Cloris : Roman

Curtis, Rye, 2021
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-406-75535-4
Verfasser Curtis, Rye Wikipedia
Beteiligte Personen Hartz, Cornelius [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Abenteuer, Amerika, Natur, Wildnis, Scheidung, Fiktionale Darstellung, USA, Erzählende Literatur, Frau, Suche, Überleben, Belletristik, Roman, Flugzeugabsturz, Survival, Cloris, Rye Curtis, kauzige Figuren, Ranger
Verlag C.H. Beck
Ort München
Jahr 2021
Umfang 352 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 5. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Rye Curtis ; aus dem Englischen von Cornelius Hartz
Annotation Als die zweiundsiebzigjährige Cloris Waldrip einen Flugzeugabsturz in der unwirtlichen Wildnis der Bitterroot Mountains überlebt, hat sie keine Chance auf Rettung. Und doch scheint jemand eine schützende Hand über sie zu halten. Rangerin Debra Lewis macht sich auf die Suche. Aber will Cloris überhaupt gefunden werden? Das literarische Debüt von Rye Curtis ist ein Abenteuerroman der Extraklasse.

Nachdem sie auf wundersame Weise einen Flugzeugabsturz überlebt hat, muss sich die zweiundsiebzigjährige Texanerin Cloris Waldrip durch die unbarmherzige Wildnis der Bitterroot Mountains im Norden der USA schlagen – ausgerüstet mit einem einzelnen Stiefel, einer Bibel und ein paar Karamellbonbons. Aber jemand scheint eine schützende Hand über Cloris zu halten. Ist sie doch nicht allein?
Rangerin Debra Lewis hat sich von ihrem Mann scheiden lassen, der in drei verschiedenen Bundesstaaten mit drei verschiedenen Frauen verheiratet war. Nun trinkt sie Merlot, um durch den Tag zu kommen. Als sie ein rätselhafter Notruf erreicht, ist Rangerin Lewis die Einzige, die an das Überleben von Cloris glaubt. Trotz der Aussichtslosigkeit des Unterfangens macht sie sich gemeinsam mit einer Gruppe verschrobener «Friends of the Forest» auf die Suche nach dem abgestürzten Flugzeug und der Vermissten.
Rye Curtis` kauzige Figuren kämpfen sich in dieser ungewöhnlichen Abenteuergeschichte mit Lebensklugheit und Mut durch die Wildnis und sehen am Ende mit einem neuen Blick auf ihr altes Leben.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Jutta Kleedorfer
Abenteuer- und Gegenwartsroman aus der amerikanischen Wildnis. (DR)

Rückblickend erfährt man die Geschichte der Titelfigur Cloris aus zwei Erzählperspektiven: Cloris berichtet mit 20 Jahren Abstand vom Spätsommer 1986, als sie damals 72-jährig mit ihrem Mann und einem jungen Piloten mit dessen Cessna über den Bitterroot Mountains abgestürzt ist, wobei beide Männer das Unglück nicht überlebt haben.

Diese Nacherzählung wird ständig unterbrochen durch die Gegenperspektive der Rangerin Lewis, die von jenem Notruf informiert wird, den Cloris zuletzt noch über das Funkgerät der zerschellten Maschine abgesetzt hat. 77 Tage lang kämpft Cloris in der Wildnis ums Überleben, indem sie entschlossen versucht, sich entlang eines Flusslaufs zu orientieren, um in die bewohnte Welt zurückzufinden. Unterwegs wird ihr immer wieder die eigenartige Hilfe - wie von einem Deus ex Machina - eines maskierten Mannes zuteil, der als Mädchenschänder vom FBI gesucht wird und in der Wildnis untergetaucht ist.

Parallel dazu wird die Lebensgeschichte der Rangerin Lewis erzählt, die mit Unterstützung der "Search and Rescue Gruppe" versucht, die Überlebende zu finden. In einem Zusammenspiel von Cloris ausufernden, detailreichen biographischen Rückblenden mit den bizarren Dialogen des Ranger-Suchtrupps entsteht eine Bestandsaufnahme des weißen und konservativen Nachkriegs-Amerika jenseits der Küstenmetropolen: durchschnittliche Menschen, angepasste Lebensweisen, umgänglich und hilfsbereit, doch mit seelischen Abgründen, sexuellen Verirrungen und belastetem Gewissen. Der englische Romantitel lautet im Original "Kingdomtide", eine von Methodisten benannte Phase des Kirchenjahres vom Spätsommer bis zum ersten Advent, in der ein Christ Gutes in der Welt tun soll. Cloris findet nach dem traumatischen Absturz exakt in diesem Zeitraum ihren Weg zur Selbstermächtigung, der mit ihren Worten gleich auf der ersten Buchseite zitiert wird: "Es ist schon erstaunlich, dass eine Frau den Herbst ihres Lebens erreichen kann, nur um festzustellen, dass sie sich selbst bislang im Grunde gar nicht recht gekannt hat."

Am Schluss kommt sie zur Erkenntnis, dass sie dem Tod, dem sie zwanzig Jahre zuvor nur knapp entkommen ist, in Frieden entgegensehen kann: "Ich habe mir abgewöhnt, allzu vorschnell über andere zu urteilen. Die Leute sind halt, wie sie sind, ich glaube, mehr gibt es dazu nicht zu sagen."

Fazit: In diesem langatmigen Debütroman vermischen sich verschiedene Genres und Stile, indem in Erzählmustern von Nature Writing, Thriller, Abenteuerroman, Komödie und philosophischen Exkursen ein aktuelles gesellschaftliches wie soziales Sittenbild der Weißen in den USA erarbeitet wird.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
18086 DR.E, Cur

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