Hotel der Schlaflosen : Erzählungen

Rothmann, Ralf, 2020
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-518-42960-0
Verfasser Rothmann, Ralf Wikipedia
Systematik DD - Anthologien, Erzählungen, Epen, Märchen, Gedichte
Schlagworte Hoffnung, Berlin, Tod, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Angst, Moskau, Gegenwart, Nachkriegszeit, Ruhrgebiet, Im Frühling sterben, Kleist-Preis, Uwe-Johnson-Preis, Gerty-Spies-Literaturpreis, Heinrich-Böll-Preis, Gott jenes Sommers, Shakespeares Hühner, Milch und Kohle, Max-Frisch-Preis, Angst;Moskau;Im Frühling sterben;Kleist-Preis;Uwe-
Verlag Suhrkamp Verlag
Ort Berlin
Jahr 2020
Umfang 204 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage Erste Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Ralf Rothmann
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Hotel der Schlaflosen : Erzählungen / von Ralf Rothmann


»Fear is a mans best friend« lautet das Motto von Ralf Rothmanns neuem Erzählungsband Hotel der Schlaflosen, und tatsächlich ist es oft die Angst, die seinen Figuren aus der Not hilft. Der alternde Dozent, dem während einer Autopanne in der mexikanischen Wüste die Logik der Liebe aufgeht, die Geigerin, die eine finale Diagnose erhält, oder das Kind im Treppenflur, das seine Prügelstrafe erwartet sie alle erfahren Angst auch als spiegelverkehrte Hoffnung. Und sogar in der erschütternden Titelgeschichte, dem Gespräch des Schriftstellers Isaak Babel mit Wassili Blochin, seinem Moskauer Henker, für den eine Pistolenkugel die letzte und höchste Wahrheit ist, lässt uns der Autor teilhaben an der Einsicht, dass es eine höhere gibt.

Nach dem überaus erfolgreichen, in fünfundzwanzig Sprachen übersetzten Roman-Diptychon Im Frühling sterben und Der Gott jenes Sommers legt Ralf Rothmann mit Hotel der Schlaflosen seinen neuen, von mitreißender Sprachkraft und großer Empathie getragenen Erzählungsband vor, elf Meisterstücke und en passant eine Chronik menschlicher Befindlichkeiten von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart.

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Fritz Popp
Die Bandbreite der Gefühle: zwischen Grauen und kurzen Momenten des Glücks. (DR)

11 Erzählungen sind hier versammelt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das beginnt bei den Charakteren: eine alternde, todkranke Musikerin; der Schriftsteller Isaak Babel mit seinem Mörder; ein Junge mit seinem Vater; eine lebenslang gedemütigte Frau oder ein Bestatter, ein Maurerpolier und eine Soziologin. Sie und etliche andere erleben Schreckliches, haben erhellende, aber zu späte Erkenntnisse oder es ist ihnen ein kurzes Aufleuchten von Glück vergönnt. Gänzlich unterschiedlich sind auch Situationen und Orte: Ein erschütternder Dialog zwischen Opfer und Henker im Folterkeller im stalinistischen Moskau. Die gespenstische Szene, als Bestatter die ihnen zugeteilten Leichen eines Grubenunglücks abholen. Das Mädchen, das auf seine Prügelstrafe wartet. Ein tödlicher Unglücksfall auf einer Pferdezuchtanlage. Ein Telefonat mit einer ehemaligen Mitstudentin. Die meisten Geschichten enden tragisch. Von Trost keine Spur. Ängste und gestörte Gefühlswelten dominieren, das Unglück ist schon geschehen oder steht gerade bevor. Und trotzdem ziehen diese Geschichten in den Bann, denn Ralf Rothmann ist nicht nur ein großartiger Stilist, er ist ein Erzähler, der unglaublich atmosphärisch verdichten kann. Und so beklemmend und drastisch manche Texte sind, so beeindruckend sind sie auch. - Dringende Leseempfehlung für alle, die an sowohl poetischen als auch realistischen Erzählungen interessiert sind.


Pressestimmen
»Ist Hotel der Schlaflosen der beste deutschsprachige Erzählband dieses Herbstes? Jedenfalls dürfte er schwer zu übertreffen sein.«
Wolfgang Schneider, Deutschlandfunk 21.10.2020

»Wir Lesende werden belohnt: Wofür andere Autoren einen dickleibigen Roman brauchen, das erreicht Ralf Rothmann schon nach jeweils etwa 20 Seiten.«
Harald Asel, RBB Inforadio 20.10.2020

»Nach fast jeder dieser Erzählungen verspürt man ›ein leises Ziehen in der Herzgegend‹. Das schafft nur große Literatur. «
Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung

»Tiefe Trauer durchzieht diese Geschichten. Manchmal auch Wut. Hin und wieder auch Heiterkeit. Immer aber stecken sie voller Leben. «
Joachim Dicks, NDR Kultur 19.10.2020

»Ralf Rothmanns Erzählungen sind das, was man – in all ihrer Eindringlichkeit und Undurchdringlichkeit – gerne echte Literatur nennt. Sie verdient es, bewahrt zu werden.«
Lothar Schröder, Rheinische Post

»Es ist erstaunlich, wie sich bei diesem Schriftsteller subjektiver Ausdruck und objektiver Gehalt die Waage halten können.«
Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung

»Diese Erzählungen erschüttern, berühren und bleiben lange im Kopf. Großartig! «
Carsten Otte, SWR2

»Ralf Rothmann zeigt in der kurzen Form, wie virtuos und vielstimmig er zu schreiben vermag. Ein Meister des poetischen Realismus. «
Michael Schreiner, Augsburger Allgemeine

»Rothmanns Wirklichkeitssinn ist von erschütternder Radikalität.«
Christian Thomas, Frankfurter Rundschau 10.10.2020

»Es gibt in der deutschen Literatur derzeit keinen Autor, der sich so gut auf szenische Schilderungen versteht. ... [Rothmanns Erzählungen] sind sprechende Spiegelbilder eines selbstbewussten Könners.«
Andreas Kilb, Frankfurter Allgemeine Zeitung 10.10.2020

»Elf Geschichten, jede mindestens sehr gut. «
Christoph Schröder, DIE ZEIT 26.11.2020

»Ruhrgebiet trifft Johann Peter Hebel: Ralf Rothmanns meisterhafter Erzählungsband Hotel der Schlaflosen.«
Richard Kämmerlings, DIE WELT 19.12.2020
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Ralf Rothmann wurde am 10. Mai 1953 in Schleswig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Nach der Volksschule (und einem kurzen Besuch der Handelsschule) machte er eine Maurerlehre, arbeitete mehrere Jahre auf dem Bau und danach in verschiedenen Berufen (unter anderem als Drucker, Krankenpfleger und Koch). Er lebt seit 1976 in Berlin.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
19543 DD, Rot

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