Gehen, ging, gegangen : Roman

Erpenbeck, Jenny, 2017
Bücherei Zams
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
ISBN 978-3-8135-0370-8
Verfasser Erpenbeck, Jenny Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Berlin, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Begegnung, Ruhestand, Hochschullehrer, Asylbewerber, Spiegel-Bestseller, Hungerstreik, Aller Tage Abend, Geschichte vom alten Kind, Heimsuchung, Dinge, die verschwinden, Flüchtlingscamp Oranienplatz, spiegel bestseller 2015
Verlag Knaus
Ort München
Jahr 2017
Umfang 351 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Jenny Erpenbeck
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Gehen, ging, gegangen : Roman / von Jenny Erpenbeck


Entdeckungsreise zu einer Welt, die zum
Schweigen verurteilt, aber mitten unter uns ist






Wie erträgt man das Vergehen der Zeit, wenn man zur Untätigkeit gezwungen ist? Wie geht man um mit dem Verlust derer, die man geliebt hat? Wer trägt das Erbe weiter? Richard, emeritierter Professor, kommt durch die zufällige Begegnung mit den Asylsuchenden auf dem Oranienplatz auf die Idee, die Antworten auf seine Fragen dort zu suchen, wo sonst niemand sie sucht: bei jenen jungen Flüchtlingen aus Afrika, die in Berlin gestrandet und seit Jahren zum Warten verurteilt sind. Und plötzlich schaut diese Welt ihn an, den Bewohner des alten Europas, und weiß womöglich besser als er selbst, wer er eigentlich ist.


Jenny Erpenbeck erzählt auf ihre unnachahmliche Weise eine Geschichte vom Wegsehen und Hinsehen, von Tod und Krieg, vom ewigen Warten und von all dem, was unter der Oberfläche verborgen liegt.


Pressestimmen
»Jenny Erpenbeck hat das Buch der Stunde geschrieben.« - Der Spiegel

"Ein zutiefst menschlicher Roman, genau zur richtigen Zeit.“ - Deutschlandradio Kultur

"Jenny Erpenbeck erzählt von ihren eigenen Recherchen durch das Prisma ihres Protagonisten, dabei gelingen ihr empathische Inneneinblicke in die wirklichen Probleme der Flüchtlinge, die einem zuvor nicht bewusst waren." - ARD, „Druckfrisch“, Denis Scheck

»Der Einfluss von Fontane und Kempowski auf die Autorin Jenny Erpenbeck ist unverkennbar. Ihr Roman ›Gehen, ging, gegangen‹ geht unter die Haut.« - James Wood

"Ein großer Wurf und eine Besinnung auf die Grundwerte der Humanität." - NDR "Bücherjournal"

"(...) dieser Roman ist realistisch: Nicht weil er Verhältnisse real darstellt, sondern weil er eine literarische Wirklichkeit aufbaut, die die Weltrealität reflektiert." - NZZ am Sonntag


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Cornelia Gstöttinger
Selbst herausgefallen aus der Zeit, hilft ein Altphilologe Asylsuchenden dabei, sichtbar zu werden in der Gesellschaft. (DR)

Jenny Erpenbecks neuer Roman greift wie wohl kein anderes der für den Deutschen Buchpreis 2015 nominierten Bücher ein derart aktuelles tagespolitisches Thema auf: Die für ihre leise Poesie bekannte Autorin wählt den Hungerstreik von Flüchtlingen vor dem Berliner Rathaus im Jahr 2014 als Ausgangspunkt für ihren gesellschaftskritischen Tatsachenroman. Der Universitätsprofessor Richard wird auf die Flüchtlinge, die am Oranienplatz campieren, aufmerksam. Selbst durch die Emeritierung aus einem geordneten Alltag gefallen, sucht er die Nähe der jungen Männer aus Afrika, die auf ihren Asylbescheid warten, und beginnt zu verstehen: "Mit Dublin II hat sich jedes europäische Land, das keine Mittelmeerküste besitzt, das Recht erkauft, den Flüchtlingen, die übers Mittelmeer kommen, nicht zuhören zu müssen." (S. 85)

Richard aber hört zu. Immer wieder schieben sich Bilder aus seiner DDR-Vergangenheit in sein Bewusstsein, als er den Geschichten der Flüchtlinge lauscht, die von Krieg und Verfolgung, Gewalt und Leid geprägt sind. Er, der selbst einen Bruch in der Biografie erlebt hat, widmet seine im Übermaß vorhandene Zeit diesen jungen Männern, die teils über Nacht von ihrem alten Leben abgeschnitten wurden, die die Hoffnung auf einen Platz im Leben, zum Schlafen und Arbeiten in ein fremdes Land trieb. Menschen in Warteschleife, mit wenig Perspektive auf einen Neuanfang, denn die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam.

"Gehen, ging, gegangen" ist durchdrungen von philosophischen Gedanken und das Ergebnis eingehender Recherche. Zahlreiche Zitate und Verweise auf Literaten und Philosophen weisen Richard als Geistesmenschen aus, der letztlich in dem befruchtenden Miteinander auch ein Stück Selbsterkenntnis erfährt. Erpenbeck gestattet den Blick hinter die Türen eines Asylbewerberheimes, übt Kritik, macht wie Richard im Roman die Situation dieser Menschen, die meist alles verloren haben, sichtbar. Ein Buch, das einen vieles klarer sehen lässt. Öffentlichen Bibliotheken nachdrücklich empfohlen!

Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen, Markus Fritz
Ein pensionierter Universitätsprofessor bemerkt bei einem Spaziergang vor dem Roten Rathaus in Berlin eine Gruppe von demonstrierenden Flüchtlingen, die die Menschen auf ihre prekäre Lage aufmerksam machen wollen. Sie warten schon lange auf den Asylbescheid und sie dürfen nicht arbeiten. Das improvisierte Lager wird geräumt und die Flüchtlinge werden in ein ehemaliges Altersheim gebracht. Der Professor beschließt, die Menschen dort zu besuchen, er will mit ihnen reden und ihnen helfen. Er spricht mit den Flüchtlingen aus Ghana, Nigeria und den Tuaregs. Einer lernt Deutsch und hat an der Wand die unregelmäßigen Verben geschriebenen: gehen, ging, gegangen. Daher der Titel des Romans.

Je mehr Einblick der Professor in die Welt der Flüchtlinge erhält, desto aktiver wird er: Tagsüber versorgt er die Flüchtlinge mit Kleidung und Nahrungsmitteln und begleitet sie zu anstehenden Behördenterminen; abends arbeitet er sich durch den europäischen Paragrafendschungel. Man lernt in diesem Buch sehr viel über Flüchtlinge und über die Bürokratie.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
19545 DR.E, Erp

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben