Die Dorfschullehrerin 1: Was die Hoffnung verspricht : Roman

Völler, Eva, 2021
3 Sterne
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7857-2765-2
Verfasser Völler, Eva Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Flucht, Fiktionale Darstellung, Tochter, Erzählende Literatur, Arzt, Trennung, Lehrerin, Emanzipation, Dorfgemeinschaft, Flüchtlinge, Familienroman, Deutsche Geschichte, Berliner Mauer, DDR, Mauer, Saga, Rhön, Gleichberechtigung, Freunschaft, 60er, Deutsche Teilung, Todesstreifen, Sechziger, Ostzone, Landarzt, GI
Verlag Lübbe
Ort Köln
Jahr 2021
Umfang 443 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage Originalausgabe
Reihe Die Dorfschullehrerin / Eva Völler
Reihenvermerk Band 1
Sprache deutsch
Verfasserangabe Eva Völler
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Die Dorfschullehrerin : Was die Hoffnung verspricht / von Eva Völler




1961. Als die junge Lehrerin Helene von der Großstadt ins ländliche, erzkatholische Hessen versetzt wird, begegnet man ihr zunächst mit Ablehnung. Der althergebrachte drakonische Erziehungsstil, die Gleichgültigkeit der Kollegen: Für die engagierte Helene ist es ein Kampf gegen Windmühlen. In Tobias, dem anfangs wortkargen, später jedoch deutlich zugänglicheren Landarzt, findet sie schließlich einen Verbündeten. Niemand ahnt: Ihre Versetzung aufs Land war kein Zufall. Denn mitten durch den Landstrich zieht sich die Grenze zur "Ostzone" ...

Eva Völler im Gespräch zum ersten Band ihrer neuen Saga »DIE DORFSCHULLEHRERIN – WAS DIE HOFFNUNG VERSPRICHT«

Die Zustände an der Dorfschule sind prekär, volle Klassenzimmer, massiver Lehrer:innen-Mangel und Kinder, die aufgrund der ökonomischen Situation ihrer Familien benachteiligt sind. Eigentlich nicht so anders als heute, oder?

Nein, das war damals noch deutlich schlimmer J. Die Klassenstärken betrugen teilweise das Doppelte und Dreifache von dem, was heutzutage zulässig ist. Es gab weder Förderunterricht noch Inklusion. Wer nicht spurte, bekam einen „hinter die Löffel“. Autoritäre Erziehungsmethoden und Züchtigung waren in den 1960er-Jahren in der DDR schon längst verboten, im Westen waren sie noch gang und gäbe. Unvorstellbar heute, zum Glück.

Die Folgen von Flucht und Vertreibung, zwei zentrale Themen in Ihrem Roman, wirken sich auf das Leben mehrerer Generationen aus – die deutsche Teilung riss ganze Familien auseinander, so auch die Vertreibung der Sudetendeutschen. Tragödien, die im Nachkriegs-Deutschland sicherlich keine Seltenheit waren. Warum wurde über diese Themen lange so wenig gesprochen?

In der DDR wurde über die Vertreibung der Sudetendeutschen geschwiegen, weil es die Beziehungen zu den sozialistischen und kommunistischen „Bruderländern“ belastet hätte. In der BRD war das aber durchaus über viele Jahre hinweg ein sehr wichtiges Thema. So schlossen sich zum Beispiel Sudetendeutsche in starken Vertriebenenverbänden zusammen und es gab intensive politische Bemühungen der Entschädigung und Versorgung ganzer Bevölkerungsgruppen, die nach der Vertreibung buchstäblich alles verloren hatten.

Auf welches Material konnten Sie sich bei Ihren Recherchen stützen?

Wie immer auf viele Fach- und Sachbücher sowie auf zahlreiche Erfahrungsberichte von Zeitzeugen, aber ebenso auf persönliche Erzählungen von Menschen aus meinem Bekanntenkreis.

Schauplatz ist das Gebiet der Rhön in Hessen und Thüringen. Sie leben selbst in Osthessen, was macht die Gegend als Romansetting so besonders?

»Die Rhön ist schön!« JUrsprünglich ein touristischer Slogan, entsprechen diese drei Worte meiner tief empfundenen Liebe zu diesem Landstrich. Man nennt die Rhön auch das Land der offenen Fernen, und wer einmal oben auf dem Gipfel der Wasserkuppe gestanden und in die Weite geblickt hat, versteht, was das bedeutet.

Ihre Romane erzählen Geschichten von starken, selbstbewussten und selbstständigen Frauen – warum ist Ihnen das Thema so besonders wichtig?

Frauen mussten sich ihre Rechte über viele Jahrzehnte hinweg erkämpfen, ein mühseliger Weg mit unzähligen kleinen Schritten und gegen alle nur erdenklichen Widerstände. Aber es gab immer schon Frauen, die sich nicht einfach fügen wollten. Die ihre Lebensziele vor Augen hatten und für sich einstehen konnten, auch wenn sie viele Hürden überwinden mussten. Für unsere Mütter, Großmütter und Urgroßmütter war das oftmals noch ein schwieriger Kampf. Heutzutage mögen die äußeren Umstände ein bisschen leichter geworden sein, dank bezahlter Elternzeit, Mütterrente und Frauenquoten. Doch noch immer ist unsere Gesellschaft von echter Gleichstellung ein großes Stück entfernt. Nur mit einem permanenten Bewusstsein für die Defizite kann dieser Weg irgendwann zum Ziel führen.

Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
18995 DR.E, Völ

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