Dunkelnacht

Boie, Kirsten, 2021
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Bücherei Zams
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 1 (voraussichtl. bis 29.07.2024)
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7512-0053-0
Verfasser Boie, Kirsten Wikipedia
Systematik JE6 - Jugendromane ab 12/13
Schlagworte Deutsch, Geschichte, Krieg, Jugendbuch, Burgen, Erste Liebe, Jugendbücher ab 12 Jahre, Angst, Erwachsenwerden, Frieden, Freiheit, Drittes Reich, Realismus, DrittesReich, Historie, GeschichteHistorie, Penzberg, Geschichtliches
Verlag Verlag Friedrich Oetinger
Ort Hamburg
Jahr 2021
Umfang 127 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage Originalausgabe, 1. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Kirsten Boie
Fußnote Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2022
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Dunkelnacht / von Kirsten Boie


Weil auch in diesen Zeiten irgendwer das Richtige tun muss, einfach, weil es richtig ist.
April, 1945. Alle spüren, dass der Krieg und die fürchterliche Ideologie der Nationalsozialisten kurz vor dem Ende stehen. Doch in der Nacht vom 28. auf den 29. April 1945, drei Tage vor Hitlers Selbstmord, ereignet sich das dunkelste Kapitel der damals noch jungen Stadt Penzberg in Bayern. Denn während der einst von den Nazis abgesetzte Bürgermeister zurück ins Rathaus zieht, erlässt die Wehrmacht den Befehl, alle Widerständler sofort hinzurichten. Und zwischen allen Fronten stehen die Jugendlichen Marie, Schorch und Gustl.

Pressestimmen

"Es ist schon jetzt eines der wichtigsten Bücher des Jahres." Danny Marques Marcalo im NDR Hamburg Journal, 20.02.2021
„Eine große Leserschaft wünscht man ihr, so einfühlsam macht sie aus Namen, die auf Gedenksteinen stehen, fühlende, handelnde, zweifelnde Wesen.“ Andrea Kachelrieß in der Stuttgarter Zeitung, 16.04.2021
"Mit ebenso klaren wie emotionalen Worten gelingt es Boie in "Dunkelnacht", ein Spannungsfeld aus zutiefst gemischten Gefühlen und Haltungen aufzubauen. Ein verworrenes Geflecht aus Furcht, Misstrauen, Wut, Angst, Spott, Hoffnung, Nächstenliebe und Selbstverständlichkeit. Dabei übernimmt sie die Rolle einer unbeteiligten Erzählerin und schlüpft gleichzeitig in die Gedanken der drei Jugendlichen. Das macht die beschriebenen Erlebnisse noch eindrücklicher - und auch beängstigender." copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, Christiane Bosch, 05.02.2021
"Kirsten Boie erzählt auf sehr souveräne Art und Weise und man merkt in jeder Zeile dieser Novelle ihr großes Können.“ Andre Kagelmann auf Deutschlandfunk, Bücher für junge Leser, 03.04.2021
„… ein erschütterndes Stück Zeitgeschichte… sehr eindrucksvolle Novelle…“ „Ihr Buch ist nicht nur ein Versuch zu verstehen, wie es zu den Morden kommen konnte, sondern auch ein Mahnmal für die Opfer.“ Sylvia Schwab auf Deutschlandfunk Kultur, 24.02.2021
„Um die Erinnerungen wachzuhalten, schrieb Kirsten Boie die Ereignisse der Mordnacht in dem schmalen Band "Dunkelnacht" als Novelle auf. Auch für eine Generation, die in einer Zeit aufwächst, in der durch Pegida und AfD wieder rechtes Gedankengut bis weit in die Mitte der Gesellschaft und ihre Alltagssprache vordringt und die Verbrechen der Nationalsozialisten vergessen werden.“ Roswitha Budeus-Budde in der Süddeutschen Zeitung vom 08.02.2021
"Es bleibt nicht nur Entsetzen nach der Lektüre. Sondern tatsächlich auch viel Unverständnis darüber, dass sämtliche Prozesse bis in die späten fünfziger Jahre hinein mit Freisprüchen endeten. Boie aber hat mit „Dunkelnacht“ zumindest den Opfern ein nachdrückliches Denkmal gesetzt." Gerrit Bartels im Tagesspiegel vom 09.02.2021
"Für ihren Roman hat Kirsten Boie eine eindrückliche Sprache gefunden, karg , dokumentarisch, gleichzeitig ist sie rhythmisch..." Niels Beintker auf Bayern2, 05.02.2021
"Mit „Dunkelnacht“ ist ihr ein weiterer überzeugender Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte gelungen, der sich auch als Schullektüre eignen dürfte." Julika Pohle in Welt am Sonntag, Hamburg, 28.02.2021
„An die Opfer der Penzberger Mordnacht erinnern heute ein Gedenkstein und ein Raum im Museum. Kirsten Boie hat dem ein eindrückliches Buch hinzugefügt." Birgit Müller-Bardorff in der Augsburger Allgemeinen vom 08.02.2021
"Nazi-Gedankengut ist bekanntlich heute in Teilen der Bevölkerung wieder gesellschaftsfähig. „Dunkelnacht“ könnte ein wirksames Gegenmittel sein." Ulrike Borowczyk in der Berliner Morgenpost, 20.02.2021




Quelle: 1000 und 1 Buch, Klaus Gasperi
Schorsch und Marie stehen nahe beieinander auf der Straße, eigentlich könnte das eine Liebesgeschichte werden. Aber es ist Ende April 1945, die Amerikaner stehen kurz vor der oberbayerischen Stadt Penzberg. Als im Radio zur gewaltlosen Kapitulation aufgerufen wird, entschließen sich ein paar Bürger zu raschem Handeln. Es gelingt ihnen nicht nur, das lokale Bergwerk vor der Sprengung zu bewahren, sie retten auch Hunderte Kriegsgefangene vor der möglichen Erschießung in letzter Minute.

Eine Heldentat? Die Stadtbewohner zweifeln, ziehen sich furchtsam in ihre Häuser zurück. Auch Hauptmann Bentrott, Angehöriger eines zufällig durchziehenden Wehrmachtskommandos, zögert. Soll er sich den demokratischen Rebellen anschließen? Oder bringt er sich mit dem Hochverrat selbst in Gefahr? Hauptmann Bentrott ist besonnen, er überlässt die Entscheidung seinem Vorgesetzten und bleibt bei dem, was folgt, Zuschauer: Die Rebellen werden festgenommen, sofort erschossen und im Wald verscharrt. Maries Vater, der Reithofer, kann gerade noch untertauchen. „Er fragt nicht, warum der Clemens ihm hilft, der Clemens fragt sich das auch nicht. Weil es richtig ist. Weil auch in diesen Zeiten irgendwer das Richtige tun muss.“

Kirsten Boie erzählt das Geschehen der zwei Tage nüchtern, dokumentarisch, basierend teils auf Originalzitaten in zuweilen fast unerträglicher Knappheit. Greift nur an wenigen Stellen als Erzählerin ein und stellt beiläufig Fragen, die den Ereignissen eine beklemmende Tiefe geben. Ihre vielschichtige Erzählung – ist das nicht schon ein Roman? – entreißt das Schicksal der Rebellen dem Vergessen und gibt den unterschiedlichsten Gefühlen von Tätern und Zuschauern Raum. „Ist das Grauen nun endlich vorbei?“, fragt Marie. Nein, Marie, nichts ist vorbei: Denn der Gauleiter will Strafe und schickt die „Werwölfe“ in den Ort. Die zerren wahllos „Verdächtige“ aus den Häusern und hängen sie vor dem Rathaus auf: 16 Menschen kommen in dieser Penzberger Mordnacht zu Tode.

Mit ihrem Erzählen gibt Kirsten Boie diesen Menschen Würde zurück und erinnert an ihren Mut: „Ist so zerbrechlich, der Mensch, hält nicht viel aus, der Mensch mit seinem schwachen Genick, vielleicht hat er noch etwas gespürt, hat gezappelt, nur kurz: der Belohlawek, der Biersack, und all die anderen.“ Kirsten Boies Erzählung ist weit mehr als ein herausragendes Jugendbuch, es ist ein Buch darüber, wofür man mit seinem Menschsein einstehen möchte. Und damit gleichermaßen bedeutsam für Jugendliche wie für Erwachsene.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
19418 JE6, Boi

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