Müll : Roman - Der neue Brenner

Haas, Wolf, 2022
2 Sterne
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-455-01430-3
Verfasser Haas, Wolf Wikipedia
Systematik DR.D - Kriminalromane, Thriller, Agentenromane
Schlagworte Liebe, Mord, Krimi, Österreich, Krimis, Thriller, Spionage, Fiktionale Darstellung, Wien, Theater, Herz, Körperteile, Simon Brenner, Müllbeutel, Brenner-Roman, Schauspielhaus Graz, Mistplatz, Wertstoffhof, Knie
Verlag Hoffmann und Campe
Ort Hamburg
Jahr 2022
Umfang 286 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Wolf Haas
Annotation „Beim Müll geht es ja immer um das Trennen. Darum sag ich, Müll beste Schule für das Denken. Weil du hast die Kategorien, sprich Wannen. Ohne die klare Trennung kannst du jedes Recycling vergessen. Und da bin ich noch nicht einmal bei den Problemstoffen.“



Auf einem der Wiener Mistplätze (dt.: Altstoffsammelzentrum) herrscht strenge Ordnung, bis eines Tages in der Sperrmüllwanne ein menschliches Knie gefunden wird. Schnell tauchen in anderen Wannen weitere Leichenteile auf, die entgegen der Mistplatzordnung und zum großen Leidwesen der Müllmänner allesamt nicht korrekt eingeworfen wurden. Nur vom Herz des zerlegten Toten fehlt jede Spur. Die Kripo weiß nicht weiter. Zum Glück ist unter den Müllmännern ein Ex-Kollege, der nicht nur das fehlende Herz samt Begleitschreiben findet, sondern auch nie vergessen hat, was man bei Mord bedenken muss. Und damit steckt Simon Brenner nicht nur in einem neuen Fall, sondern auch bis zum Hals in Schwierigkeiten.


Fragen an Wolf Haas zu "Müll"

Gibt es ein Vorbild für Simon Brenner? Wie und wo ist er ihnen zum ersten Mal begegnet?

Ich muss lachen. Seit dem Erscheinen des ersten Brenner vor 25 Jahren war das die zweithäufigste Frage. Es gibt kein Vorbild, außer das allgemeine Detektiv- und Männerklischee, nach dem man nicht lange suchen muss. Den ersten Brenner hab ich zuerst überhaupt ohne Detektiv geschrieben, und am Schluss dachte ich: Da hau ich jetzt noch irgendeinen Detektiv rein. Sonst wäre der Erzähler so allein gewesen. Eigentlich geht es wohl um dieses seltsame Gespann. Der Erzähler und der Erzählte.

Eine zerstückelte Leiche gleich am Anfang von Müll. Was fasziniert Sie an Verbrechen?

Überhaupt nichts, aber Krimis gehen nun mal mit Verbrechen. Für mich ist es einfach eine interessante literarische Form. Mich reizen die engen dramaturgischen Vorgaben, die man einhalten und gleichzeitig ein bisschen beleidigen kann.

Mistplatz gleich Mülldeponie. Der Brenner sucht sich den neuen Job als Müllmann auch deshalb, weil es ein allgemein angesehener und geschätzter Beruf ist. Unterscheidet sich Österreich hier von Deutschland?

Der Bierernst dieser Frage hat was Entwaffnendes. Sie bringen mich noch dazu, den Witz zu erklären. In Wirklichkeit ist die Wertschätzung für die Müllabfuhr natürlich auch in Österreich nicht ganz so gewaltig, wie ich behaupte. Schließlich weckt sie einen am frühen morgen aus dem Tiefschlaf.

Was bringt die Menschen dazu, Simon Brenner zu vertrauen? Sie wenden sich lieber an ihn als an die Kripobeamten.

Die Menschen im Roman vertrauen ihm, weil sie tun müssen, was mein Erzähler will. Und der muss tun, was ich will. Ganz in Ordnung ist das natürlich nicht.

Der 9. Brenner. Ist der Detektiv noch derselbe? Was hat sich verändert? Und hat er eine Zukunft?

Der Brenner hatte schon beim ersten Buch keine Zukunft. Aber eine große Vergangenheit. Drum erzählt er so gern "von früher".

Da wir mit der zweithäufigsten Frage begonnen haben – was ist denn die häufigste?

Die häufigste Frage ist: Wie recherchieren Sie?

Wie recherchieren Sie?

Wenn ich mal Experten befrage, stöhnen die im Normalfall: "Du stellst vielleicht Fragen! Google es doch!" Meistens erfinde ich dann lieber was. Aber ein paar Fakten braucht man natürlich schon. Sonst hat man nichts zum Verbiegen.

Pressestimmen

»Genialer Krimi Hilfsausdruck.« Denis Scheck ARD Druckfrisch, 27.03.2022.

»Und deswegen gilt für Müll das gleiche wie für jeden Brenner: der Neue ist immer der Beste.« Johannes Roßteuscher BR Diwan, 19.03.2022.

»Haas' Art zu schreiben, oft kopiert aber unnachahmlich, spendet in ernsten Zeiten Vergnügen und so etwas wie Trost.« ZDF aspekte, 18.03.2022.

»Romane von Wolf Haas haben vor allem eine Heldin: Die Sprache!« SWR 2, 20.03.2022.

»Das liest sich kompakt süffig, amüsant, ich fühle mich intellektuell ausreichend gefordert, für mich war das ein reines Vergnügen.« Juli Zeh ZDF "Das Literarische Quartett", 04.03.2022.

»Es gehört nämlich zu den schönsten Nebenwirkungen eines Brenner-Romans, dass die Idiome, das Wolfhaasisch [...] unweigerlich auf den Leser überspringen [...].« David Hugendick Die Zeit, 02.03.2022.

»Wolf Haas lullt seine Leser mit dieser wunderbaren Erzählstimme ein, mit der [...] eine ganz neue Sprache in die deutsche Literatur eingezogen ist.« Andreas Lesti Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27.02.2022.

»Die Sprache ist ein absolut artifizielles Kunst-Österreichisch, aber von Wolf Haas-scher Idiosynkrasie. Man liest den Roman, und redet dann plötzlich selbst so.« Ijoma Mangold ZDF "Das Literarische Quartett", 04.03.2022.

»So wild wie eine Achterbahn, macht aber noch mehr Spaß.« Christine Westermann und Andreas Wallentin WDR 5, 25.02.2022.

»Es geht auch um große Fragen [...] und das macht es dann auch zu einem Gesellschaftsroman, und darin liegt auch die Qualität dieses Schriftstellers.« Maike Albath DLF Kultur, 02.03.2022.

»Dieser Brenner ist besser den je.« Doris Kraus Die Presse am Sonntag, 06.03.2022.

»Wolf Haas weiß Sprache einzusetzen [...] Es ist sein präziser Umgang mit Sprache, der seine Bücher so unverkennbar macht. Der typische Brenner-Sound - sein Markenzeichen.« ORF Fernsehen Kulturmontag, 28.02.2022.

»Alle Erwartungen, die man so landläufig an ein Krimi hat werden unterlaufen und gleichzeitig gibt es ständig neue Verwicklungen und Handlungsumschwünge, die jeden Thriller überbieten.« Thomas Böhm Radioeins, 03.03.2022.

»Mit seinem neuen Roman um den Ermittler Simon Brenner ist [..] Haas ein Krimi-Meisterstück gelungen.« Berliner Morgenpost, 03.03.2022.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
19004 DR.D, Haa

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