Das Verschwinden der Erde : Roman

Phillips, Julia, 2021
3 Sterne
Bücherei Zams
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Medienart Buch
ISBN 978-3-423-28258-1
Verfasser Phillips, Julia Wikipedia
Beteiligte Personen Hollanda, Roberto de [Übers.] Wikipedia
Systematik DR.E - Romane, erzählende Gegenwartsliteratur
Schlagworte Hoffnung, Gewalt, Verbrechen, Rußland, Fiktionale Darstellung, Erzählende Literatur: Gegenwartsliteratur ab 1945, Mutter, Entführung, Misstrauen, Roman, Sibirien, Kindesentführung, Gegenwart, Schwestern, Immigration, Fremdenfeindlichkeit, Sexismus, Kamtschatka, Roman Neuerscheinung 2021
Verlag DTV
Ort München
Jahr 2021
Umfang 374 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage Deutsche Erstausgabe
Sprache deutsch
Verfasserangabe Julia Phillips ; aus dem amerikanischen Englisch von Pociao und Roberto de Hollanda
Annotation »Ein wunderreiches Debüt.« Klaus Brinkbäumer in ›DIE ZEIT‹

Disappearing Earth

An einem Sommertag an der Küste Kamtschatkas verschwinden die russischen Schwestern Sofija und Aljona. Das Verbrechen erinnert an einen Vorfall nur Monate zuvor in der indigenen Bevölkerung. Wie eine düstere Wolke hängt der ungelöste Fall fortan über Kamtschatka und beeinflusst das Leben ganz unterschiedlicher Frauen in einer gespaltenen, männerdominierten Gesellschaft. Während das Netz zwischen den Einzelschicksalen dichter wird, hält die Suche nach den Mädchen die ganze Stadt in Aufruhr.
Brillant konstruiert und einfühlsam erzählt, entführt uns der Roman in eine extreme und faszinierende Welt am Rande der Welt: in die graue Stadt Petropawlowsk, die spektakulären Weiten der Tundra und die Schatten schneebedeckter Vulkane.


Quelle: bn.bibliotheksnachrichten, Ingrid Kainzner
Die Entführung zweier Mädchen als Anlass, die Lebenssituation junger Frauen auf der Halbinsel Kamtschatka zu beleuchten. (DR)

An einem Sommertag werden die elfjährige Aljona und ihre achtjährige Schwester Sofija entführt. Eine Zeugin hat gesehen, wie die beiden zu einem Mann ins Auto gestiegen sind. Alle Nachforschungen bleiben vergeblich. Die Autorin rankt um diesen Fall herum Schilderungen aus dem Leben meist junger Frauen. Einer Dreizehnjährigen wird von der Mutter, einer verbitterten Sekretärin, der Kontakt zur besten Freundin verboten. Diese ist so vor den Kopf gestoßen, dass sie sich in einen Bus setzt und an einen einsamen Strand fährt. Eine indigene Studentin lernt in Petropawlowsk einen jungen Mann kennen, der die Treue zum eifersüchtigen Freund ins Wanken bringt. Mascha trifft ihre Geliebte Lada wieder, die mittlerweile in Sankt Petersburg lebt. Die Wege der Protagonistinnen kreuzen sich, sind jedoch nur vage mit der Auflösung des Falls verbunden. Schließlich ergibt sich aber eine Spur, die zu einem Verdächtigen führt.

Julia Phillips hat in Kamtschatka gelebt und ist mit den dortigen Lebensbedingungen und Spannungen nach dem Zerfall der Sowjetunion vertraut. Nicht wenige Russen trauern dieser Zeit, in der sie privilegierte Stellungen einnahmen, nach. Unterschwelliger Rassismus, Sexismus und Homophobie sind weit verbreitet, doch die Frauen setzen sich zunehmend zur Wehr. Was "Das Verschwinden der Erde" so außergewöhnlich macht, sind die meisterhaften Frauenporträts, die persönlich berühren und in ihrer Gesamtheit ein Bild der Gesellschaft Kamtschatkas zeichnen. Darüber hinaus gelingt es der Autorin, die grandiose Landschaft mit ihren schneebedeckten Vulkanen und den Weiten der Tundra eindrucksvoll zu schildern. Die Bezeichnung Roman (oder gar Thriller) trifft meiner Meinung nach nicht ganz zu, doch wie dem auch sei, "Das Verschwinden der Erde" ist eine faszinierende Lektüre und Bereicherung für alle Bibliotheken.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Deutsche Nationalbibliothek
Exemplare
Ex.nr. Standort
17870 DR.E, Phi

Leserbewertungen

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  • 3 Sterne Die Halbinsel Kamtschatka am östlichsten Ende Sibiriens: Geschichten unterschiedlicher, auch indigener Frauen im männerdominierten Russland, überlagert vom Verschwinden zweier Mädchen. Tolles Romandebüt!
    Bewertung abgegeben von Leser 41 am 16.12.2021