Solange wir lügen - We were Liars : Auf TikTok gefeierter New-York-Times-Bestseller!

Lockhart, E., 2015
Antolin Klasse: 0 Zum Antolin Quiz
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
ISBN 978-3-473-40130-7
Verfasser Lockhart, E. Wikipedia
Beteiligte Personen Rak, Alexandra [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.J - All Age, Young Adult, Dystopien, Fantasy
Schlagworte Geheimnis, Liebe, Jugendbuch, Mädchen, USA, Weibliche Jugend, Jugendbücher ab 12 Jahre, Amnesie, Grenzsituation, Oberschicht, Eskalation, Mystery, Gedächtnislücke
Verlag Ravensburger Buchverlag
Ort Ravensburg
Jahr 2015
Umfang 318 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage Deutsche Erstausgabe
Sprache deutsch
Verfasserangabe E. Lockhart ; aus dem Amerikanischen von Alexandra Rak
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Solange wir lügen We were liars / von E. Lockhart


Eine wohlhabende und angesehene Familie. Eine Privatinsel vor der Küste Massachusetts. Ein Mädchen ohne Erinnerungen. Vier Jugendliche, deren Freundschaft in einer Katastrophe endet. Ein Unfall. Ein schreckliches Geheimnis. Nichts als Lügen. Wahre Liebe. Die Wahrheit.


Quelle: 1000 und 1 Buch, Christina Rademacher
Annotation: Jeden Sommer treffen sich die Kinder einer reichen Familie und ihr indischstämmiger Freund auf einer Privatinsel vor Massachusetts. Rückblickend versucht sich die 17-jährige Cady an jene tragischen Ereignisse vor zwei Jahren zu erinnern, die sie körperlich wie seelisch schwer verletzt haben.

Rezension: Ein Trauma zu erleiden wünscht sich niemand. Für Schriftsteller allerdings kann das Erfahren, Verdrängen und Aufarbeiten einer schweren seelischen Verletzung jene Dramatik und Spannung mit sich bringen, die einen Roman zum Pageturner machen, vor allem dann, wenn die zugrunde liegenden Ereignisse wie bei einer Konfrontationstherapie nach und nach ans Tageslicht geholt werden. Hier wie dort bedarf es beim Umgang mit dem Thema allerdings besonderen Feingefühls.

Entlang der Grenze zwischen einfühlsam und reißerisch bewegt sich E. Lockhart in ihrem neuen Roman nicht immer sicher. Was gefühlvoll wirken soll, erscheint mitunter bloß gefühlig. „Irgendwie haben wir es nie Liebe genannt“, schreibt Ich-Erzählerin Cady über ihre Beziehung zu Gat, den sie als 8-jährige kennengelernt hat. Als 14-Jährige erkennen und verstehen sie einander auf eine verwirrend neue Weise. „Der Weg wurde von dunkelrosa Dünenrosen gesäumt. Sie dufteten zart und süß.“ Doch die Rose, die Gat gepflückt getrocknet hat, schickt er einem anderen Mädchen. Alle anderen Blüten des Strauchs reißt Cady aus und wirft sie „in das aufgewühlte Meer“.

Das Meer als Spiegelbild der Seele ist nicht die originellste Metapher, und auch sonst schlägt die Autorin hauptsächlich aus ihrer tragischen Story Kapital. In der Rückschau erzählt die 17-jährige Cady von all den Sommern, die sie auf der familieneigenen Insel vor der Küste von Massachusetts verbracht hat und vor allem von jenem Sommer vor zwei Jahren, in der der mysteriöse Unfall passierte, der sie schwer krank gemacht hat. Die Probleme fingen allerdings schon viel früher an, denn Cadys Großvater ist ein Patriarch, der mit seinem Geld das Leben seiner Töchter und Enkel regiert und eifersüchtig über jeden Fremden wacht, der in sein (Insel-)Reich eindringt. Ed, der indischstämmige Stiefvater von Cadys Cousin Johnny, und sein Neffe Gat gehören ebenso dazu wie Cadys Vater, der es jedoch in dem Sommer, in dem sie 15 Jahre alt war, nicht mehr in der Familie ausgehalten hat und „mit irgendeiner Frau abgehauen“ ist.

Ein traumatisches Ereignis, das eine Ursache von jenem noch viel traumatischeren Ereignis ist, mit dem die Autorin ihre Protagonisten und ihre Leserschaft am Ende konfrontiert. Dass sich die eine wie die andere auf dem Weg dorthin hingehalten fühlt, liegt daran, dass aus taktisch-dramaturgischen Gründen lange viele Informationen zurückgehalten werden. Das heile Bild soll bewahrt werden, obwohl es sich längst aufgelöst hat. „Es ist ein wunderschöner Arbend und wir sind wirklich eine wunderschöne Familie.“ Die Notwendigkeit dieser Schutzbehauptung ist verständlich angesichts der ganzen Wahrheit, die Cady und uns schließlich doch noch zugemutet wird. Was den armen Kindern der Reichen zugestoßen ist, hat das gewaltige Ausmaß einer griechischen Tragödie und wirkt daher so wenig glaubwürdig wie die gesamte, einerseits stark überzeichnete, andererseits blass bleibende Inselsommerwelt.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Cornelia Gstöttinger
Vier Freunde. Eine erste Liebe. Ein Sommer auf der Insel der Reichen und Schönen, der alles verändert. (ab 14) (JE)

In den USA hoch gelobt, erscheint "We Were Liars" nun in gelungener Übersetzung und zum Titel passender Aufmachung: Der edle transparente Schutzumschlag harmoniert mit der in eleganter Sprache abgefassten Geschichte der legendären Sinclairs, die ungeheure Sogwirkung entwickelt. Reich, gut aussehend und durch nichts zu erschüttern, so sind die Sinclairs, Demokraten aus altem Geldadel, die die Sommermonate auf ihrer Privatinsel vor der Küste von Massachusetts verbringen. Schmerzhaftes wird mit Fassung getragen, Schwäche nicht gezeigt, davon weiß auch die eingeschworene Clique der Sinclairenkel, bestehend aus Cady, Johnny und Mirren, ein Lied zu singen. Nur Gat hält sich nicht an diesen Verhaltenskodex, politisiert gern, spricht Tabus an. Gat, der nicht zur Familie gehört, nur vorübergehend in der Sommeridylle geduldet ist. Gat, ehrgeizig, belesen und voller Energie wie eine gespannte Feder, Gat, mit dem Cady als Fünfzehnjährige eine intensive Zeit der ersten Verliebtheit erlebt. Von dem sie seit ihrem Unfall vor zwei Jahren nichts mehr gehört hat. Dem Unfall, der alles verändert hat, sie verändert hat...

Raffiniert nutzt E. Lockhart Cadys partiellen Gedächtnisverlust zum Spannungsaufbau: In der Variation alter Märchenstoffe, die kapitelweise eingewoben sind, tastet sich die unzuverlässige Ich-Erzählerin an diese Leerstellen heran. "Solange wir lügen" ist nicht nur eine wunderschön erzählte Liebesgeschichte, es schildert eine besondere Freundschaft unter Teenagern vor traumhaftem Setting, handelt von Erinnerungen, die im Dunkel bleiben, und der Suche nach der Wahrheit. Ein ungeheuerlicher Plot Twist fordert schließlich eine zweite Lektüre ein. Poetisch und doch temporeich, brillant geschrieben und geplottet - eine große Empfehlung für alle, die es wie Cady mögen, wenn etwas mehrere Bedeutungen hat.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
20392 DR.J, Loc

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben