Bauer und Bobo : Wie aus Wut Freundschaft wurde

Klenk, Florian, 2021
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-552-07259-6
Verfasser Klenk, Florian Wikipedia
Systematik GP - Politik und Geschichte, Gesellschaft
Schlagworte Österreich, Falter, Bergbauer, Wien, Rettung, Journalist, Biologische Landwirtschaft, Landwirtschaft, Facebook, Soziale Medien, Klimawandel, Agrarpolitik, Experte, Hass im Netz, Andreas Gabalier, Bergerhof Krakauebene, Bionade Biedermeier, Christian Bachler, Crowdfunding, Hipster, Kuhurteil, Lagerbildung, Ökospießer, Raiffeisen, Spenden, Spendenaufruf, Wutbauer
Verlag Zsolnay, Paul
Ort Wien
Jahr 2021
Umfang 160 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 4. Auflage
Sprache deutsch
Illustrationsang Mit Abbildungen
Annotation „Wahrheit aufdecken und damit die Realität verbessern: bei großen Staatsaffären und auch bei den Nöten eines kleinen Bauern. Dass Klenk das Kleine nicht zu klein ist, macht ihn groß.“ Robert Menasse
Begonnen hat es mit einer Beschimpfung. Christian Bachler, der den höchstgelegenen Bauernhof der Steiermark bewirtschaftet, schimpfte in einem Video aus dem Schweinestall über den „Oberbobo“ Florian Klenk (Bobo = Ökospießer). Der Chefredakteur des Falter hatte zuvor ein Urteil gutgeheißen, das einen Bauern zu Schadenersatz verpflichtete, nachdem seine Kuh eine Frau getötet hatte. Bachler forderte Klenk auf, ein Praktikum auf seinem Hof zu machen, und der Bauer und der Bobo kamen ins Gespräch: über Klimawandel, Fleischindustrie, Agrarpolitik und Banken. Als Bachlers Hof Ende 2020 vor dem Ruin stand, fanden die beiden Freunde aus zwei Welten binnen 48 Stunden 12.829 Spender, die bereit waren, zu helfen. Warum es sich lohnt, mit Leuten zu reden, deren Meinung man nicht teilt.


5 Fragen an Florian Klenk

Ein Bergbauer aus der Steiermark und der Chefredakteur einer linksliberalen Wochenzeitung aus der Großstadt. Verschiedener kann man sich die Lebenswelten kaum vorstellen. Was ist passiert, dass Sie beide aufeinandergestoßen sind, lieber Herr Klenk?

Ich habe als Journalist im TV ein Urteil gelobt, das einen Tiroler Bergbauern zu einer Entschädigungszahlung verurteilte, weil dessen Kuh eine Frau tötete. Den Bauer Christian Bachler empörte das. Er stellte sich in den Schweinekobel auf seinem steirischen Hof, nahm ein Facebook-Video auf, verspottete mich als "Oberbobo", der von nichts eine Ahnung hat und lud mich zu einem Praktikum ein. Das Video sahen 250.000 Menschen. Ich konnte die Einladung nicht ablehnen. Also fuhr ich hin.

Hat Sie die Persönlichkeit des Christian Bachler interessiert oder sein Schicksal oder beides?

Mich hat zunächst einmal seine Persönlichkeit fasziniert. Da stand ein streitbarer und kerniger Bauer und beleidigte mich, den ahnungslosen Städter. Er erkannte, dass ich weder unter Existenzängsten litt, noch die bäuerliche Gesellschaft kannte. Von seinem schweren Schicksal habe ich erst später erfahren.

Als Investigativjournalist fliegen Ihnen ja nicht nur die Herzen zu, sondern oft auch beherzte Widerworte, wenn nicht gar mehr. Stellen Sie öfter Absender zur Rede und greifen Sie auch zu juristischen Schritten?

Wenn Machthaber oder mächtige Leute versuchen, mich zum Schweigen zu bringen, dann wehre ich mich. Wer mich wirklich tief beleidigt oder mir Fake-News andichtet, den bitte ich um Spendenzahlungen. Wer streiten will, mit dem streite ich gerne.

Was ist der Unterschied für Sie zwischen einer großen Reportage für die Zeitung und dem Schreiben eines Buches?

Ein Buch erlaubt mir, das, was ich in einer Reportage nicht unterbringe, zu erzählen. Mit einem Buch kann ich den Leser mitnehmen auf die Reise des Reporters, meine Notizbücher öffnen und so richtig erzählen.

Bauer und Bobo: eine wahre Geschichte mit einem schier unglaublichen Happy End. Sind Sie jetzt auf den Geschmack gekommen? Erich Kästner variierend gefragt: Haben Sie das Positive entdeckt?

Ja, das nächste Buch entsteht schon im Kopf. Ob es ein Happy End haben wird, das kann ich noch nicht versprechen.


Pressestimmen
"Einfach sehr spannend, glänzend geschrieben, hervorragend recherchiert […]. Eine Geschichte voller Teilnahme, Erleben, Polemik, Verzweiflung, Begeisterung, Neugier, Lösungen, Ideen, Einblicke in ganz und gar Unbekanntes und auch zu oft Unausgesprochenes." Axel Hacke

"Gut geschrieben und kurzweilig erzählt" Andreas Mihm, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.11.21

"Mit seinem Buch hat er einen echten Scoop gelandet … Ein tolles Buch!", Markus Lanz, ZDF, 12.10.21

"Eine deftiger Essay über die Teufelskreise in der Landwirtschaft ... Ein wahrer Agrar-Thriller ... und doch weist das Buch neben all der Spannung und dem barocken Nebeneinander von Schönheit und Verfall eine verhaltene Melancholie auf." Christina Bylow, Tagesspiegel, 11.10.21

"Es ist die - letztlich allgemeingültige - Geschichte eines Landwirts, dem die Klimakatastrophe ganz praktisch, jeden Tag mehr, die Existenzgrundlage raubt … Bauer und Bobo erlaubt den intimen Blick in das brutale System von Agrarindustrie und Subventionspolitik, in dem sich Konsumenten nicht auskennen können - und sollen." Cathrin Kahlweit, Süddeutsche Zeitung, 04.10.21

"Eine simpel scheinende, aber komplexe Geschichte von Verkettungen und Verbindungen, von Reiz und Reaktion ... Es ist ein kleines Lehrstück über den Wert persönlicher Beziehungen und Bindungen." Tobias Sedlmaier, Neue Zürcher Zeitung, 26.09.21

„Es ist ein kleines Lehrstück über den Wert persönlicher Beziehungen und Bindungen." Tobias Sedlmaier, NZZ Bücher am Sonntag, 26.09.21

„Eine Geschichte wie ein kleines Wunder. … Ein Lehrstück in Sachen Vertrauensbildung.“ ZDF aspekte, 10.09.21

„Wahrheit aufdecken und damit die Realität verbessern: bei großen Staatsaffären und auch bei den Nöten eines kleinen Bauern. Dass Klenk das Kleine nicht zu klein ist, macht ihn groß.“ Robert Menasse

„Man möchte nichts ausgefressen haben und wissen, dass Florian Klenk einem auf der Spur ist. Aber wenn man in Not ist und wüsste, dass Florian Klenk helfen möchte, dann ist man gerettet.“ Giovanni di Lorenzo
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Florian Klenk, geboren 1973, ist Jurist und Journalist und seit 2012 Chefredakteur der Wiener Wochenzeitung Falter. Er wurde mehrmals als Journalist und investigativer Journalist des Jahres ausgezeichnet und erhielt u.a. den "Männerpreis" der Zeitschrift Emma und den European Journalism Prize Writing for CEE. 2011 ist bei Zsolnay sein Reportagenband Früher war hier das Ende der Welt herausgekommen, 2018 "Alles kann passieren!" Ein Polittheater (gemeinsam mit Doron Rabinovici) und 2021 Bauer und Bobo. Wie aus Wut Freundschaft wurde.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
19487 GP, Kle

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