter zu verteidigen, die ihre drei Kinder ermordet hat. Aber verbindet sie nicht mit dem Vater der Kinder eine folgenreiche Begegnung viele Jahre zuvor? Was ist hier Wahrheit, was Lüge? Und ist es möglich, ohne Gewissheit zu leben? Marie NDiayes aufwühlender Roman über eine Frau in einer Extremsituation ist in Frankreich das literarische Ereignis des Jahres: ein raffiniertes, abgründiges Spiel mit uns und unseren Erwartungen und Ängsten.






»Die großartige Marie NDiaye hat das literarische Ereignis des Jahres geschrieben.« Les Inrockuptibles



»Marie NDiaye bringt ihre Leser nicht nur aus dem Gleichgewicht, sie wirft sie regelrecht um.« Livres Hebdo



»Zugleich ein packender Thriller und ein großer Gesellschaftsroman.« Le Figaro Littéraire



»Ein außergewöhnlicher Roman über den Widerspruch, in dem Frauen gefangen sind.« Le Masque et la Plume



»Marie NDiaye schreibt über das heutige Frankreich und erfasst, was die Gesellschaft bewegt.« Le Point


Pressestimmen
»Durch viele kleine und große Roman-noir-Stellschrauben wird wohlige Lesefolter verbreitet, die die Lektüre zum Genuss macht ... Der makellose klassische Stil, mit dem [NDiaye] ins Herz der unausweichlichen Dunkelheit vordringt, macht ihre Figuren groß und tragisch.«
Iris Radisch, DIE ZEIT 04.11.2021

»[NDiaye] erzählt geradezu aufreizend nüchtern ...«
Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung 02.11.2021

»Es gibt Szenen, die sich tief einnisten im Leser ... Eindrucksvoll ist auch die Verknüpfung des Figurenensembles ... und die Gestaltung der Schauplätze.«
Maike Albath, Süddeutsche Zeitung 19.10.2021

»Wie Marie NDiaye ... Paralogismen zu einem Geflecht spannt, in dem sich ihre Figuren letztlich verheddern, ist virtuos.«
Lena Bopp, Frankfurter Allgemeine Zeitung 16.10.2021

»[Ein] geheimnisvoller und schön labyrinthischer Psychoroman ... Marie NDiaye versteht es meisterhaft, Erwartungen ins Leere laufen zu lassen.«
Franziska Wolffheim, Der Tagesspiegel 10.10.2021

»Marie NDiaye hat einen schonungslosen, kritischen und aufwühlenden Gesellschaftsroman geschrieben, der die Abgründe der bürgerlichen Psyche erkundet. Ein wahrlich literarisches Ereignis. «
Gerhard Klas, WDR 3 21.10.2021

»... virtuos und souverän ...«
Jörg Plath, Deutschlandfunk Kultur 13.10.2021

»Die Rache ist schlussendlich dieser überfällige Perspektivwechsel, ist die Verteidigung Marlynes vor Gericht. ... Ein beeindruckendes Buch über diejenigen, die sich beim sozialen Aufstieg zu verlieren drohen.«
Pascal Fischer, SWR2 10.10.2021

»Die großartige Marie NDiaye hat das literarische Ereignis des Jahres geschrieben!«
Les Inrockuptibles 01.06.2021

»Zugleich ein packender Thriller und ein großer Gesellschaftsroman.«
Le Figaro Littéraire 01.06.2021
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Marie NDiaye, 1967 in Pithiviers bei Orléans geboren, veröffentlichte mit 17 Jahren ihren ersten Roman; weitere Romane und Theaterstücke folgten. Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Preise, u. a. den Prix Goncourt für Drei starke Frauen. NDiaye lebt in Paris.

Claudia Kalscheuer, geboren 1964 in Berlin, studierte Romanistik, Linguistik und Philosophie in Berlin und Toulouse. Seit 1994 ist sie als Übersetzerin aus dem Französischen tätig.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Elisabeth Zehetmayer
Psychogramm oder Kriminalgeschichte? Jedenfalls ein sprachlich eleganter Roman über die Untiefen der französischen Gesellschaft und destruktive Familienverhältnisse. (DR)

2009 wurde die franko-senegalesische Schriftstellerin Marie NDiaye für ihren Roman »Drei starke Frauen« als erste schwarze Autorin mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Nun ist ihr bereits zwölfter Roman auf Deutsch erschienen, ausgezeichnet übersetzt von Claudia Kalscheuer. In »Die Rache ist mein« stehen erneut drei sehr unterschiedliche Frauen im Mittelpunkt des Geschehens. In Bordeaux begegnet man der nur mäßig erfolgreichen, nicht mehr jungen Anwältin Maitre Susane, die die Verteidigung einer geständigen Kindsmörderin übernimmt, obwohl ihr der Kontakt mit deren Mann Gilles Principaux zunehmend Unbehagen bereitet. Sie glaubt ihm schon als Zehnjährige begegnet zu sein, doch er zeigt keinerlei Anzeichen des Wiedererkennens. Stück für Stück nagen diese verdrängten Erinnerungen bzw. Erinnerungslücken immer mehr an ihr. Die Kindsmörderin, eine moderne Medea-Version, kommt in einem tiradeartigen zehnseitigen Monolog zu Wort, der ein trauriges Licht auf ihre nach außen hin perfekt wirkende Ehe wirft. Mit der Geschichte von Maitre Susanes Hausangestellter Sharon, die aus Mauritius stammt, wird ein Kapitel französischer Kolonialgeschichte aufgeschlagen. Scheinbar selbstlos und hilfsbereit bemüht sich die Anwältin um eine Aufenthaltsbewilligung für Sharon und deren Familie, doch rasch wird klar, dass Überheblichkeit, Machtausübung und Missgunst auch in dieser Beziehung eine gewichtige Rolle spielen.

Marie NDiayes geschliffener Stil, ihre von der klassischen französischen Erzähltradition geprägte, flirrende Sprache kontrastieren in spannender Weise mit den groben Erfahrungen ihrer Protagonist*innen. Neben Gewalt, Destruktivität und dem Dilemma der französischen Kultur werden auch der Körper, das Essen und die Erinnerung thematisiert. Als Leser*in fragt man sich am Ende dieses sprachgewaltigen Romans, wo die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, Wahn und Einbildung verlaufen. NDiayes Charaktere laden nicht zur Identifikation ein und bewahren bis zuletzt ihre Geheimnisse. Auch die Geschehnisse bleiben rätselhaft und mehrdeutig. Doch gerade diese Ambiguität aller Beziehungen in Kombination mit der eleganten Erzählweise machen den besonderen Reiz dieser Lektüre aus.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
20727 DR.E, NDi

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